Aus der cosmia

Jederzeit gut gepflegt

Naturkosmetik versorgt die Haut mit dem, was sie gerade braucht. Und das ein Leben lang.

Start ins Leben

Von der Geburt bis ins hohe Alter verändert sich die Haut stetig. Die eines Babys ist besonders zart und empfindlich. Da sie kaum Schweiß und Talg produziert, ist auch der schützende Hydro-Lipid-Film noch nicht entwickelt. Erst ab ca. 3 Jahren wird die Haut widerstandsfähiger. Bis dahin ist besondere Achtsamkeit angesagt: beim Baden, Wickeln und Cremen und bei der Wahl der Pflegeprodukte. Tipps dazu gibt die Hebamme Vivian Fassbender im Interview:

Drei Fragen an Hebamme Vivian Fassbender:

Vivian Fassbender ist ganzheitlich orientierte Hebamme.
Mehr über ihre Arbeitsweise erfahrt ihr hier: www.geburteinermama.com

Wie viel Pflege braucht die ganz junge Haut?
Hier gilt: weniger ist mehr, zum Beispiel beim Baden. Babys schwitzen kaum, deshalb reichen zehn Minuten 1-2 Mal pro Woche völlig aus. Zwischen den kleinen Speckfältchen kann man die Haut mit einem weichen Tuch mit Wasser oder Öl säubern. Auch bei den Inhaltsstoffen ist weniger mehr: Duft- und Konservierungsstoffe können Babyhaut reizen.

Was ist für Sie das beste natürliche Pflegeprodukt?
Muttermilch! Sie liefert Feuchtigkeit gegen trockene und schuppige Haut und wirkt entzündungshemmend. Wenn man genug hat, kann man damit den ganzen Körper des Babys einreiben. Auch wunde Stellen lassen sich damit gezielt behandeln. Ich nehme auch gerne reines Mandelöl wegen seiner rückfettenden Eigenschaften. Beides eignet sich auch als Badezusatz.

Was ist bei der Pflege des Windelpopos zu beachten?
Neben regelmäßigem Windelwechseln die Kleinen so oft wie möglich nackt strampeln lassen, damit Luft an die Haut kommt. Säubern kann man sie mit warmem Wasser oder einem ölgetränkten Pad. Sollte der Po mal wund sein, kann man die Stellen zum Beispiel mit schwarzem Tee abtupfen oder mit reiner Zinksalbe schützen. Für unterwegs sind Feuchttücher eine Alternative – vorausgesetzt, sie enthalten keine reizenden Inhaltsstoffe.

Ganz wichtig ist das Thema Sonnenschutz. Für Babys ist direkte Sonne in den ersten 12 Lebensmonaten tabu. Sonnencreme für Kinder sollte einen Lichtschutzfaktor von 50+ besitzen. Denn die Stammzellen, die später neue Hautzellen bilden, liegen bei ihnen noch dicht unter der Hautoberfläche. UV-Strahlen können sie leicht dauerhaft schädigen. Naturkosmetik schützt mit mineralischem Titandioxid oder Zinkoxid vor Sonnenbrand. Herkömmliche Cremes enthalten oft auch chemische UV-Filter, darunter solche mit hormon­ähnlicher Wirkung.

Beim Duschen, Baden und Haarewaschen hingegen ist weniger mehr. Künstliche Duftstoffe und aggressive Waschsubstanzen gehören nicht auf Kinderhaut, weil sie sonst früh Allergien entwickeln kann. Sehr empfindliche Haut reagiert mitunter auch auf ätherische Öle. Auch für Kleine gibt’s daher Produkte ohne Duft. Beim Eincremen empfehlen sich gut verträgliche Fette wie Mandel- und Aprikosenkernöl.

Produkte für die Kinderhaut:

Turbulente Reifezeit

Wenn in den Teenagerjahren die Hormone tanzen, sorgt das nicht nur für Gefühlschaos, sondern auch für Hautprobleme. Der Körper produziert mehr Schweiß und Fett, die Poren verstopfen, sodass Pickel entstehen. Gleichzeitig legen Mädchen und Jungs jetzt mehr Wert auf ihr Aussehen. Zeit, dass sie eine gute Pflegeroutine lernen, bei der sie die Haut morgens und abends gründlich reinigen. Wer dafür zu konventioneller Anti-Pickel-Kosmetik greift, riskiert, dass sie die Haut mit aggressiven Reinigungszutaten (Tensiden) oder scharfen Peeling-Partikeln austrocknet und reizt. Das heizt die Talg­produk­tion nur noch mehr an.

Naturkosmetik reinigt mit sanften Tensiden auf Zucker- oder Kokosbasis. Als natürlicher Pickel-Killer sind Wirkstoffe der Weidenrinde beliebt. Es soll Hautschüppchen wegpeelen, Entzündungen hemmen und antimikrobiell wirken. Inhaltsstoffe wie Bisabolol oder Schwarzkümmelöl beruhigen die gestresste Haut.

Tipps

Hilfe vom Profi:

Von der Pickel-Bekämpfung bis zur Anti-Aging-Behandlung – eine gute Naturkosmetikerin kennt passende Produkte für jedes Alter und jedes Hautproblem. Manche bieten sogar spezielle Behandlungen für Teenies mit unreiner Haut an.

Stöbern im Regal:

Manchmal dauert es eine Weile, bis man den Hersteller oder die Marke gefunden hat, mit der man rundum zufrieden ist. Aber die Suche lohnt sich: Viele Frauen bleiben „ihrer Marke“ ein Leben lang treu, sofern sie Pflege für jedes Alter bietet.

Nicht nur pflegende, auch dekorative Kosmetik wird in diesem Alter interessant. Kaufen Sie Ihrem Teenie lieber mal einen natürlichen Lidschatten oder eine Mascara, ehe sie/er zu herkömmlichen Billig-Produkten greift. Die können synthetische Farbstoffe und Mikroplastik enthalten.

Produkte für Teenager:

Haut in Hochform

Die 20er und frühen 30er sind turbulente Jahre: Ausbildung, Berufseinstieg, Partnersuche und Familiengründung – da bleibt wenig Zeit für lange Beauty-Rituale. Die braucht unsere Haut auch noch nicht, denn sie ist prall und frisch. Zwei Dinge sind jetzt wichtig: eine gute Feuchtigkeitspflege, etwa mit Hyaluron oder Feigenkaktus, und ein ausreichender Sonnenschutz. Denn UV-Strahlen gelten neben Rauchen, zu viel Alkohol und zu wenig Schlaf als Faltenmacher Nummer eins.

Auch wenn sich mit Anfang 30 erste Mimikfältchen zeigen, greifen Sie bitte nicht gleich zu hoch dosierten Anti-Aging-Wirkstoffen für ältere Semester. Der Stoffwechsel ihrer Haut ist nämlich noch in vollem Gange und die Zellen erneuern sich recht schnell. Eine zu reichhaltige Pflege hingegen kann die Haut eher aus dem Gleichgewicht bringen. Das kann Rötungen, Juckreiz und schuppige Stellen nach sich ziehen.

Ist die Haut aus anderen Gründen zeitweise gestresst, empfiehlt es sich ein beruhigendes Samenöl wie das von Wildrosen oder Himbeeren in die Gesichtspflege einzubauen. Ein Balsam mit Kakaobutter macht trockene Körperstellen, Hände und Füße wieder weich und geschmeidig.

In sexuell aktiven Zeiten spielt auch Intimpflege eine wichtige Rolle. Mittlerweile gib es sie sogar als verpackungsarmes festes Waschstück.

Produkte für 20+:

Entspannt altern

Ab Mitte 30, spätestens aber in den 40ern und mit Beginn der Wechseljahre werden aus feinen Linien Falten und aus prallen Wangen leichte Hänge­bäckchen – insgesamt sieht die Haut etwas müder aus. Sie wird trockener und verliert an Festigkeit, weil der Körper mit den Jahren immer weniger Östrogen und Kollagen produziert. Jetzt darf es wirklich von allem etwas mehr sein: mehr Pflege, mehr Feuchtigkeit und Fett sowie mehr hochwirksame Inhaltsstoffe.

Ganz vorne dabei sind Phytohormone etwa aus Granatapfel oder Rotklee, die östrogenartig wirken können, sowie natürliche Antioxidantien wie Vitamin C und E. Sie gelten als zellschützend und sollen die Kollagenbildung ankurbeln. Jetzt empfehlen sich auch eine reichhaltige Nachtcreme und eine straffende Augenkosmetik für den Badezimmerschrank.

Eine Extraportion Pflege für die reife Haut liefern Seren, Ampullen und Ölkapseln. Auch ein Peeling mit natürlichen Fruchtsäuren kann sie wieder beleben. Gönnen Sie sich diesen Luxus ab und an! Auch wenn sich tiefere Falten nicht wegcremen lassen – eine gepflegte und entspann­te Haut sieht einfach vitaler aus.

Produkte für reife Haut:

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Ein Artikel aus dem Naturkosmetik-Magazin

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