Kosmetik

Intimpflege: So geht's natürlich

Die Kosmetikindustrie entwickelt ständig neue Trends für den Intimbereich. Welche Produkte wirklich sinnvoll sind und weitere Tipps.

Sich um seinen Intimbereich zu kümmern, ihn zu hegen und zu pflegen, gehört in Asien seit Langem zum Schönheitsritual. Nun schwappt der Beauty-Trend zu uns und beschert uns Produkte wie Tuchmasken für die Vulva, die Detox und Anti-Aging versprechen.

Wie pflegt frau den Intimbereich richtig?

Die eigene Weiblichkeit zu erkunden und zu pflegen, ist grundsätzlich eine super Idee. Allerdings empfehlen Gynäkologinnen bei der Pflege des Intimbereichs klares, warmes Wasser und sonst gar nichts. Denn eine falsche oder übertriebene Pflegeroutine mit Seife oder Duschgel kann das saure Scheidenmilieu leicht aus dem Gleichgewicht bringen.

Ist Intimwaschlotion sinnvoll?

Wenn frau mal doch der Sinn nach einer etwas gründlicheren Reinigung steht, kann eine Intimwaschlotion sinnvoll sein. Aber sie sollte wirklich mild sein, was auf viele herkömmliche Produkte nicht zutrifft. Im Bio-Laden finden Frauen Intimpflege- und Hygieneprodukte, die sich durch einen angepassten ph-Wert, besonders milde Reinigungssubstanzen und den Verzicht auf bedenkliche Inhaltsstoffe auszeichnen. Denn in bestimmten Lebenssituationen, etwa während der großen hormonellen Umbrüche Schwangerschaft oder Menopause, kann die zarte Haut im Intimbereich eine Portion Extrapflege gut brauchen. Hochwertige Pflanzenöle wie Mandel-, Aprikosenkernöl oder Sheabutter integrieren sich in die schützende Hautbarriere. Sie spenden Feuchtigkeit und halten die Haut geschmeidig. Wohltuende Pflanzenauszüge und -extrakte etwa von Kamille oder Hamamelis wirken beruhigend.

Diese Produkte könnt ihr verwenden

  1. Intimwaschlotion von Bergland: Milde Waschlotion für jeden Tag mit Aloe vera und Milchsäure
  2. Intim-Salbe von Bioturm: Der Lacto-Intensivkomplex unterstützt den pH-Wert. Kamille und Calendula beruhigen
  3. Intimes Pflegeöl von Farfalla: Öle von Granatapfelkern und Muskatellersalbei enthalten östrogenähnliche Stoffe
  4. After Shave Balm Intimate Apricot von Fair Squared: Oliven- und Aprikosenkernöl verwöhnen die Haut nach der Rasur. Ohne Alkohol, Seife und Parfüm
  5. Feuchttücher von Natracare für unterwegs: Papier ohne Plastik. Mit Aloe vera und antibakteriell wirkendem Hamamelis. Als herunterspülbar zertifiziert
  6. Sheabutter von Primavera: Pure Sheabutter hält die Haut geschmeidig und hilft bei Scheidentrockenheit
  7. Damm-Massageöl Mama von Weleda für die Schwangerschaft: Mandelöl und Weizenkeimöl zur Geburtsvorbereitung für einen elastischen Damm

Die Vagina reinigen?

Ganz gleich, ob ihr Wasser pur oder milde Intimpflegeprodukte aus dem Bio-Laden nutzt: Gewaschen und gesalbt werden mag nur die Vulva, also das äußere Geschlechtsorgan vom Venushügel über die äußeren und inneren Schamlippen bis hin zum Damm. Die Vagina, das innere Geschlechtsorgan, sollte nicht gestört werden. Sie ist selbstreinigend und produziert ein Sekret, das vor Infektionen schützt und sie befeuchtet.

Intimpflege für den Mann

Auch für den Intimbereich des Mannes gibt es spezielle naturkosmetische Intimwaschgels. Ob mit Wasser pur oder mit Gel, eine seifenfreie Intimpflege gehört für Männer zur täglichen Körperhygiene. Das beugt Problemen vor, die durch Ablagerungen unter der Vorhaut entstehen können und verringert die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung oder Weitergabe von Krankheitserregern.

Substanzen, die bei der Intimpflege tabu sind

Bedenkliche Inhaltsstoffe haben in der empfindlichen Intimregion nichts verloren. Tabu sind in naturkosmetischen Wasch- und Pflegeprodukten chemisch-synthetische Duftstoffe, chemisch-synthetische Emulgatoren und scharfe, waschaktive Substanzen wie Sodium Laureth Sulfate, die sich in vielen konventionellen Intimwaschlotionen finden. Denn solche Substanzen können die Hautbarriere durchlässiger für Fremdstoffe machen.

Bedenklich sind auch chemisch-synthetische Konservierungsstoffe. Darunter Butylhydroxytoluol (BHT), das im Verdacht steht, hormonell wirksam zu sein; das hautreizende Methylisothiazolinon oder halogenorganische Verbindungen, die Allergien auslösen können und teils als krebsverdächtig gelten. Außerdem können all diese Inhaltsstoffe die empfindliche Haut im Intimbereich irritieren, austrocknen und die natürliche Hautbarriere schwächen. Dann haben krankmachende Keime leichtes Spiel.

Hygiene während der Periode

Atmungsaktive Binden, Slipeinlagen und Tampons aus Bio-Baumwolle, frei von optischen Aufhellern, synthetischen Duftstoffen und Parfüm sind eine Wohltat für den Intimbereich. Falls Plastik verwendet wird, kommt Bio-Plastik aus Maisstärke zum Einsatz. Besonders nachhaltig ist wiederverwendbare Monatshygiene wie Menstruationstassen, -slips, Stoffbinden und Naturschwämmchen.

Mehr zu Intimpflege während der Periode lest ihr hier:

Was ihr über Monatshygiene wissen solltet

Tipps für die Intimrasur

Um Pickelchen nach der Intimrasur vorzubeugen, kürzt das Schamhaar erst mit der Schere. Dann Rasieröl, Rasierschaum oder Rasiergel auftragen, dessen pH-Wert auf den Intimbereich abgestimmt ist. Immer mit scharfer Klinge arbeiten, und zwar mit, nicht gegen die Wuchsrichtung der Haare. Zum Schluss: beruhigende Hautpflege für den Intimbereich mit Kamille & Co.

Intimpflege im Alter: Was ist zu beachten?

In den Wechseljahren verändert sich die Scheidenhaut aufgrund des Östrogenmangels. Sie wird dünner, trockener und empfindlicher. Reine Pflanzenbutter und naturkosmetische Intimcremes und -öle sorgen für ein weiches, angenehmes Hautgefühl und schützen vor Austrocknung.

Gleitgel & Kondome: Natürliche Intimpflege beim Sex

Das im Bio-Laden erhältliche, natürliche Gleitgel aus dem Saft der Kiwipflanzen kann mit Kondomen und Diaphragmen verwendet werden. Ölhaltige Gleitcremes oder -gels vertragen sich nicht mit Latexkondomen! Das Naturmaterial kann beim Kontakt mit Öl reißen und schützt dann nicht sicher.

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