Leben

Bio-Booster statt Botox

KOSMETIK Booster, Serum und Konzentrate versprechen weniger Falten im Handumdrehen. Wie soll das funktionieren?

KOSMETIK Booster, Serum und Konzentrate versprechen weniger Falten im Handumdrehen. Wie soll das funktionieren? // Bettina Levecke

Nach einer langen Nacht ist der Blick in den Spiegel oft gnadenlos: Knitterfältchen um die Augen, trockene Haut und fader Grauschleier. Jetzt heißt es cremen und pflegen, damit die Haut wieder neue Spannkraft tankt. Booster (englisch für Auffrischer) und andere Anti-Aging-Produkte sollen besonders effektiv wirken.

Die Zeichen der Zeit zurückdrehen kann Kosmetik nicht. Falten lassen sich eben nicht einfach wegcremen. Aber Booster, Seren und Konzentrate – die Premium- Produkte in der Hautpflege – können die Haut zumindest frischer und für
eine gewisse Zeit auch straffer wirken lassen. Damit das bei älterer und damit anspruchsvollerer Haut gelingt, brauchen Booster besonders intensiv pflegende Substanzen. Für den sichtbaren Effekt nach dem Auftragen sorgen vor allem Feuchtigkeit und Fett, die schlappe Hautzellen aufpolstern und damit leichte Unebenheiten glätten. Denn es ist leider so: Ab 30 produziert die Haut weniger der drei wichtigsten Hautschmeichler Hyaluronsäure, Coenzym Q10 und Kollagen. Reife Haut wird dünner, trockener und damit eben auch faltiger. Anti-Aging-Produkte können diesem Mangel etwas entgegenwirken, indem sie der Haut gezielt zuführen, was sie verliert. Dabei setzen naturkosmetische Hersteller – anders als konventionelle – überwiegend auf Stoffe pflanzlichen Ursprungs. Hyaluron, das die Wasserspeicherfähigkeit der Haut verbessert, wird zum Beispiel aus Weizen und Zitterpilzen extrahiert. Q10 bei der Fermentation von Hefen. Eine Ausnahme ist Kollagen: Es wird aus Quallen gewonnen.

In konventionellen Boostern steckt häufig Silikon. Der synthetische Stoff legt sich wie eine zweite Schicht auf die Haut und sorgt damit für einen sofort sichtbaren Glatt-Effekt. In der Naturkosmetik sind Silikone tabu. Pflanzenöle aus Nachtkerzen, Immortelle-Blüten, Amaranth, Inka-Nuss oder Jojoba ziehen in die Haut ein und verbessern mit essenziellen Fettsäuren den Zellstoffwechsel und die Hautelastizität.

Hinzu kommen nachhaltig wirkende Substanzen. Wirkstoffe aus der Rotalge kurbeln die hauteigen Hyaluronsäureproduktion an. Extrakte aus Weißem Tee und Baobab liefern Antioxidantien. Rotklee enthält Isoflavone, die dem natürlichen Östrogen sehr ähnlich sind und der Hautalterung vorbeugen. Neu sind Wirkstoffe aus Jambu, einer leicht betäubenden Heilpflanze aus Nordbrasilien, die auch Bio-Botox genannt wird und Mimikfältchen glätten soll.

TRINKEN, MASSIEREN, PEELEN

Straffe Haut

Gut für die Haut

  • Wasser trinken. Mindestens 2,5 Liter pro Tag.
  • Sonnenschutzmittel auftragen. Am besten schon ab dem ersten Sonnenstrahl.
  • Das Gesicht massieren. Die kreisenden Bewegungen kurbeln die Durchblutung an.
  • Regelmäßig sanft peelen. Das fördert die Selbstheilungskräfte der Haut.
  • Abends abschminken. Beugt Austrocknung vor.

Schlecht für die Haut

  • Hämorrhoiden-Salbe als Gesichtscreme verwenden (auch wenn Hollywood-Stars das tun). Die Salbe macht die Haut noch dünner und trockener.
  • Gesicht pudern. Verstärkt Falten optisch.
  • Kosmetikprodukte häufig wechseln. Das kann die Haut irritieren.
  • Überpflegen. Zu viel Pflege kann die Haut aus dem Gleichgewicht bringen.
  • Gar nichts machen. Ohne gezielte Pflege fehlen der Haut Nährstoffe.
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