Kosmetik

Waschstück, Seife, Syndet: Was ist der Unterschied?

Tschüss, Shampoo-Flasche – feste Kosmetik erobert das Bad! Seifen und Waschstücke gibt's inzwischen für fast jeden Zweck.

Sie ist eckig, rund oder oval, duftet frisch und entwickelt bei Kontakt mit Wasser durch die Reibung der Hände einen Schaum, der Fett und Schmutz von Haut und Haaren wäscht: typisch Seife – aber auch typisch für die neuartigen naturkosmetischen Waschstücke. Nach der Renaissance der Seife sind nun auch sie schwer im Kommen. Denn immer mehr Menschen wünschen sich einfache, effektive Kosmetikprodukte und versuchen Verpackungsmüll zu vermeiden, wo immer es geht.

Was ist der Unterschied zwischen Seife und Waschstück?

Seife, Waschstück und Waschsyndet – die von manchen Herstellern auch als „Bar“ oder „Bit“ bezeichnet werden – eignen sich für die Reinigung von Kopf bis Fuß. Zudem gibt es spezielle Produkte, etwa für die Gesichtsreinigung. Sie sind abgestimmt auf die unterschiedlichen Hauttypen und eignen sich daher für trockene Haut genauso wie für unreine Haut.

Unterschiede gibt es trotzdem:

Obwohl die Seife und das Waschstück, das oft auch Waschsyndet genannt wird, sich täuschend ähnlich sehen, unterscheidet sich ihr Herstellungsprozess grundlegend voneinander: Seife entsteht beim Verkochen von Fetten mit Lauge. Sie gehört zu den ältesten waschaktiven Substanzen (Tensiden) der Welt. Charakteristisch für Seife ist der basische ph-Wert von 8 bis 11. Der ph-Wert der Haut liegt dagegen mit 5 bis 6 im leicht sauren Bereich. Gesunde Haut stört das aber nicht. Sie reguliert den pH-Wert nach dem Waschen innerhalb kürzester Zeit selbst.

Waschstücke reinigen mit synthetisch hergestellten Tensiden. Deshalb tragen sie oft die Bezeichnung Syndet. Das ist eine Abkürzung für synthetische Detergenzien, wie man die Tenside auch nennt. Ihr ph-Wert ähnelt dem der Haut. Für empfindliche Haut mit einer gestörten Hautbarriere ist das ein Vorteil – ebenso für den Intimbereich mit einem ph-Wert von 4 bis 5.

Zusammengefasst:

Der ph-Wert von Seife ist basisch, der Säureschutzmantel der Haut leicht sauer. Gesunde Haut hat damit kein Problem. Naturkosmetische Pflanzenseifen mit Pflanzenölen und -buttern wie Sheabutter, Oliven- und Jojobaöl unterstützen die Regeneration des Säureschutzmantels.

Bei Waschstücken entspricht der ph-Wert dem natürlichen Hautmilieu – ideal für sensible Hautzonen.

Waschstücke mit synthetisch hergestellten Tensiden sind also Seifen-Alternativen.

Worin unterscheiden sich Haarseife und festes Shampoo?

Das ist gut zu wissen, um Haarseife vom festen Shampoo zu unterscheiden, wenn im Bio-Laden-Regal beide direkt nebeneinander liegen. Das eine Stück ist eine klassische Seife, das andere ist ein Shampoo ohne Wasser. Beide machen ihren Job. Wer den gewohnten Waschkomfort erwartet, ist mit festem Shampoo gut beraten. Für alle, die Wert auf natürliche Zutaten legen und experimentierfreudig sind, ist Haarseife eine gute Wahl.

Aus Pflanzenölen verseifte Haarseife reinigt so gründlich wie Shampoo. Fettet das Haar zu schnell nach, kann man auf Seife für fettiges Haar umsteigen. Bei sehr kalkhaltigem Wasser empfiehlt es sich, das Haar nach dem Waschen mit einer sauren Rinse auszuspülen (ein Liter Wasser, zwei Esslöffel Apfelessig). Sie entfernt Kalk- und Seifenrückstände und macht das Haar geschmeidig.

Mehr zu Haarseife und festem Shampoo lest ihr hier:

So gut ist Haarseife

Warum ihr bei Waschstücken zu Naturkosmetik greifen solltet

Der Unterschied zwischen konventionellen Waschstücken und solchen mit Naturkosmetik-Siegel besteht darin, dass Naturkosmetik-Produkte ausschließlich pflanzenbasierte synthetische Tenside enthalten dürfen. Etwa die milden, hautverträglichen Zucker- und Kokostenside. Sie sind häufig auch in flüssigem naturkosmetischem Shampoo und Duschgel enthalten.

Ohne Plastikverpackung

Naturkosmetisch zertifizierte Produkte bieten noch ein weiteres Nachhaltigkeits-Plus: Die Hersteller garantieren den Verzicht auf bedenkliche Inhaltsstoffe, etwa Schaumbildner wie Disodium Laureth Sulfocuccinate, Paraffine, umweltbelastende Kunststoffe sowie Konservierungsstoffe wie Phenoxyethanol, das die Haut durchlässig für Fremdstoffe machen kann.

Nachhaltige Pflegeprodukte sind Seife und Waschstück sowie -syndet gleichermaßen – nicht nur, weil sie Wasser einsparen und ohne Plastikverpackung auskommen. Wasserfreie Kosmetik enthält in der Regel auch keine Konservierungsstoffe, Emulgatoren und Verdicker.

In Shampoo, Duschgel & Co. stecken 70 Prozent Wasser und mehr. Wasserfreie Kosmetik wiegt deutlich
weniger und ist durch ihr geringeres Volumen ein idealer Begleiter auf Reisen. Auch deshalb, weil beim Transport
im Kulturbeutel nichts auslaufen kann.

Wie sollte man Waschstücke lagern?

Damit sich auf Seifen und Waschstücken keine Bakterien ansiedeln, sollten sie nach dem Gebrauch luftig
aufbewahrt werden, um trocknen zu können: in einer Seifenunterlage aus Holz mit Wasserablaufrillen, auf einer Luffa-Schwammunterlage oder an einer Magnethalterung am Waschbecken.

Seifen und Waschstücke aus dem Bio-Laden

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