Leben

Durchblick: Tipps und Tricks fürs Öko-Putzen

Wie ihr beim Putzen Energie spart, die Fenster endlich streifenlos sauber bekommt und anderes nützliches und unnützes, aber nettes Wissen.

Manche Menschen schwingen putzteufelswild den Wischmopp, andere stören selbst wachsende Wollmaus-Populationen nicht. Und tatsächlich: Wie häufig man zu Hause putzen sollte, hängt vor allem vom persönlichen Empfinden ab. Haushaltsexpert:innen empfehlen, einmal in der Woche alle Räume einer Wohnung zu reinigen. Man kann es dabei sehen wie die Zen-Mönche. Für sie ist Putzen eine geistige Übung der Konzentration und Sammlung. Die Umgebung zu säubern führt zur Reinigung und Klarheit des Geistes, heißt es.

Putziger Fakt am Rande: Ein Putzteufel ist dem Duden zufolge immer männlich. Auf jeden Fall sollte man mit Putzmitteln, allen voran Desinfektionsmitteln, immer zurückhaltend sein. Studien zufolge führt übertriebene Hygiene zu mehr Resistenzen bei Krankheitserregern. Damit steigt die Gefahr, dass sich multiresistente Keime entwickeln, gegen die kein Antibiotikum mehr wirkt.

Helfer für den Öko-Putz

Energiesparen beim Putzen

Es muss nicht immer warmes Wasser in den Eimer. Im Gegenteil: Profis putzen kalt. Fürs Bodenfeudeln, Waschbecken putzen oder Schreibtisch wischen reichen kaltes Wasser und etwas Öko-Reiniger, das spart Heizenergie. Nur bei Fett- oder Ölflecken ist heißes Wasser hilfreich. Wer auf den Staubsauger verzichtet und Fliesen, Parkett oder Laminat mit dem Besen fegt, kann im Jahr rund 40 Kilowattstunden Strom sparen. Und wer dabei so richtig energisch zur Sache geht, kann im Winter gleich noch die Heizung abdrehen.

Apropos Heizkörper: Staub verhindert, dass sie Wärme in den Raum abgeben. Beim nächsten Winterputz also unbedingt entstauben. Und ein Tipp für bevorstehende heiße Tage: Am Morgen einmal feucht durchwischen. Das hält die Wohnung im Sommer länger kühl.

Nicht jedes Tuch taugt zum Putzen

Was ihr rund um bunte Lappen wissen solltet

Mikrofasertücher

Mikrofasertücher sind eine tolle Erfindung, sie rücken Staub, Kaffee- und selbst Fettflecken zu Leibe. Ihr Vorteil: Sie putzen ohne Reinigungsmittel. Ihr Nachteil: Sie können mikrokleine Fasern abgeben, daher beim Waschen am besten in spezielle Waschbeutel stecken. Und Vorsicht: Geölten Holzoberflächen putzen die Tücher aus Kunststoff das schützende Öl weg. Spiegel oder Hochglanzoberflächen können normale Mikrofasertücher sogar zerkratzen. Für solche Oberflächen gibt es Tücher aus natürlichen Holzfasern.

Schwammtücher

Saugstarke Öko-Schwammtücher bestehen aus Zellulose und Baumwollfasern. Keine Lappalie: Sie kommen ohne Feuchtmacher und bakterientötende Zusätze aus. Am Ende ihrer Lebenszeit können sie komplett verrotten.

Spültücher

Zum ökologischen Geschirrspülen eignen sich Schwämme aus Zellulose und Agavenfasern. Oder ein Naturschwamm aus der Luffa-Gurke. Nach Gebrauch kann der sogar auf den heimischen
Kompost. Eine andere Alternative zu Kunststoffschwämmen sind Kupfertücher. Sie eignen sich besonders für stark verschmutzte Töpfe.

Ein Tuch für alle Fälle?

Bitte nicht! Aus hygienischen Gründen gehören verschiedene Lappen in Bad, Küche und Wohnräume. Am besten in verschiedenen Farben. Nach dem Wischen müssen sie trocknen. Sonst fühlen sich Bakterien putzmunter.

Was in Öko-Reinigern nicht drin steckt

Herkömmliche Allzweckreiniger, WC-Reiniger und Badreiniger enthalten aggressive Säuren wie Sulfamid- oder Salzsäure, die Haut und Augen reizen können. In Öko-Putzmitteln sind sie verboten. Genau wie Mikroplastik oder andere Kunststoffe, die die Umwelt belasten würden. Auch synthetische Duft- und Konservierungsstoffe kommen in Öko-Reinigern nicht vor.

WC-Steine, aggressive Backofen- oder Rohrreiniger gibt es erst gar nicht in Öko-Qualität. Fürs Rohr ist der gute alte Pömpel die bessere Wahl und den Backofen bekommt man mit Salz sauber: auf hartnäckige Flecken streuen, Ofen auf 50 Grad heizen, bis das Salz braun wird, mit einem feuchten Lappen auswischen.

So werden Fenster streifenlos sauber

„Neben geeigneten Reinigungsmitteln erzielt man mit den richtigen Werkzeugen ein perfektes Ergebnis beim Fensterputzen. Mit einer Abziehleiste und einem fusselfreien Tuch geht‘s ganz leicht. Am besten dann die Scheiben putzen, wenn die Sonne sie nicht so stark aufgeheizt hat. Denn die Reinigungslösung verdampft auf warmen Scheiben schnell und hinterlässt beim Abziehen Streifen.“

Tipp von Lena Möhlmann aus dem Team Forschung und Entwicklung bei Sodasan

Vom Staub aufwirbeln und geputzten Höhlen

Rund ums Putzen gibt es viele Redensarten. Häufig im negativen Sinne: Wenn jemand etwas unter den Teppich kehrt, Dreck am Stecken hat, sich aus dem Staub macht oder Staub aufwirbelt, zum Beispiel. Oder wenn etwas im Eimer ist, ein Kollege heruntergeputzt wird oder die Nachbarin wieder einen Putzfimmel hat. Dabei ist der Frühjahrsputz eine positive Sache: Bekannt ist dieser „Brauch“ seit dem Mittelalter, damals wurde im Frühjahr der auf den Lehmböden festgetretene Schmutz bei einem Großreinemachen aus dem Haus befördert.

Auch unsere jungsteinzeitlichen Vorfahren hatten offensichtlich schon was mit Sauberkeit am Hut. Bei Ausgrabungen fand man auffällig häufig Samen einer Pflanze namens Saponaria officinalis: Seifenkraut. Vermutlich wurde es als Wollwaschmittel angebaut.

Wissenswertes über Öko-Waschmittel lest ihr hier:

Bio-Wissen

Waschmittel ohne Mikroplastik

Mikroplastik aus Waschmitteln gelangt auf Äcker und in Gewässer. – Für dieses Umweltproblem gibt es längst Lösungen. Worauf ihr achten solltet und welche Produkte gut sind.

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