Wer die Wohnung mit Öko-Putzmitteln auf Hochglanz bringt, kann sicher sein, dass bestimmte Stoffe nicht darin vorkommen: kein Mikroplastik und auch keine synthetischen Kunststoffe, die über den Klärschlamm in die Umwelt gelangen können. Keine aggressiven Säuren wie Sulfamid- oder Salzsäure, die bei falscher Anwendung Haut und Augen reizen oder schädigen können. Ein überwiegender Teil der enthaltenen Substanzen wird aus nachwachsenden Rohstoffen und nicht aus Erdöl hergestellt. Die Sortimentsrichtlinien des Bundesverbands Naturkost Naturwaren lassen nur organische Substanzen zu, die nachweislich leicht biologisch abbaubar sind.
Was wirkt wo?
Ökologische Reinigungsmittel lösen Kalkrückstände in Küche, Bad und WC mit Hilfe milderer Säuren auf. Meistens ist das Zitronen-, gelegentlich auch Milch- oder Essigsäure. Tenside auf pflanzlicher oder auf pflanzlich-mineralischer Basis lösen Fett- und Schmutzpartikel im Wasser. Noch milder reinigen Seifen, beispielsweise aus Olivenöl Böden aus Holz, Kork oder Linoleum. Hartnäckigen Verschmutzungen wie Eingebranntem und Fett rücken Terpene, flüchtige organische Substanzen aus Zitrusfruchtschalen zu Leibe. Alkohol hilft Fett zu lösen und sorgt dafür, dass beim Reinigen von Scheiben und Spiegeln keine Streifen entstehen. Feines Kalksteinmehl hilft beim Scheuern; milder ist Bimsmehl, aus weichem, vulkanischem Gestein.
Diese Öko-Reiniger helfen euch beim nachhaltigen Frühjahrsputz
- Glasreiniger Konzentrat von Almawin: für alle wasserfesten Oberflächen, auch die Auto-Scheibenwischanlage
- Universalreiniger Starterset von Auro: für stark verschmutzte Böden; mit Sprühspender. 1:5 verdünnen
- Starterset Tabs von Biobaula: für Glas, Bad und Boden; ergibt bis zu 1l Reiniger; ohne Plastik verpackt
- Essential Allzweckreiniger Zitrone von Ecover: gegen Fett und hartnäckigen Schmutz; 30 ml auf 5 Liter
- Hygienespray von Klar: wirkt gegen Bakterien, Viren, Pilzsporen; ohne Duft
- Universalreiniger Eco Saponine von Memo: gegen Fett und Schmutz; ohne ätherische Öle, mit Seifenkrautextrakt
- Badreiniger von Sodasan: auch für kratzempfindliche Oberflächen; nachfüllbare Sprühflasche
- WC-Reiniger von Sonett: mit Zitronensäure, Minze und Myrthe; 100 % pflanzlich
- Antikalkspray von Ulrich Natürlich: gegen Kalk auf Fliesen, Duschen, Waschbecken; auch im 5 l-Kanister
Weniger Plastik
Was manche konventionellen Firmen neu für sich entdeckt haben, machen die Ökos schon lange. Ihre Reinigungsmittel sind oft Konzentrate. Das hilft Kunststoff-Verpackungen und Transportenergie einzusparen. Allerdings funktioniert es nur, wenn Putzmann oder -frau sich dessen bewusst ist und das Reinigungsmittel genauso sparsam dosiert, wie’s auf der Packung angegeben ist.
Öko-Hersteller füllen ihre Reiniger in Flaschen aus Recycling-Kunststoff oder in Nachfüllbeutel, die weniger Material brauchen als Originalverpackungen. Einige Produkte lassen sich in Abfüllstationen abzapfen. Manche Hersteller nehmen Flaschen oder Kanister zum Wiederbefüllen zurück. Bei Reinigern in Tabletten- oder Pulverform reicht Pappe als Verpackung.
Nachhaltige Putztücher
Sie bestehen am besten aus nachwachsenden Rohstoffen wie Baumwolle, Leinen, Viskose oder Cellulose und sind bei 60 Grad waschbar. Auch ein Luffaschwamm, aus der Frucht eines Kürbisgewächses, lässt sich in der Waschmaschine waschen. Tücher aus Kunstfasern trocknen eventuell schneller, bei ihrer Verwendung reibt sich aber Mikroplastik ab.
Was es mit dem Flow beim Putzen auf sich hat
Rein wissenschaftlich ist Flow ein besonderes Glücksgefühl, das entstehen kann, wenn man sich völlig in eine bestimmte Tätigkeit vertieft. Beim Frühjahrsputz einen Flow erleben – könnt ihr, sagt eine Studie, die das Zukunftsinstitut im Auftrag des Industrieverbandes Körperpflege- und Waschmittel erstellt hat. Putzen werde immer mehr als Gegengewicht zum stressigen Berufsalltag wahrgenommen und die Arbeit von Hand als angenehmer Ausgleich ... zumindest zur Kopfarbeit am Bildschirm. Vielleicht ist da was dran. Das saubere Ergebnis der eigenen Mühen direkt vor Augen zu haben kann tatsächlich sehr befriedigend sein.
Noch angenehmer wird eine Reinigungsaktion, wenn sie von einem feinen Duft begleitet wird. Natürliche ätherische Öle aus Zitrone, Minze oder Lemongras, Lavendel, Zeder oder Sandelholz bringen Frische oder auch Entspannung mit sich. Sie halten sich nicht so lange in der Luft und sind nicht so intensiv wie synthetische Düfte. Dafür wirken sie nebenbei leicht desinfizierend und sind besser abbaubar. Jetzt nur noch richtige Musik dazu – und ab in den Flow.
Öko-Putzmittel für Sensible
Wer bestimmte Inhaltsstoffe nicht verträgt, findet bei Öko-Putzmitteln eine Volldeklaration gleich auf dem Etikett. Der gesetzliche Mindeststandard verlangt eine Deklaration nur im Internet. Synthetische Duft- und Konservierungsstoffe kommen bei Öko-Reinigern nicht in die Flasche. Für Menschen, die auf natürliche ätherische Öle empfindlich reagieren, gibt es Produkte ganz ohne Duft.
Nachhaltige Alternative für Rohr- und Backofenreiniger
Rohr- oder Backofenreiniger gibt’s nicht in Öko-Qualität: zu umweltbelastend. Hier hilft der Pömpel oder vier Esslöffel Natron, eine halbe Tasse Essigessenz, eine Stunde einwirken lassen und mit viel heißem Wasser nachspülen. Eingebrannte Reste im Backofen bekämpft eine Paste aus zwei Esslöffel Natron, einem Esslöffel Salz und zwei Esslöffel Wasser. Eine halbe Stunde einwirken lassen.
Öko-Reiniger selber machen
Hausmittel wie Essig, Zitronensäure, Kernseife und Natron sind biologisch abbaubar und schonen die Umwelt. Mit wenigen Handgriffen habt ihr daraus nachhaltige Putzmittel gemacht.
- Allzweckreiniger: Einen Teelöffel fein geriebene Kernseife in einem viertel Liter warmem Wasser auflösen, einen Teelöffel Natron und einen Spritzer Zitronensaft dazugeben – fertig ist der Universalreiniger!
- Glasreiniger oder Kalkentferner: 250 ml Wasser mit 250 ml Essig mischen, und in eine Sprühflasche füllen.
- Badreiniger: 50 Gramm Zitronensäure mit einem halben Liter warmem Wasser mixen, einen Spritzer selbstgemachten Allzweckreiniger dazugeben.
Aufgepasst: Zitronensäure ist in der richtigen Dosierung lebensmitteltauglich, aber dennoch eine Säure. Gummihandschuhe sind sowieso beim Putzen zu empfehlen. Auch selbstgemachte Haushaltsreiniger sind nicht ungefährlich und sollten außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.
Extra-Tipp: Das ist der Unterschied zwischen Natron und Soda
Natron ist nicht dasselbe wie Waschsoda. Natron heißt auch Natriumhydrogencarbonat, Kaisernatron oder Bullrichsalz, ist lebensmitteltauglich und ersetzt beispielsweise Backpulver.
Soda oder Natriumcarbonat kann Haut und Schleimhäute reizen, wird insbesondere beim Waschen verwendet, kann aber auch – mit Vorsicht – beim Putzen helfen.
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