Fruchtjoghurt: Wie gesund ist das Milchprodukt?

Der Mix aus säuerlichem Joghurt und feiner Frucht schmeckt nicht nur gut, es kommen auch hochwertiges Eiweiß und Kalzium auf den Löffel. Und Fruchtzubereitung.

Die Fruchtzubereitung kommt kurz vor dem Abfüllen zum Joghurt. Rund zehn Prozent beträgt der Obstanteil, manche Fruchtjoghurts haben auch zwölf oder 13 Prozent zu bieten. Das ist nicht sooo viel, entspricht etwa zwei Erdbeeren pro 100 Gramm Joghurt. Immerhin: Bis auf Früchte, Zucker und einem Dickungsmittel ist sonst nichts drin.

In vielen konventionellen Joghurts stecken hingegen noch Zitronensäure, Gelatine und Aromen. Und wer null Zusatzstoffe will, isst eine der Bio-Pur-Sorten. Sie enthalten nur Joghurt, Frucht und Zucker.

Apropos: Der Zuckergehalt von Fruchtjoghurts ist nicht ohne. Rund 16 Gramm sind in einem 150 Gramm-Bio-Becher enthalten. Das sind gut fünf Stückchen Würfelzucker. Wem das zu viel ist, der nimmt einen Fruchtjoghurt mit vermindertem Zuckergehalt – macht rund zehn Gramm Zucker je Becher. Oder mixt selbst mit Naturjoghurt.

Trotzdem: Bio-Fruchtjoghurt ist gesund. Denn Bio-Kühe fressen überwiegend Gras oder Heu, und so ist die Milch nachweislich reicher an herzgesunden Omega-3-Fettsäuren, als wenn Kraftfutter in den Trog kommt. Außerdem gibts Löffel für Löffel gesunde (lebende) Milchsäurebakterien. Denn Bio-Joghurt wird nicht erhitzt. Die Säure der Bakterien verscheucht krank machende Keime, außerdem sind sie top für den Darm.

Zusatzplus der Bios: Viele Bio-Anbieter setzen auf eine möglichst lange Fermentationszeit – bis zu 16 Stunden sind es statt der üblichen etwa vier. Das ergibt ein schönes vollmundiges Aroma. Zugesetzte Aromen sind in Bio-Fruchtjoghurts aus dem Bio-Fachgeschäft nicht enthalten. Geschmack geben die eingesetzten Früchte sowie Fruchtextrakte, die wiederum aus Obst gewonnen werden.

Neben Joghurt gibt es auch Buttermilch und Quark. Und manchmal stammt die Milch von Schafen oder Ziegen. Sie ist besser verdaulich – vermutlich, weil das Fett vor allem aus kurz- und mittelkettigen Fettsäuren besteht. Skyr, das milde Milchprodukt aus Island, ist perfekt, wenn der kleine Hunger kommt. Durch viel Eiweiß macht es besonders lange satt.

Die Auswahl im Kühlregal für Milch mit Frucht ist riesig, hier zeigen wir euch einige unserer Lieblinge.

Eigentlich liefert Joghurt nur wenig Laktose, also Milchzucker, denn die wird bei der Fermentation weitgehend abgebaut. Drin ist sie aber doch oft: durch Milchpulverzusatz, der den Joghurt schön cremig macht. In der Zutatenliste muss das nicht angegeben werden. Menschen, die Laktose nicht vertragen, können laktosefreie Fruchtjoghurts wählen – oder beim Anbieter nachfragen, ob er Milchpulver einsetzt.

Basis der milchigen Fruchtgesellen aus dem Bio-Laden ist immer Milch von Bio-Kühen. Sie stehen mindestens einen Teil des Jahres auf der Weide. Die EU-Öko-Verordnung schreibt Weidegang vor, wann immer es die Umstände zulassen. Strikter sind die Bio-Anbauverbände. Bei Naturland müssen die Tiere sechs Monate auf die Weide können, Bioland und Demeter fordern Zugang nach draußen von Frühjahr bis Herbst. Im Winter gibts überwiegend Futter vom Hof oder aus der Region.

Ist dann die Milch gemolken, wird der Fettgehalt eingestellt, die Milch erhitzt und homogenisiert. Dann kommen Milchsäurekulturen wie Lactobacillus paracasei oder Streptococcus thermophilus dazu. Sie sorgen dafür, dass die Milch fermentiert, also der Milchzucker abgebaut wird, Milchsäure entsteht, die Milch gerinnt und eindickt.