Umwelt

Rapunzel, warum gründet ihr eine Stiftung?

Bio-Hersteller Rapunzel hat die Eine-Welt-Bio-Stiftung gegründet. Wir haben den Stiftungsbeauftragten Holger Epp nach den Hintergründen gefragt.

Vom Naturkosthersteller Rapunzel kennt man Nussmuse, Müsli oder Schokolade. Er gehört zu den führenden Bio-​Herstellern in Europa. 2022 hat Rapunzel nun die „Rapunzel Eine Welt Bio-Stiftung“ gegründet. Warum und was sie damit erreichen wollen? Das hat uns der Stiftungsbeauftragte des Unternehmens Holger Epp verraten:

Lieber Holger Epp, warum hat Rapunzel die Eine Welt Bio-Stiftung gegründet?

Holger Epp ist Stiftungsbeauftragter der Rapunzel Eine Welt Bio-Stiftung

„Rapunzel ist 1974 aus der Idee heraus entstanden, einen Beitrag zur biologischen Landwirtschaft zu leisten. Und damit gleichzeitig etwas für die Gesundheit der Menschen zu tun und darüber hinaus für eine lebenswerte Welt, in der es allen gut geht. Also auch Pflanzen, Tieren und der Umwelt. Aus diesem Bewusstsein heraus, dass es uns als Menschen, als Gesellschaft nicht auf Kosten anderer gut gehen kann – weil eben alles eins ist –, hat Rapunzel-Gründer und -Geschäftsführer Joseph Wilhelm eine Stiftung initiiert: die Rapunzel Eine Welt Bio-Stiftung/One World Organic Foundation.

„Ein zentrales Anliegen ist die Förderung der biologischen Landwirtschaft.“

Eines der beiden großen Anliegen ist es, die biologische Landwirtschaft zu fördern und zu stärken, ob in der Region oder weltweit. Weil wir sie als Grundlage für ein gesundes, nachhaltiges und zukunftsfähiges Wirtschaften sehen. Genauso wichtig ist uns, soziale Projekte und Initiativen zu fördern. Nicht nur, aber auch besonders in Ländern des globalen Südens. Zum Beispiel unterstützen wir die Hekima Girls‘ Secondary School, eine Mädchenschule in Tansania. Hier ist die Ausbildung im Bio-Anbau fester Bestandteil des Schulalltags.“

Wie sehen konkrete Projekte der Stiftung aus?

„Ein Beispiel ist das Solarprojekt von Love for Life e.V. gemeinsam mit indigenen Gemeinden in Costa Rica. Das Projekt ermöglicht mehr Bildung. Das ist ganz praktisch zu verstehen: In Costa Rica wird es früh dunkel. Dank des Solarstroms können die Abendstunden jetzt für Unterricht und Fortbildungen genutzt werden. Und neue Kühlmöglichkeiten verbessern die Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten. Indem es die indigenen Gemeinden stärkt, schützt das Solarprojekt nicht zuletzt auch den Regenwald.

Ein weiteres Beispiel ist die IFOAM EU, die Dachorganisation der ökologischen Landwirtschaft in Europa. Sie zu unterstützen finden wir angesichts der aktuellen Herausforderungen für den Bio-Landbau wichtiger denn je.“

Und wie finanziert sich die Rapunzel Eine Welt Bio-Stiftung?

Rapunzel finanziert die Stiftung über den Bio-Cent: Das heißt, für jedes verkaufte Produkt spenden wir einen Cent. Da rechnen wir mit jährlich über 750 000 Euro. Hinzu kommt, ebenfalls von Rapunzel, die Hand-in-Hand-Spende, das sind nochmals rund 150 000 Euro jährlich. Unser bisheriger Hand-in-Hand-Fonds existiert damit nicht mehr. Das grüne Hand-in-Hand-Logo verschwindet aber nicht von den Rapunzel-Produkten, denn an dem firmeneigenen, extern zertifizierten Fair-Trade-Standard ändert sich ja nichts. Und Rapunzel zahlt weiterhin die Summe, die bislang in den Fonds ging – nun als Hand-in-Hand-Spende an die Stiftung. Auch den One World Award greift die Stiftung auf. Er wird von Rapunzel seit 2008 an Mutmacher verliehen, die mit ihrem Engagement die Welt ein Stück besser machen.“

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