Seit den 1970er Jahren setzt sich der Faire Handel für mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel ein, basierend auf Dialog, Transparenz, Respekt und fairen Preisen. Dieses Engagement trägt zur Sicherung sozialer Rechte für Produzent:innen und zu einer nachhaltigen Entwicklung bei – insbesondere in Ländern des globalen Südens.
Warum sollte ich Fairtrade-Produkte kaufen?
Der Kauf von Fairtrade-Produkten trägt dazu bei, die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Kleinbauern und Arbeiterinnen im globalen Süden zu verbessern. Durch garantierte Mindestpreise und eine Fairtrade-Prämie haben Produzenten die Möglichkeit, ihre Existenz langfristig zu sichern, in Bildung oder Infrastruktur zu investieren und ihre Betriebe nachhaltiger zu gestalten. Gleichzeitig setzt sich Fairtrade aktiv gegen ausbeuterische Kinderarbeit und Zwangsarbeit ein und schafft so bessere Perspektiven für kommende Generationen.
Auch ökologische Aspekte spielen eine zentrale Rolle: Fairtrade-Standards fördern nachhaltige Anbaumethoden, den Schutz natürlicher Ressourcen und den Verzicht auf umweltschädliche Pestizide. Dadurch werden Böden geschont, die Artenvielfalt bewahrt und langfristig umweltfreundlichere Produktionsweisen unterstützt. Verbraucherinnen und Verbraucher, die Fairtrade-Produkte kaufen, leisten somit einen direkten Beitrag zum Klimaschutz und einer nachhaltigeren Landwirtschaft.
Darüber hinaus steht Fairtrade für Transparenz und Glaubwürdigkeit. Die unabhängige Zertifizierung stellt sicher, dass soziale und ökologische Standards eingehalten werden, sodass Konsumierende den Versprechen auf den Verpackungen vertrauen können. Wer sich für Fairtrade entscheidet, trifft also nicht nur eine bewusste Wahl für mehr Gerechtigkeit im Handel, sondern unterstützt aktiv eine zukunftsfähige und faire Wirtschaft.
Die unterschiedlichen Fairtrade-Siegel
Fairtrade Deutschland (TransFair): Das nationale Siegel

Der Kern der weltweiten Fairtrade-Bewegung ist der Verband Fairtrade International (ehemals Fairtrade Labelling Organizations International, FLO) mit seinen Standards und der Zertifizierungsstelle FLOCERT. Fairtrade International umfasst sowohl Erzeuger als auch 25 nationale Fairtrade-Organisationen (NFO) und drei Produzentennetzwerke. Für Deutschland ist Fairtrade Deutschland e.V. (TransFair) zuständig. Im Jahr 2023 erwirtschafteten Produzentenorganisationen durch Verkäufe in Deutschland Fairtrade-Prämien in Höhe von 42 Millionen Euro.
„Fairer Handel geht uns alle an – und im Saarland nehmen wir diese Verantwortung ernst.“
Das Saarland setzt ein starkes Zeichen für globale Verantwortung und nachhaltigen Handel. Mit der Bewerbung als erstes Fairtrade-Bundesland Deutschlands zeigt das Bundesland, dass nachhaltiger Konsum und globale Gerechtigkeit ernst genommen werden müssen.
Hand in Hand (Rapunzel): Fairer Handel mit Verantwortung

1992 startete der Allgäuer Hersteller Rapunzel sein Hand-in-Hand-Programm. Die Pflichten von Rapunzel und seinen derzeit 18 Partnern sind in einem Kriterienkatalog festgelegt und gleichen denen des Fairen Handels. Die Preise müssen Produktions- und Lebenshaltungskosten der Erzeuger abdecken. Ein Prozent des Einkaufswertes der Rohwaren geht in den Hand-in-Hand-Fonds, der Projekte unterstützt.
Was ist der „Fairbruary“?
Der Februar 2025 stand ganz im Zeichen des fairen Konsums. Mit der Aktion „Fairbruary“ rief Fairtrade Deutschland dazu auf, einen Monat lang besonders fair zu konsumieren. Von Schokolade, Kaffee, Bananen, Blumen bis hin zu Kleidung – Verbraucherinnen und Verbraucher konnten im Fairbruary bewusst mit ihrer Wahl vor dem Regal zu fairen und besseren Arbeitsbedingungen beitragen.
Naturland Fair: Nachhaltigkeit & Fairness vereint

Der international tätige Anbauverband Naturland vergibt das Naturland Fair-Logo für fair gehandelte Produkte. Besonders hervorzuheben ist, dass dieses Siegel auch an Betriebe in Deutschland und Europa verliehen wird, die sich durch besondere Fairness auszeichnen.
Fair for Life: Strenge Kriterien für sozialen Handel

Das Fair-for-Life-Siegel wird vom internationalen Öko-Zertifizierer Ecocert vergeben und erhebt keine Lizenzgebühren. Die Kriterien zählen zu den strengsten unter allen Fair-Trade-Siegeln und umfassen neben fairen Geschäftsbeziehungen auch soziale Verantwortung, Umweltschutz und Respekt gegenüber Kunden.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Fairtrade
Was bedeutet Fairtrade genau?
Fairtrade steht für fairen Handel mit Produzenten im Globalen Süden. Es garantiert faire Preise, soziale Standards und umweltfreundliche Produktion.
Welche Fairtrade-Siegel gibt es?
Wichtige Siegel sind Fairtrade Deutschland (TransFair), Fair + (GEPA), Hand in Hand (Rapunzel), Naturland Fair und Fair for Life. Wofür sie stehen, erfährst du auf dieser Seite.
Warum sind Fairtrade-Produkte oft teurer?
Fairtrade sichert faire Löhne, nachhaltige Anbaumethoden und soziale Projekte – das spiegelt sich im Preis wider.
Wo kann ich Fairtrade-Produkte kaufen?
Bio-Läden, Weltläden, Supermärkte und Online-Shops bieten ein breites Fairtrade-Sortiment. Achte immer darauf, dass die Produkte auch Bio sind.
Ist Fairtrade wirklich fair?
Ja, unabhängige Zertifizierungen und strenge Standards stellen sicher, dass Fairtrade-Produkte fair gehandelt sind.
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