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Warum vegan auch bio sein sollte

Es gibt gute Gründe, als Veganer:in auf bio zu setzen. Diese gehören dazu.

Wer sich für ein veganes Leben entscheidet, dem ist meist nicht nur der Verzicht auf tierische Inhaltsstoffe wichtig, sondern auch das große Ganze: Welche Verantwortung übernehme ich mit meiner Ernährung? Sei es die eigene Gesundheit, der Blick auf den Umgang mit Tieren oder ökologische Argumente.

Mit einer solch bewussten Haltung wird auch der Einkauf zur politischen Entscheidung – doch in konventionellen Supermärkten kann es es vor Greenwashing nur so wimmeln: Vegane Slogans und Labels sind zwar ein Zeichen dafür, dass Produkte ohne Tier auskommen, die Folgen für Umwelt, Klima und Gesundheit können dennoch bedenklich sein.

Wer bewusst und nachhaltig konsumieren will, für den reicht vegan deshalb nicht aus.

Vegan sollte auch bio sein

Leider sind vegane Produkte nicht automatisch bio. Das bedeutet: Umwelt und Klima leiden unter Umständen trotzdem. Pestizide, Kunstdünger und Monokulturen sind in der industriellen Landwirtschaft alltäglich, schaden aber der Natur und letztlich auch dem Konsumenten. Diese Argumente sprechen für bio:

  • Mehr Umweltschutz
    Bio-Anbau schützt unsere Umwelt. Nur ein paar Beispiele: Bio-Landwirtschaft bewahrt unser Grundwasser vor zu viel Nitrat und vor Pestiziden. Die Artenvielfalt in bio-bewirtschafteten Böden ist nachgewiesenermaßen deutlich höher. Außerdem halten Bio-Felder mehr Wasser, beugen so Überschwemmungen vor und können auch Dürre besser überstehen.
  • Keine Gentechnik
    Die EU-Öko-Verordnung schließt Gentechnik in Anbau und Verarbeitung völlig aus.
  • Weniger Zusatzstoffe
    Laut EU-Öko-Verordnung sind in Bio-Produkten nur knapp 50 der über 300 sonst erlaubten Zusatzstoffe gestattet. Die Anbauverbände haben noch weniger Zusatzstoffe zugelassen und beschränken deren Anwendung auf wenige Produkte.
  • Mehr Fairness
    Dreiviertel aller Fairtrade-Produkte in Deutschland sind bio-zertifiziert. In Entwicklungsländern haben viele Bio-Pioniere über Jahre faire Projekte aufgebaut. Viele Bio-Unternehmen arbeiten außerdem eng mit Bio-Bauern in ihrer Region zusammen, auch wenn sie anderswo billiger einkaufen könnten.

Genaueres dazu lest ihr hier:

Umwelt

Warum ist Bio besser?

Warum ist Bio eigentlich besser? Die wichtigsten Fakten, Rezepte und Bezugsquellen rund um Bio-Lebensmittel.

Doch auch wenn vegan bio sein sollte, ist klar: Bio ist nicht immer vegan. Viele Produkte enthalten tierische Inhaltsstoffe, der Blick auf die Zutatenliste bleibt Pflicht beim Einkauf.

Welche Siegel gibt es?

Um Sicherheit zu geben, haben Hersteller und Verbände Siegel eingeführt, die auf den ersten Blick zeigen sollen, dass das gewählte Produkt vegan ist.

Die Bekanntesten sind das V-Label und die Veganblume. Sie sagen allerdings nichts darüber aus, ob ein Produkt auch bio ist. Einzig das Eco-Veg-Label steht für bio-vegane Lebensmittel.

Das V-Label

Das V-Label ist eine international geschützte Marke. In Deutschland wird sie von ProVeg e.V. vergeben. Aber: Das V-Label zeichnet nicht nur vegane, sondern auch vegetarische Produkte aus. Achtet darauf, dass unter dem gelben Kreis mit dem grünem V in großen Lettern „Vegan“ steht. Produkte mit diesem Label müssen aber nicht bio sein. Mehr zum V-Label

Das Vegan Trademark

Lizenzen für das Vegan Trademark werden von der Vegan Society England an Unternehmen auf der ganzen Welt vergeben. In Deutschland ist es auch als Veganblume bekannt. Aber auch sie sagt nichts darüber aus, ob das Produkt bio ist. Mehr zur Veganblume

Das EcoVeg-Label

Das EcoVeg-Label zeichnet vegane Lebensmittel in Bioqualität aus. Es wird vom gemeinnützigen Verein VegOrganic e.V. vergeben, einem Zusammenschluss von Fachleuten aus der Bio-Branche, die sich für eine transparente und unabhängige Kontrolle veganer Produkte in Bio-Qualität einsetzen. Mehr zu Eco-Veg

Wenn das EcoVeg-Label nicht drauf ist, haltet neben V-Label und Veganblume nach den Siegeln Ausschau, die Herkunft und Herstellung aus ökologischer Landwirtschaft zertifizieren: das sechseckige „Deutsche Eck“ und das grüne EU-Blatt. Trägt ein Produkt zusätzlich eines der Verbandssiegel (etwa von Naturland, Bioland oder Demeter), erfüllt es die teils strengen Vorgaben der einzelnen Verbände, etwa in punkto Zusatzstoffe.

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Kommentare

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Ergänzend möchte ich hinzufügen: und fair. Es ist schade, dass es immer noch so schwierig ist, Produkte zu erhalten, die für Mensch und Tier und Umwelt gleichermaßen in Ordnung sind, also vegan UND bio UND fair. Es ist für mich schwer zu verstehen, warum die Kriterien für Faire Produktion, sprich: ausreichender Lohn, keine Ausbeutung, beim Biosiegel nicht gleich mit berücksichtigt wird. Wenn man schon bewusst konsumiert, dann gerne doch auch gleich richtig, oder?

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Gabriele Otto

Die Beschreibung der Label war hilfreich für meine Einkäufe , danke !

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