- 1. Unterschied Wildbiene – Honigbiene
- 2. Wildbienen schützen: Das wird getan
- 3. Landwirtschaft & Pestizide: Gefahr für Wildbienen
- 4. Bestäubung: Warum Wildbienen unverzichtbar sind
- 5. So nisten Wildbienen: Orte & Tipps
- 6. Wildbienen helfen: Das könnt ihr tun
- Häufig gestellte Fragen zum Thema Wildbienen
Wer an Bienen denkt, dem kommt in der Regel auch gleich Honig in den Sinn. Dabei produzieren die meisten Arten nichts von dem golden-süßen Saft. Wildbienen übernehmen für den Erhalt der Ökosysteme trotzdem wichtige Funktionen, sind unter anderem fleißige Bestäuber und damit für die Landwirtschaft von unschätzbarem Wert. Paradoxerweise sorgt diese in ihrer konventionellen Variante für die größte Gefahr für Wildbienen. Wir haben sechs wissenswerte Fakten über die wilden Verwandten der Honigbiene zusammengestellt.
1. Unterschied Wildbiene – Honigbiene
Rund 600 Wildbienenarten leben in Deutschland – behaarte wie die Blaue Holzbiene und unbehaarte wie die Maskenbiene. Sie ernähren sich von Nektar und Pollen und bestäuben dabei Pflanzen. Doch produzieren Wildbienen keinen Honig aus dem Nektar.
2. Wildbienen schützen: Das wird getan
Über die Hälfte der Wildbienen-Arten steht auf der Roten Liste. In Bayern sogar 64 % der Arten. 2023 wurde das Aktionsprogramm Insektenschutz gesetzlich verankert. Es verbietet u.a. Pestizide in Schutzgebieten und fördert insektenfreundliche Landwirtschaft. Wer sich selbst engagieren möchte: Die Initiative „Deutschland summt!“ fördert den Schutz von Wild- und Honigbienen, indem sie Menschen dazu inspiriert, insektenfreundliche Gärten und Balkone anzulegen und sich für den Bienenschutz zu engagieren – inzwischen sind über 30 Städte aktiv dabei.
Stadtbienen: Wildbienen leben auch urban
Viele Wildbienen fühlen sich auch in Städten wohl – vor allem dort, wo es Gärten, Parks und blühende Brachen gibt. Wichtig: keine Pestizide und offene Bodenflächen.
3. Landwirtschaft & Pestizide: Gefahr für Wildbienen
Etwa ein Drittel der Wildbienen hat sich auf die Pollen bestimmter Pflanzenfamilien oder einzelner Arten spezialisiert. Verschwindet die Pflanze, stirbt die Biene mit aus. Deshalb schadet eine Landwirtschaft, die Wildkräuter wegspritzt und keine Blühstreifen zwischen Feldern lässt, den Wildbienen besonders.
4. Bestäubung: Warum Wildbienen unverzichtbar sind
Wildbienen bestäuben die Pflanzen schneller und effektiver als Honigbienen. Wildbienen sind für 80 % der Wild- und Kulturpflanzen relevant. Einige Pflanzen wie Luzerne werden fast ausschließlich von bestimmten Wildbienenarten bestäubt. Zudem fliegen sie auch, wenn es den Honigbienen schon zu kalt oder zu nass ist. Weil viele Obst-, Gemüse und auch Zierpflanzen beim Bestäuben auf Wildbienen angewiesen sind, ist auch ihre ökologische Bedeutung enorm.
5. So nisten Wildbienen: Orte & Tipps
Mit Ausnahme der Hummeln kümmern sich die meisten Wildbienen allein um den Nachwuchs: Die Weibchen stopfen Pollen und Nektar in Löcher im Boden oder hohle Stängel, legen ein Ei dazu und verschließen die Brutkammer. Danach sterben sie. Ihre 20 bis 40 Nachkommen schlüpfen im nächsten Frühjahr.
6. Wildbienen helfen: Das könnt ihr tun
Ausgeräumte Gärten bieten Wildbienen keine Nistmöglichkeiten. Da helfen selbst gebaute Nisthilfen, aber auch Stängel von Stauden, die über den Winter stehen bleiben. Als Menü schätzen die Tiere heimische Blühpflanzen wie Wilde Möhre und Klatschmohn oder Kräuter wie Oregano.
Sand statt Rasen: Nistplätze schaffen
Offene Bodenflächen aus Sand oder Lehm sind für viele Wildbienen unverzichtbar. Ein Blumenbeet mit kahlen Stellen hilft oft mehr als eine Nisthilfe aus dem Baumarkt.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Wildbienen
Was ist der Unterschied zwischen Wildbienen und Honigbienen?
Wildbienen leben meist solitär, produzieren keinen Honig und bestäuben oft gezielter als Honigbienen.
Was fressen Wildbienen?
Wildbienen ernähren sich von Nektar und Pollen – viele Arten sind dabei auf bestimmte Blütenpflanzen spezialisiert.
Wie kann ich Wildbienen im Garten helfen?
Blühende heimische Pflanzen, offene Bodenstellen und Nisthilfen im Garten unterstützen Wildbienen optimal.
Sind Wildbienen gefährdet?
Ja, Wildbienen sind gefährdet: Über die Hälfte der Arten in Deutschland gelten als bedroht. Hauptursachen sind Lebensraumverlust und Pestizide.
Wann sind Wildbienen aktiv?
Je nach Art fliegen Wildbienen von März bis September – viele sind schon im Frühling unterwegs, wenn Honigbienen noch nicht fliegen.
Dieser Artikel wurde von der Redaktion aktualisiert.
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