Leben

Alles rund um Altkleider

Fast Fashion produziert vor allem Eins: Altkleider. Was tun damit? Wir haben nachgeschaut, worauf ihr bei der Kleiderspende achten solltet.

Unsere Kleiderschränke platzen aus allen Nähten. Viele Kleidungsstücke sind nach einem Jahr ausgetragen, der nächste Modetrend verlangt neue Teile. Also Ausmisten, aber wohin mit den alten Stücken? Zum Wegwerfen viel zu schade, Tauschbörsen und Secondhand-Läden bieten gute Alternativen, sind aber auch mit Aufwand verbunden. Also in den Altkleidercontainer – aber auch hier gibt es gute und weniger gute. Sechs Fakten, die euch dabei helfen, eure Altkleider nachhaltig weiterzugeben.

Wie viel wird gesammelt?

86 Prozent der Deutschen geben zumindest manchmal ihre gebrauchten Klamotten zur Altkleidersammlung – laut dem Verband für Textilrecycling vor allem, um Bedürftigen zu helfen und die Umwelt zu schonen. Rund eine Million Tonnen Altkleider landen so im Jahr in Containern (88%), in der Straßensammlung (9%) oder bei Modehäusern (3%).

Siegel drauf?

Etwa dreißig Prozent der aufgestellten Altkleidercontainer seien illegal, schätzt der Verband für Textilrecycling. Sie ignorierten Umweltauflagen, zu viel Kleidung werde verbrannt und sozialen Sammlern schade die Konkurrenz. Das Siegel des Bundesverbandes für Sekundärrohstoffe und Entsorgung „bvse“ markiert legale Container.

Faire Verwertung

Der Verein Fair-Wertung geht einen Schritt weiter und verpflichtet dazu, Altkleider nur für gemeinnützige Zwecke zu sammeln. 130 Organisationen wie Oxfam oder die Caritas sind Mitglieder.

Was passiert damit?

Nur rund ein Zehntel der Schuhe, aber etwas mehr als die Hälfte der gesammelten Bekleidung wird weitergetragen. Zwischen 15 und 17 Prozent der Textilien wird zu Putzlappen, ebenso viel wird recycelt, also zu verwendbaren Fasern gemacht. Der Rest wird verbrannt oder landet auf der Müllkippe.

Verkauft und investiert

Fast alle Kleider werden nicht gespendet, sondern weiterverkauft. So versorgt das Deutsche Rote Kreuz jedes Jahr etwa 1,2 Millionen Menschen in Kleiderkammern mit Anziehsachen und nimmt jährlich etwa 13,5 Millionen Euro durch den Verkauf von Altkleidern ein.

Wohin wird verkauft?

56 Prozent der Altkleider werden in Nicht-EU-Länder verkauft; davon ein Viertel nach Afrika. Nur vier Prozent der am Stück verwerteten Altkleider finden sich in deutschen Secondhand-Läden wieder.

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Kommentare

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Simone März

„ 56 Prozent der Altkleider werden in Nicht-EU-Länder verkauft; davon ein Viertel nach Afrika. Nur vier Prozent der am Stück verwerteten Altkleider finden sich in deutschen Secondhand-Läden wieder.“ ohne die damit verbundenen sozialen Verwerfungen zu benennen ist dieser Artikel ein Zeichen, dass auch die Bio-Branche hauptsächlich ihren Absatzmarkt sichert. In Afrika und Indien gehen kleine regionale Baumwollfarmer, Wollspinnereien und Weber- und Schneidereien seit Jahrzehnten zugrunde, weil wir ständig konsumieren ‚müssen‘. Und die sogenannten Gemeinnützigen profitieren, wenn die Slums sich mit neuen Sklaven für unsere Wirtschaft füllen.Graswurzelrevolution war mal. Bio ist einfach ein Geschäft geworden, mit wenigen Ausnahmen. 

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