Rund 1,6 Billionen US-Dollar haben Finanzinstitute seit 2016 an Unternehmen vergeben, die Kohle-, Öl- und Gasprojekte planen oder erweitern. Allein zwölf dieser Projekte würden drei Viertel der CO2-Emissionen ausstoßen, die sich die Menschheit noch erlauben darf, wenn sie die Erwärmung auf 1,5 Grad begrenzen will. Das hat ein Zusammenschluss von 18 Nichtregierungsorganisationen (NGO) im vergangenen Dezember vorgerechnet. Das Geld stammt auch von deutschen Kontoinhabern. Sie finanzieren damit – meist ohne, dass es ihnen bewusst ist – die Klimakrise mit.
Die Nichtregierungsorganisation Urgewald hat daher die Kampagne „Banks against Future“ gestartet. Sie will die Finanzinstitute unter Druck setzen. Denn ohne Kredite werden die klimaschädlichen Projekte nicht realisiert. Statt direkt gegen die Betreiber vorzugehen, soll ihnen der Geldhahn zugedreht werden. Jeder einzelne solle daher seine Bank in die Verantwortung nehmen, sagt Urgewald-Campaignerin Kathrin Petz: „Wenn die Sparkassen aktiv werden, müssen die Volksbanken nachziehen, und wenn die kohlefrei sind, müssen Deutsche Bank und Commerzbank auch nachziehen.“
Was bedeutet Nachhaltigkeit bei Banken?
Wem das nicht schnell genug geht, der kann bereits heute zu einer nachhaltigen Bank wechseln. Sie versprechen ihren Kunden, ethische, ökologische und soziale Kriterien zu beachten. Zunächst einmal ist die Grundlage des Bankgeschäfts bei allen Banken gleich: Die Institute nehmen die Einlagen ihrer Kunden auf Girokonten, Sparbüchern und Ähnlichem und reichen diese als Kredite an andere Kunden weiter. Konventionelle Anbieter finanzieren auf diesem Weg jedoch so ziemlich alles, sofern es sich lohnt – vom Bio-Bauern über das Kohlekraftwerk bis hin zur Panzerfabrik. Nachhaltige Banken hingegen haben strengere Richtlinien und schließen bestimmte Branchen und Geschäftsfelder aus: Kohlekraftwerke und Rüstung gehören ohnehin dazu, aber auch vieles andere. Das können Spekulationen mit Nahrungsmitteln sein, Gentechnik in der Landwirtschaft oder im Falle von Staaten etwa der Vollzug der Todesstrafe. Teilweise können die Kunden sogar selbst entscheiden, was mit ihrem Geld geschehen soll.
Welche Bank ist nachhaltig?
In Deutschland sind fünf nachhaltige Banken aktiv: die Ethikbank, die Evenord-Bank, die GLS Bank, Triodos und Umweltbank. Bei den Produktpaletten gibt es kleine Unterschiede. So bietet die Umweltbank als einzige kein Girokonto an und ist daher höchstens als Ergänzung zu einem anderen Institut geeignet, denn ohne Girokonto kommt heute niemand mehr aus. Die anderen vier Anbieter eignen sich auch als Hausbank, vorausgesetzt, man benötigt keine Filiale vor Ort. Denn Triodos und Ethikbank sind reine Onlinebanken, die GLS Bank hat deutschlandweit sieben Filialen, Evenord eine.
Nachhaltige Girokonten im Vergleich
Alle vier erheben monatliche Gebühren für ein Girokonto. Hier gibt es einen Überblick über die Konditionen:
Kommentare
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Die vermeintlich nachhaltigen Banken haben alle ein Problem: Einnahmen und Kontenmodelle passen nicht zur Realität. Für ein Konto mit überzeugenden Leistungen wäre ich bereit, bis zu 5€ zu zahlen. Das bietet niemand. Bei der GLS kommt man bei einem Girokonto mit einer Debit- oder Kreditkarte schon weit über die 5 hinaus. So bleibe ich bei der nicht nachhaltigen DKB, die grüne Windenergie und damit die Zerstörung von grundlastfähigen Energieträgern wie Russisches Gas und Atom fördert. Was daran nachhaltig sein soll, weiß wohl niemand. #gegenrussophobie #gegenzerstörungvoninfrastrukturdurchkriminelle
Ganz lieben Dank für eure fantastischen Infos, ich habe viel dazu gelernt!
tolle Infos