Kosmetik

Alles über Deocreme

Deocremes sind voll im Trend. Doch ihr solltet nur Naturkosmetik an eure Achseln lassen. Wir erklären, warum.

Der Trick wirkt: Etwas Natronpulver in die Socken gestreut verhindert Stinkefüße! Das alte Hausmittel, mit vollem Namen Natriumhydrogencarbonat, lässt Kuchen aufgehen, entfernt Kalk – und bindet Gerüche. Dank dieser Eigenschaft triumphiert Natron heute als Top-Zutat in Deocremes und leistet unter der Achsel einen entscheidenden Beitrag gegen Muff.

Woraus bestehen Deocremes?

Im Prinzip ist Schweiß ja fast geruchlos. Erst wenn hauteigene Bakterien seine Fettsäuren zersetzen, beginnt es zu müffeln. Das wollen Deos verhindern: entweder als Anti-Transpirant. Dann unterdrückt das Deo den Schweißfluss durch chlorierte Aluminiumsalze. Das mag zwar gut gegen peinliche Schwitzflecken unter der Achsel sein, ist jedoch nicht gut für die Gesundheit. Denn solche Aluminiumsalze können die Haut reizen und stehen im Verdacht Brustkrebs und Alzheimer-Erkrankungen zu fördern. Dennoch stecken sie in vielen konventionellen Deos. Naturkosmetik verzichtet auf Aluminiumsalze, mit Ausnahme des natürlichen Alauns. Dieses ist hautverträglicher, kann aber ebenfalls Aluminium abgeben.

Was macht Natron in Deocreme?

Die meisten zertifizierten Naturkosmetik-Deos nehmen den anderen Weg, Achselmuff zu verhindern: Sie unterdrücken nicht das Schwitzen, sondern wirken den geruchsbildenden Bakterien entgegen, mit ätherischen Ölen, Silber und/oder Alkohol. In Deocremes erfüllt Natron diesen Zweck. Es neutralisiert den Geruch und schafft ein basisches Milieu auf der Haut, in dem Bakterien nicht gut wachsen. Stärke aus Mais, Tapioka oder Pfeilwurzelextrakt binden Feuchtigkeit, damit die Achsel trocken bleibt. Kokosöl, Sheabutter und Bienen- oder Pflanzenwachs geben Deocremes ihre Konsistenz. Je nach Sorte sind sie weich oder fester und schmelzend. Sie pflegen und beruhigen die zarte Achselhaut. Auch Pflanzenöle, Glyzerin, Zinkoxid oder Johanniskrautöl in manchem Tiegel tun das. Natroncremes sind sanft zur Haut, ergiebig, wirksam und schonen die Umwelt, indem sie Verpackung sparen. Ihre Glastiegel haben Deckel aus Alu oder Holz, die man anderweitig verwenden kann. Außerdem gibt es sie im Mehrwegglas und in der Weißblechdose, komplett recycelbar. Manche Cremes wurden in nicht ganz so umweltfreundliche Alu-Töpfchen gefüllt.

Deocremes gibt es sowohl für Männer und Frauen als auch unisex. Trotzdem gibt es Dinge, auf die Männer bei der Wahl ihres Deos besonders beachten sollten. Welche lest ihr hier:

Zu welchem Deo Männer greifen sollten

Deocreme in Tuben: Wann sind sie zu bevorzugen?

Deocreme in Tuben funktioniert etwas anders als die neuen Natroncremes. Sie enthält Mikrosilber, das zugleich kühlt und den Juckreiz stillt, und verzichtet auf Duftstoffe und Alkohol. Oder das basische Hautpflege-Konzept steht im Vordergrund: Hier vertreibt ätherisches Salbeiöl die geruchsbildenden Bakterien, Rügener Heilkreide bindet den Schweiß. Solche Deocremes sind eine Alternative für Menschen mit besonders empfindlicher Haut.

Wie lange wirkt Deocreme?

Wie lang eine Deocreme wirkt, hängt von vielen Faktoren ab: Schwitzt man viel oder wenig, ist es warm oder kalt, treibt man Sport oder lümmelt auf dem Sofa? Deshalb sagen die meisten Hersteller: „Bei Bedarf mehrmals täglich auftragen.“ Sorten, die 24 Stunden lang Frische versprechen, tun das mit einer Extraportion Natron. Achtung: Wer von einem konventionellen, Aluminium-haltigen Deo zu Natroncreme wechselt, muss unter Umständen damit rechnen, dass sich zunächst mehr Schweiß bildet. Die Menge reguliert sich mit der Zeit aber wieder auf ein natürliches Maß.

Wie sollte ich Deocreme lagern?

Deocreme mag Zimmertemperatur, dann lässt sie sich gut verstreichen. An sehr heißen Tagen stellt man sie besser in den Kühlschrank, sonst „läuft sie davon“.

Wie trägt man Deocreme auf?

Die Achseln waschen und abtrocknen. Mit der sauberen Fingerspitze oder einem Spatel eine maximal erbsengroße Menge aus Dose oder Tiegel entnehmen. Ist die Creme eher weich, kann man sie direkt unter den Armen verreiben. Ist die Konsistenz fester, den Klecks zuvor zwischen den Fingern schmelzen lassen. Kurz einziehen lassen, fertig.

Welcher Duft ist gut?

Deo ist mehr als Muffelschutz, es verbreitet auch zarten Duft. Ob blumige Orchidee, spritzige Limette oder herbe Zeder – der Duft der Natroncremes kommt von natürlichen ätherischen Ölen. In konventionellem Deo stecken auch Duftstoffe wie Lilial, das im Tierversuch die Fortpflanzung schädigt. Wer generell auf Duftstoffe allergisch reagiert, für den gibt es auch duftfreie Sensitiv-Deocreme.

Manchmal können Düfte auch zu viel sein. Lest hier, wann sie eine Gefahr für unsere Gesundheit darstellen:

Duftverschmutzung: Können Düfte schädlich sein?

Geht Deocreme auch nach der Rasur?

Deocreme wirkt meist ohne Alkohol. Der könnte die Haut reizen, vor allem, wenn sie frisch rasiert ist. Natroncreme sei da unproblematisch, sagen die meisten Hersteller.

Produktempfehlungen

  1. Praktisch: Die Deocreme von Droste-Laux mit Applikator wirkt mit Salbeiöl gegen geruchsbildende Bakterien.
  2. Zitrusfrisch: Die Deocreme Luscious Lime von We love the Planet in der Weißblechdose erfrischt mit Limonen-, Mandarinen- und Bergamottenduft.
  3. Holzig: Die Deocreme sensitiv Minze-Zeder von Lenn & Levia verschließt ein Deckel aus Buchenholz.
  4. Sanft: Die Deocreme mit Mikro-Silber von Bioturm ist für besonders empfindliche Haut gedacht.
  5. Beruhigend: Die blumig-süße Deocreme Vanilla Orchid von Ben & Anna beruhigt die Achselhaut mit Ringelblume.
  6. Fair: Die Deocreme von Fair-Squared pflegt mit Sheabutter und Kokosöl aus fairem Handel.
  7. Naturverbunden: Die Deocreme von i+m mit Rosenduft steckt im kompostierbaren Tiegel aus Lignin.
  8. Basisch: Die basische Deocreme von Alvito hat nur vier Inhaltsstoffe und duftet dezent nach Kokos.
  9. Orientalisch: Die Deocreme von Niyok im Glastiegel verströmt einen intensiv holzigen Duft.
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