Jede achte Frau in Deutschland bekommt die Diagnose Brustkrebs. Was bedeutet es Ihnen, als Hauptfigur der ZDF-Serie „Fritzie – Der Himmel muss warten“ eine Betroffene zu spielen?
Diese emotionale und engmaschig erzählte Reise mit meiner Figur „Fritzie“ ist für mich sehr, sehr besonders und erfüllt mich als Schauspielerin mit großer Dankbarkeit. Wir haben insgesamt vier Staffeln gedreht. Ich finde es richtig toll, dass das ZDF diesem Thema so viel Raum gibt und durch unsere Serie die betroffenen Frauen und ihre Familien sichtbar werden.
Welche Reaktionen bekommen Sie auf Ihre Darstellung?
Nach der Ausstrahlung habe ich sehr viele berührende Briefe von Frauen bekommen. Manche schrieben, dass sie es toll finden, dass das Thema Krebs auf so eine Weise erzählt wird. Andere berichteten mir, dass sie sich nach längerer Pause wieder um einen Vorsorgetermin gekümmert haben. Betroffene Frauen haben mir geschrieben, dass es ihnen guttut, dass ihre Geschichte erzählt wird und sie dadurch gesehen werden. Und dass die Serie ihnen Mut macht.
Ist ein gesunder Lebensstil für Sie wichtiger geworden?
Für mich ist es selbstverständlich, dass meine Familie und ich uns gut ernähren und sportlich aktiv sind. Ich schwimme und jogge, der Rest der Familie liebt Fußball. Wir gönnen uns auch immer wieder Auszeiten. Denn auch das zählt für mich zu einem gesunden Lebensstil: sich mit Freunden treffen und die Seele baumeln lassen.
Worauf legen Sie bei Ihrer Ernährung besonderen Wert?
Wir kaufen Bio-Produkte, aber auch Lebensmittel aus der Region, die nicht unbedingt als Bio-Produkte gelabelt sind. Soweit möglich essen wir jeden Abend gemeinsam. Mein Mann kocht, und wenn es nach den Jungs ginge, könnte es täglich Burger geben.
„Denn auch das zählt für mich zu einem gesunden Lebensstil: sich mit Freunden treffen und die Seele baumeln lassen.“
Wie leben Sie Nachhaltigkeit?
Wir fahren schon immer alle Strecken mit dem Fahrrad. Ich liebe es, in Berlin zu radeln. Erst recht, seit es die vielen neuen Radwege gibt. Klamotten und Kinderspielzeug gebe ich weiter, und ich kaufe häufig in Second-Hand-Läden und auf Flohmärkten. Meine liebste Jacke stammt von der Schwester meiner Oma – sie ist also sicher schon siebzig Jahre alt.
Was macht für Sie Schönheit aus?
Im Sommer war ich mit meiner Familie für einige Tage in Paris. In Frankreich gilt der Trend „Jolie laide“, was man mit „schön unschön“ übersetzen könnte. Die Schönheit einer Person ist dabei unter anderem durch ihren „Makel“ geprägt. Das gefällt mir!
Wie sieht Ihr winterliches Verwöhnprogramm aus?
Da wir im letzten Winter sechs neue Folgen von „Fritzie – Der Himmel muss warten“ gedreht haben, blieb dafür wenig Zeit. Aber wenn ich einige Tage frei habe, dann gehe ich gerne in die Sauna und liege mit einem guten Buch kuschelig eingewickelt auf dem Sofa. Oder ich gehe im Winter auf dem Land spazieren und lasse mir in der Uckermark den eisigen Wind um die Nase wehen.
Welches sind Ihre Kraftquellen?
Definitiv meine Familie, sprich mein Mann, meine Kinder und unser großer Freundeskreis. Und auch mein Beruf, der es mir erlaubt, meine Kreativität auszuleben.
Tanja Wedhorn wurde 1971 in Witten geboren und entdeckte in der Schule ihre Leidenschaft für die Schauspielerei. Nach dem Abi begann sie ein Lehramtsstudium, das sie abbrach, um von 1994 bis 1998 an der Universität der Künste in Berlin zu studieren. Der Durchbruch gelang ihr 2004 mit der Titelrolle in der Telenovela „Bianca – Wege zum Glück“. 2005 wurde sie als „Beliebtester weiblicher Shootingstar“ mit der Goldenen Romy ausgezeichnet. Seit 2017 spielt Tanja Wedhorn in der ARD-Reihe „Praxis mit Meerblick“ eine Ärztin. Auch abgedreht hat sie den ARD-Polit-Thriller „Ende der Unschuld“. Im Oktober läuft das große Staffelfinale von „Fritzie – Der Himmel muss warten“ im ZDF. Die vorherigen drei Staffeln der Serie sind in der ZDF-Mediathek abrufbar. Tanja Wedhorn lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in Berlin.
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