Warum Lüften wichtig ist
Ein 3- bis 4-Personen-Haushalt produziert täglich etwa 10 bis 15 Liter Wasserdampf durch Aktivitäten wie Atmen, Kochen, Duschen und Wäschetrocknen. Ohne regelmäßiges Lüften kann sich diese Feuchtigkeit an Wänden und Decken niederschlagen und Schimmelbildung begünstigen. Besonders in gut isolierten Gebäuden ist der Luftaustausch eingeschränkt, was das Risiko erhöht.
Anzeichen für unzureichendes Lüften
Beschlagene Fenster am Morgen
Muffiger Geruch in Räumen
Sichtbare Schimmelflecken an Wänden oder Decken
Bildet sich häufig Kondenswasser innen an der Fensterscheibe, heißt das: Mehr lüften bitte. Schimmelflecken sind deutliche Zeichen dafür, dass etwas beim Heizen und Lüften nicht stimmt. Dazu braucht es nicht unbedingt ein Hygrometer. Dieses kann jedoch helfen, die relative Luftfeuchtigkeit zu überwachen. Ideal sind Werte zwischen 40 und 60 %.
Stoßlüften für frische Luft
Zwei- bis viermal am Tag einige Minuten Stoßlüften, dazu die Fenster unbedingt komplett öffnen. Deshalb: Die Fensterbänke nicht zustellen. Durchzug: Sind die Fenster in mehreren Räumen gleichzeitig auf, ist die Feuchtigkeit schneller draußen und setzt sich nicht an kalten Stellen fest. Heizung aus nicht vergessen. So wird die feuchte Innenluft effektiv gegen trockene Außenluft ausgetauscht, ohne dass die Wände auskühlen.
Lüften bei Sommerhitze
An heißen Tagen gelten besondere Regeln:
Fenster tagsüber geschlossen halten: Vermeidet das Eindringen heißer Luft.
Lüften in den kühlen Stunden: Frühmorgens und spätabends, wenn die Außentemperaturen niedriger sind.
55-Prozent-Regel beachten: Nur lüften, wenn die Außenluftfeuchtigkeit unter 55 % liegt, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Zusätzlich helfen außenliegende Sonnenschutzmaßnahmen wie Rollläden oder Markisen, die Hitze draußen zu halten.
Feuchträume richtig lüften
In Küche und Bad entsteht besonders viel Feuchtigkeit. Diese Räume deshalb mehrmals am Tag lüften. Am besten schon vor dem Duschen oder Kochen kurz das Fenster aufreißen, kalte Luft nimmt nicht so viel Feuchtigkeit auf wie warme.
Ventilatoren bewusst nutzen
Vor allem dann, wenn die Temperaturen noch unter 30 Grad liegen. In der größten Mittagshitze können sie dem Körper eher schaden als helfen, weil sie warme Luft lediglich im Raum verteilen. Zusätzlich empfiehlt sich außenliegender Sonnenschutz wie Rollläden oder Markisen. Sie halten die direkte Sonnenstrahlung ab und sorgen dafür, dass sich die Räume gar nicht erst so stark aufheizen. Auch Pflanzen auf dem Balkon oder Fensterbrett helfen, das Mikroklima zu verbessern und Schatten zu spenden.
Warum Kipplüften nicht genügt
Bei gekippten Fenstern ist der Luftaustausch zu gering. Das schafft gute Bedingungen für Schimmel: Innen und an der Fassade über den Fenstern. Im Winter kühlen außerdem auch die Räume auf Dauer aus und brauchen unnötig Heizenergie, um wieder warm zu werden. Besser ist kurzes, intensives Stoßlüften mit vollständig geöffneten Fenstern.
Wohnung kühlen ohne Klimaanlage
An heißen Sommertagen muss es nicht gleich eine stromfressende Klimaanlage sein. Es gibt zahlreiche einfache Maßnahmen, mit denen ihr eure Wohnung effektiv kühlen könnt – ganz ohne Technik. Eine bewährte Methode ist das Aufhängen von feuchten Baumwolltüchern vor geöffneten Fenstern in den kühleren Morgen- und Abendstunden. Durch die Verdunstung entsteht ein leichter Kühleffekt, der die Raumtemperatur angenehm absenkt. Auch elektronische Geräte wie Fernseher, Computer oder Lampen können zur Hitze beitragen – schaltet sie also möglichst aus, wenn ihr sie nicht braucht.
Dieser Artikel wurde von der Redaktion überarbeitet und aktualisiert.
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