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Interview: Stephan Csernalabics

Stephan Csernalabics ist Heilpraktiker mit Schwerpunkt Klassische Homöopathie in der Nähe von Karlsruhe. Er war jahrelang als Heilpraktiker-Ausbilder tätig.

"Bei schwerer Akne hilft Homöopathie"

Stephan Csernalabics ist Heilpraktiker mit Schwerpunkt Klassische Homöopathie in der Nähe von Karlsruhe. Er war jahrelang als Heilpraktiker-Ausbilder tätig.

! Auch bei Akne ist die klassische Homöopathie eine echte Alternative zur Schulmedizin. Sogar sehr schwere Fälle erfahren oft eine Besserung – von der Linderung bis zu einem schönen Hautbild. Allerdings ist fast immer eine konstitutionelle Therapie notwendig. Das bedeutet, dass nicht nur die Haut behandelt wird, sondern der ganze Mensch.

? Die Suche nach dem richtigen Konstitutionsmittel kann dauern. Doch wenn Hautentzündungen tiefe Narben zurücklassen, ist Gefahr im Verzug und Patienten suchen nach einer schnellen Lösung. Was empfehlen Sie dann?

! Die Homöopathie kennt auch Akutmittel, die bei Akne rasch Linderung verschaffen. Ich rate aber von der unkritischen Anwendung homöopathischer Arzneien ab, die in populären Schriften zur schnellen Selbstbehandlung angepriesen werden. Bei unpassender Dosis droht eine akute Verschlechterung. Besonders die tiefgreifenden konstitutionellen Mittel wie Sulfur, Thuja, Natrium muriaticum oder Calcium silicatum sollten nur vom Homöopathen verordnet werden. Dem oft gehörten Satz „wenn’s schon nicht nützt, schaden tut’s bestimmt nicht“ sollte man nicht allzuviel Glauben schenken.

? Oft wissen weder der Patient noch sein Hautarzt, was hinter der Erkrankung steckt: eine Hormonstörung, eine Stoffwechselstörung oder etwas anderes. Braucht wer zu Ihnen kommt, zuerst eine fachärztliche Diagnose?

! Eine fachärztliche Diagnose wird nicht benötigt. Es ist jedoch möglich, dass der Homöopath Verdachtsmomente feststellt und eine Abklärung bei Fachärzten empfiehlt. Umgekehrt wird er sich trotz vorhandener Diagnose sein eigenes Bild machen wollen, indem er die Gesamtheit der Symptome erhebt und aufgrund dessen die Therapieform wählt.

? Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Hautbild parallel zu einer oft langwierigen Therapie zu verbessern. Manche Homöopathen lehnen solche Möglichkeiten dennoch ab, weil dies ihrer Meinung nach die laufende Behandlung erschwert. Was halten Sie von Peelings, Mineralerde-Masken, Zinktabletten, Kräuterbädern et cetera?

! Grundsätzlich unterstützt die konstitutionelle Behandlung das Bestreben des Körpers, seine Beschwerden von Innen nach Außen zu heilen. Deshalb steht der Homöopath den Verfahren kritisch gegenüber, die diesen Weg blockieren. Peelings und Heil- oder Mineralerdemasken kann man begleitend anwenden, einige Heilkräuter können jedoch bestimmte homöopathische Arzneien unwirksam machen. In Einzelfällen ist Zink in oraler Form unterstützend gut möglich, ebenso ein Teelöffel Leinöl täglich. Vitamin A und C werden gerne zusätzlich verschrieben; man kann sie sich aber über eine sinnvolle, gesunde Ernährung auch wunderbar selbst ver-ordnen.

Ist Akne Ernährungssache?

Hautmedizinisch ist die Frage eindeutig geklärt: Mitesser entstehen nicht durch einzelne Lebensmittel. Andererseits beobachten Betroffene schädliche Wirkungen etwa von Schokolade und Chips. Naturmediziner raten in diesem Fall, die Eigenbeobachtung ernstzunehmen und schädigende Produkte zu meiden.

Buch- und Linktipps

Bücher

  • Monika Harms: Akne – Ein Ratgeber für Patienten. Karger-Verlag 1997, ISBN: 3805564570, Euro 14,50.
  • Bernd Mai: Pickel – Nein danke! Die Akne in den Griff bekommen. Ratgeber-Verlag 1996, ISBN: 3931688003, Euro 9,90.

Websites

  • www.akneforum.de Home-page von Medizinern und Kosmetikfachleuten, umfassend und anschaulich, allerdings sehr schulmedizinisch orientiert.
  • www.aknetherapie.de
    private Homepage einer bundesweiten Selbsthilfegruppe mit regem Erfahrungsaustausch.
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