Kosmetik

Lippenstift: Bitte ganz natürlich

Naturkosmetische Lippenstifte machen nicht nur schöne Lippen, sie pflegen und schützen auch.

Ein Blick in den Spiegel, schnell die Lippen nachziehen, lächeln und schon kann’s losgehen. Mit Lippenstift fühlt Frau sich gepflegt und selbstbewusst. Das ist mehr als ein Placebo-Effekt. Denn Lippenstifte lassen den Teint nicht nur frisch aussehen, sie halten die Lippen geschmeidig und sorgen dafür, dass sie nicht austrocknen.

Zumindest bei der naturkosmetischen Lippenpflege: Aus Pflanzen gewonnene Wachse wie Bienen-, Carnauba- oder Candelillawachs bilden einen schützenden Film. Pflanzenöle von Bäumen wie Baobab, Babassu oder Wunderbaum, Shea-, Kakao- oder Mangobutter glätten, spenden Feuchtigkeit und enthalten Wirkstoffe wie Vitamin E, das vor UV-Licht schützen soll. Typisch für Naturkosmetik sind Heilpflanzenauszüge, etwa von Wundklee, Zaubernuss oder Hagebutte.

Feuchtigkeit für die Lippen

Einige Lippenstifte enthalten vegane Hyaluronsäure. Sie spendet Feuchtigkeit und hilft, Wasser in der Haut zu binden. Manchmal sind sogar winzige Stäubchen Gold in der Rezeptur. Das Edelmetall bringt Glanz, es soll auch die Haut beruhigen und Feuchtigkeit spenden. In herkömmlichen Produkten finden sich Paraffine und Silikone. Das macht den Lippenstift kussecht. Allerdings fehlen den aus Erdöl hergestellten Fetten die Pflegeeigenschaften pflanzlicher Öle und Fette. Auf lange Sicht kann die Silikonschicht die Haut spröde machen.

Bedenklich: Beim Reden, Küssen, Essen und Trinken gelangen winzige Mengen Lippenstift in den Magen. Wer sich täglich die Lippen schminkt, verzehrt pro Jahr fünf Lippenstifte. Das hat der Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU-Kommission ausgerechnet. Allein deshalb sollte man beim Lippenstift Naturkosmetik den Vorzug geben. Farben – von Korallen- bis zu dunklem Rosenrot und von dezentem Rosenholz bis zu neonfarbenem Pink oder bläulichem Beerenrot – erzeugen mineralische Pigmente wie Eisen- oder Titandioxid. Eisenoxid darf als Lebensmittelzusatzstoff verwendet werden.

Satte Farbe, sanfte Pflege

Kritisch: Titandioxid

Titandioxid hingegen ist seit Kurzem in der EU für Lebensmittel tabu, aber in Kosmetik erlaubt. Derzeit bewerten europäische Behörden mögliche Gesundheitsrisiken von Titandioxid im Lippenstift. Naturkosmetikhersteller suchen nach Alternativen, da ja eben winzige Mengen des Lippenstiftes auch im Magen landen. Titandioxid erkennen Verbraucher:innen in Kosmetikprodukten an dem Code „CI 77891“. Es steht im Verdacht, bei oraler Einnahme eine erbgutverändernde Wirkung zu haben.

„Ökotest“ untersuchte Anfang 2023 neben konventionellen auch sechs Lippenstifte von Naturkosmetikherstellern. Alle enthielten leider auch Titandioxid. Solange das der Fall ist, rät Ökotest dazu, Lippenstift sparsam und zu besonderen Anlässen aufzutragen. So reduziere man das Risiko, bedenkliche Substanzen aufzunehmen. Es bleibt sonst der Appell an die Hersteller, ihre Rezepturen zu ändern.

Lippen, Wangen & Lider

Hautreizende Azo-Farbstoffe tauchen gelegentlich in konventionellen Lippenstiften auf – in Naturkosmetik haben sie nichts zu suchen. Für Karmin, das knallige Rot, das aus Cochenille-Läusen gewonnen wird, gibt es organischen Ersatz, etwa Farbstoffe aus Süßkartoffel und Rettich. Bei solchen Lippenstiften können Veganer:innen zugreifen.

Für alle, die gerne mit der aktuellen Mode gehen, noch ein Tipp: Auf den Laufstegen tragen Models gerade Lippenstift, Rouge und Lidschatten im selben Farbton. Dafür braucht es nur ein Produkt: Lippenstift, am besten natürlich aus dem Naturkosmetikregal. Den dann einfach auf die Lippen geben und einen Hauch auf Wangen und Augenlidern verteilen – fertig ist der Look.

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Ein Artikel aus dem Naturkosmetik-Magazin

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