Braucht es eine warme Mahlzeit am Tag?
Ja,
denn aus gekochten Mahlzeiten kann der Körper wesentlich einfacher die für ihn so wichtigen Mineralstoffe aufnehmen. Gekochtes Essen ist leichter verdaulich. Im Ayurveda eine ganz entscheidende Sache. Da ist es nicht wichtig, was man isst, sondern was verstoffwechselt wird. Das ist im Allgemeinen sehr individuell, aber für alle Menschen gilt, umso leichter die Nahrung verdaut werden kann, umso weniger Energie müssen Leber und Magen-Darm-Trakt aufwenden. Dafür verbleibt mehr Energie für sehr wichtige andere Funktionen des Körpers wie die Zellregeneration, die Schutzmechanismen, das Herzkreislauf-System und den Wasserhaushalt.
Gekochtes ist leichter verdaulich
Sind wir dann auch noch stressbelastet (eine Phase, in der die Verdauungskraft reduziert ist), wird dem Körper noch mehr Energie entzogen anstatt ihm genau dann mehr Energie zu liefern.
Besonders am Abend, wenn die Leber stark reduziert arbeitet, wird alles Schwerverdauliche – und dazu gehört Rohkost – schlecht oder gar nicht verstoffwechselt. Blähungen, Völlegefühl, Unwohlsein und eine nicht wirklich tiefenentspannte Nacht sind die Folge. Bei andauernder Überlastung des Leber-Magen-Darm-Systems führt das zu verminderter Leistungsfähigkeit und einem geschwächten Immunsystem. Also, lieber abends ein warmes Gemüsegericht. Zusammen mit ausgesuchten Gewürzen sorgt diese Mahlzeit für Harmonie im Bauch und im Kopf.
Nein,
im Sinne von Notwendigkeit brauchen wir nicht täglich etwas Warmes. Auch wenn es weiterhin unklar bleibt, wann genau das Feuer Einzug in die Menschheitsgeschichte hielt, ist eines klar: Evolutionär gesehen sind die Ursprünge des Menschen rohköstlich. Das Feuer erfüllte einen Zweck in unserer Entwicklung, erlaubte unseren Vorfahren, Lebensmittel länger haltbar zu machen sowie hochkalorische Nahrung und eine größere Bandbreite an Lebensmitteln zu konsumieren.
Die Ursprünge des Menschen sind rohköstlich
An Kalorien und kulinarischer Abwechslung mangelt es uns heute jedoch nicht. Eine geringere Energiezufuhr bei hoher Vitalstoffaufnahme, wie es bei Rohkost ganz natürlich geschieht, tut vielen von uns vielmehr richtig gut. Und langweilig wird es dank Mixern & Co. mit Rohkost auch nie.
Das Gefühl, wir bräuchten täglich etwas Warmes, ist vor allem Kopfsache. Es wird durch unsere Sozialisation und den gesellschaftlichen Aspekt des Zubereitens und Essens gefördert. Wer den Rohkost-Selbstversuch wagt, ist deshalb auch oft von der emotionalen Bindung an Kochnahrung überrascht. Was dabei hilft: Rohkost als Ernährung der Vielfalt und nicht des Verzichts leben, sie individuell an Lebensstil und Bedürfnisse anpassen. Smoothies und Salate, rohe Mahlzeiten und Desserts, Nüsse und Samen, Obst und Gemüse in Hülle und Fülle. So wird schnell klar: Etwas Gekochtes kann zwar genossen werden – gebraucht wird es aber nicht.
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