Was wir essen, hat Einfluss auf die Entstehung von Krebs. Das bestätigt auch der dritte Expertenbericht des World Cancer Research Fund (WCRF) und des American Institute for Cancer Research (AICR). Allerdings gehen die Wissenschaftler nun davon aus, dass einzelne Lebensmittel wie verarbeitetes Fleisch oder Nährstoffe, die zum Beispiel in Ballaststoffen enthalten sind, weder Krebs verursachen noch vor Krebs schützen können. Entscheidend sei die Ernährung insgesamt. Aber nicht nur das. Auch das Zusammenspiel mit körperlicher Aktivität spiele eine entscheidende Rolle bei der Krebsprävention. Laut der Experten könne man durch das Umsetzen jeder einzelnen Empfehlung einen verbesserten Schutz vor Krebs erwarten. Der größte Schutz werde aber erzielt, wenn das Gesamtpaket umgesetzt wird.
So sieht eine krebsvorbeugende Ernährung aus
Als Bausteine für eine krebsvorbeugende Ernährung empfehlen die Wissenschaftler reichlich Vollkornprodukte, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte sowie weniger „Fastfood“ und verarbeitete Lebensmittel, die reich an Fett, Stärke oder Zucker sind. Von rotem Fleisch wie Rind, Schwein und Lamm sollten maximal 350 bis 500 Gramm pro Woche gegessen werden. Ebenso raten die Experten, verarbeitete Fleischwaren wie Wurst nur in sehr kleinen Mengen zu sich zu nehmen. Besonders streng äußern sich die Wissenschaftler in Bezug auf zuckerhaltige Getränke und Alkohol. Hier gilt: je weniger, desto besser. Entscheidend sei auch ein normales Körpergewicht. Grund: Körperfett steigert die Produktion entzündlicher Stoffe, die die Entstehung von Krebs begünstigen können.
9 Tipps zum Vorbeugen von Krebs
- Ein gesundes Körpergewicht halten
Als Richtwert geben die Experten einen Body Mass Index (BMI) zwischen 18,5 und 24,9 kg/m2 an. - Körperlich aktiv bleiben – mehr gehen, weniger sitzen
- Reichlich Vollkornprodukte, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte wie Linsen und Bohnen essen
- Weitgehender Verzicht auf Fast Food und andere verarbeitete Lebensmittel, die reich an Fett, Zucker oder Stärke sind
Wer weniger Fast Food isst, hat es leichter, die Kalorienzufuhr und damit sein Gewicht unter Kontrolle zu halten. - Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch reduzieren
Rotes Fleisch stammt z.B. von Rind, Kalb, Schwein, Ziege, Pferd und Lamm. Unter verarbeitetem Fleisch verstehen die Experten Fleischprodukte, die durch Salzen, Trocknen, Fermentieren oder Rächern behandelt wurden. - Konsum von zuckerhaltigen Getränken begrenzen
Empfohlen werden Wasser und ungesüßte Getränke. - Auf Alkohol verzichten
- Keine Nahrungsergänzungsmittel als Krebsprävention
Ziel sollte es sein, den Nährstoffbedarf allein durch Lebensmittel zu decken. - Für Mütter: Wenn möglich, Babys stillen
Quelle: World Cancer Research Fund International
Hintergrund zum Expertenbericht
Der dritte Expertenbericht des World Cancer Research Fund und des American Institute for Cancer Research läuft unter dem Titel Ernährung, körperliche Aktivität und Krebs: eine globale Perspektive. Ziel der Studie ist es, die Zusammenhänge von Krebs und Ernährung sowie körperlicher Aktivität herauszustellen. Dabei werten die Wissenschaftler sorgfältig zusammengetragene Daten der weltweiten Beweislage zur Prävention und zum Überleben aus und liefern die neuesten globalen Empfehlungen zur Krebsprävention. Der dritte Expertenbericht basiert auf den ersten beiden Berichten, die 1997 bzw. 2007 veröffentlicht wurden.
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