Weder Engländer, Türken noch Inder oder Chinesen trinken am meisten Tee, klare Weltmeister in dieser Disziplin sind die Ostfriesen. 300 Liter landen bei den Nordlichtern pro Kopf und Jahr in der Tasse, ermittelte der Deutsche Tee & Kräutertee Verband für 2022. Dagegen sieht der Konsum von Schwarz- und Grüntee in ganz Deutschland mit 28 Litern eher müde aus. Unverständlich: Denn ein heißer Tee passt eigentlich immer. Besonders in der kalten Jahreszeit lädt Tee zur erholsamen Auszeit ein: Wohlig wärmend weckt das enthaltene Teein (Koffein) sanft die Lebensgeister. Sogar gesundheitliche Vorteile bietet Schwarztee, weil er voller Antioxidantien steckt.
Ist Schwarztee gesund?
Die im Tee enthaltenen Polyphenole haben antioxidative Eigenschaften, die helfen können, das Risiko von Herz- und Kreislauferkrankungen zu senken. Täglich Tee kann auch den Cholesterinspiegel im Lot halten. Antimikrobielle Effekte unterstützen den Darm und das Immunsystem. Koffein aus Tee wirkt schonender als aus Kaffee, vor allem, wenn Tee länger als fünf Minuten zieht. Dann sind mehr Gerbstoffe gelöst, die Koffein binden und dessen Aufnahme in den Körper abpuffern. Sie mindern allerdings auch die Resorption von Eisen. Bei Eisenmangel deshalb Schwarztee lieber selten trinken.
In welchen Ländern Schwarztee angebaut wird
Ursprünglich kommt Schwarztee aus China, inzwischen hat er sich in weiteren asiatischen und afrikanischen Ländern fest verwurzelt. Heute zählen Indien, Sri Lanka und Kenia mit China zu den größten Exporteuren. Auch Bio-Tee stammt vorwiegend von dort, meist aus Gärten und Plantagen, in denen Bio-Importeure verlässlich faire Löhne zahlen und faire Anbau- und Handelsbedingungen unterstützen. Für Schwarzen Tee werden Blätter der echten Teepflanzen, Camellia sinensis und Camellia assamica, geerntet. Eine besondere Bio-Spezialität ist Wildtee: Hier werden große Tee-Bäume in Urwäldern aufwendig von Hand beerntet. Sie enthalten besonders viele Polyphenole und Aromen.
Was uns das Terroir des Schwarztees sagt
Schwarztees sind oft nach ihrer Herkunft, dem Terroir, benannt und unterscheiden sich je nach Boden, Höhe, Klima, Erntezeitpunkt oder Verarbeitung sehr: Tee aus Assam ist herb, aromatisch und dunkel. Rötlich schimmert Ceylon-Tee aus Sri Lanka, er schmeckt blumiger oder hat Citrusaromen. Fein-aromatischer, heller Tee kommt aus der ersten Pflückung in Höhenlagen, etwa Darjeeling. Ostfriesentee und English Breakfast sind kräftige Mischungen aus verschiedenen Sorten.
Warum Bio-Tee besser für Mensch und Umwelt ist
Im Bio-Anbau sind chemisch-synthetische Pestizide verboten. Aktuelle Test-Ergebnisse zeigen, dass viele herkömmliche Tees Chemie-Cocktails, u.a. Glyphosat enthalten. Bio-Hersteller kontrollieren gründlich auf Rückstände und Schadstoffe, manche scannen auf über 600 verschiedene Substanzen. Der Boden im Bio-Teegarten wird mit organischem statt künstlichem Dünger verbessert, die Sträucher stehen in Mischkultur mit heimischen Schattenbäumen. Bio-Anbau hält Wasser im Boden, verhindert Erosion und minimiert Schädlinge natürlich. Außerdem erhält er die Biodiversität. Doch auch Bio-Teebäuerinnen und -bauern leiden zunehmend unter den Folgen der Klimakrise.
Von der Ernte der Teeblätter zum fertigen Tee
Nach der Ernte der Teeblätter beginnt die eigentliche Kunst des Teemachens. Teemeister lassen die Blätter erst welken, dann brechen sie die Blattstrukturen durch Rollen auf. Blatteigene Enzyme fermentieren bzw. oxidieren den Tee. Der wird dabei schwarz und entwickelt Aroma. Zum Schluss werden die Teeblätter auf drei bis fünf Prozent Restfeuchte getrocknet. Durch das Welken, Fermentieren und Trocknen wird Tee lange haltbar, bei richtiger Lagerung zwei bis drei Jahre. Zumindest an der Ostfriesischen Küste ist die Teedose jedoch meist schneller leer. Schließlich schmeckt dort ein „lecker Koppke Tee mit Kluntje und Rohm“ zu jeder Gelegenheit.
Loser Tee oder Teebeutel?
Der Vorteil von losem Tee liegt auf der Hand: weniger Verpackung und komplexerer Geschmack. Denn loser Tee ist weniger stark zerteilt, ergo gehen weniger Aromen über die Schnittkanten verloren.
Vorteile von Teebeuteln: vorportioniert und mit einem Griff in der Tasse.
Bei Bio sind Teebeutel ungebleicht, aus Naturfasern, ohne Klammer und mit Fäden aus Bio-Baumwolle.
Bio-Tee ausschließlich mit natürlichen Aromen
Bio-Hersteller nutzen ausschließlich natürliche Aromen wie ätherische Öle.
Ein besonderer Bio-Kunstgriff ist die Potpourri-Methode: Dabei werden die Öle auf Veilchenwurzeln geträufelt, diese binden die Aromen lange im Tee.
Der beliebteste aromatisierte Schwarztee ist Earl Grey mit Bergamotte-Öl.
Kommentare
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Neben den oben gelisteten Bio-Schwarztees soll auch erwähnt werden, dass es auf den Azoren eine traditionelle Teeplantage im Familienbetrieb (Chá Gorreana) gibt, die sowohl grünen als auch schwarzen Tee mit verschiedenen Blattsorten (1. - 3. Blatt) anbietet. Die Plantage bzw. der Tee ist nicht offiziell Bio-zertifiziert, aufgrund des Klimas und der abgeschiedenen, geografischen Lage sollen jedoch keinerlei Pestizide, Herbizide und Fungizide notwendig oder im Einsatz sein.
Wer guten schwarzen Tee trinken will, sollte bei der Teekampagne im Internet schauen. Super Qualität und absolut fairer Preis, bei dem sehr sehr viel beim Teebauern ankommt.
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