Ist Bio-Plastik auch Bio?
Bio-basierte Kunststoffe werden aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt, die in der Regel aus konventionellem Anbau stammen. Sie sind nicht immer biologisch abbaubar. Daneben gibt es Kunststoffe, die biologisch abbaubar sind, aber nicht alle aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Mit Bio-Anbau hat Bio-Plastik erst mal nichts zu tun.
Aus welchen Rohstoffen wird Bio-Plastik hergestellt?
Zelluloid war der erste Massenkunststoff. Dieser wurde aus Holz hergestellt und diente als Grundstoff etwa für Filme. Das durchsichtige Zellophan wird bis heute von vielen Bio-Herstellern als Verpackungsmaterial verwendet und löst sich in Wasser auf. Aus dem Holzbestandteil Lignin lassen sich ebenfalls Kunststoffe herstellen.
Heute wird für die Herstellung von abbaubaren Kunststoffen wie PLA (Polymilchsäure) vor allem Mais verwendet und zu Tüten und Folien verarbeitet. Stammt der Mais für PLA aus den USA, ist er mit großer Sicherheit gentechnisch verändert. Styroporchips als Füllmaterial lassen sich durch aufgeschäumte Maisstärke ersetzen.
Der dritte Rohstoff im Bunde ist Zuckerrohr. Daraus stellt zum Beispiel das brasilianische Unternehmen Braskem Polyethylen (PE) her. Einige Naturkosmetikhersteller verwenden Flaschen aus diesem bio-basierten Kunststoff. Er ist nicht biologisch abbaubar, lässt sich aber zusammen mit PE, das aus Erdöl hergestellt wird, recyceln.
Wie wird Bio-Plastik entsorgt?
Auch wenn „biologisch abbaubar“ draufsteht, gehören solche Kunststoffe nicht in die Bio-Tonne. Sie zersetzen sich nicht schnell genug und daher bleiben kleine Kunststofffetzen übrig, die den Kompost unverkäuflich machen. Auch in der Gelben Tonne werden sie aussortiert und verbrannt, weil sie das Recycling der Erdöl-Kunststoffe stören. Daher macht es bis jetzt keinen Unterschied, ob Bio-Kunststoffe in der Gelben Tonne oder im Restmüll entsorgt werden.
Ist Bio-Plastik eine gute Alternative?
Bio-basierte Kunststoffe sind kein nachhaltiger Ersatz für Plastik. Zu diesem Ergebnis kommt das Umweltbundesamt. Sie sparen zwar etwas CO₂ ein, verbrauchen aber landwirtschaftliche Flächen und tragen zur deren Überdüngung bei. Am besten ist es also immer noch, Verpackungsmüll grundsätzlich zu vermeinden sowie auf Mehrweg und die gute alte Jute-Tasche zu setzen.
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