Umwelt

Was sind Kipppunkte?

Die Klimakrise ist allgegenwärtig, ihre Auswirkungen haben auch uns in Deutschland erreicht. Um das Schlimmste zu vermeiden, ist häufig von Kipppunkten die Rede. Wir haben recherchiert, worum es da genau geht.

Das Klima ist ein komplexes System, weil die Zusammenhänge, global sind. Die Metapher vom Flügelschlag eines Schmertterlings, der am anderen Ende der Welt einen Sturm auslösen kann, fasst diese Komplexität treffend in ein Bild. Wir müssen also die unterschiedlichen Faktoren, die unser Klima ausmachen, in ihrem Zusammenspiel betrachten. Dabei kommt Kipppunkten eine zentrale Bedeutung zu, denn wenn erst einmal einer dieser Faktoren kippt, könnte das eine Kaskade von kippenden Systemen nach sich ziehen. Wir haben uns angeschaut, um welche Kipppunkte es besonders schlecht steht.

Einfach erklärt: Was ist ein Kipppunkt?

Kipppunkte – oder englisch Tipping Points – bezeichnen Entwicklungen, die ab einem bestimmten Punkt auch durch beste Gegenmaßnahmen nicht mehr aufgehalten werden können. So wie die Kaffeetasse am Schreibtischrand. Noch steht sie stabil, aber einen Millimeter weitergerückt und sie fällt – unaufhaltsam. Bei Klima-Kipppunkten kann dieses Fallen Jahrzehnte dauern.

Ab welchem Zeitpunkt kippen die Systeme?

Kipppunkte lassen sich nur grob abschätzen. Hinzu kommt, dass sich diese Entwicklungen gegenseitig beeinflussen und verstärken können. Einige Klimaforscher befürchten, dass das Schmelzen der Eisschilde in Grönland und der Westantarktis seinen Kipppunkt schon erreicht hat.

Welche Folgen hätte das weltweite Schmelzen der Eisschilde?

Die Eisflächen auf Grönland und am Südpol schmelzen. Während weißes Eis die Sonne reflektiert, wärmen sich das Meer und die Berge durch die Sonne auf. Die Eisschilde schmelzen noch schneller. Dieses Schmelzwasser könnte über Jahrhunderte den Meeresspiegel um 14 Meter steigen lassen.

Was passiert, wenn die Permafrostböden auftauen?

Weite Landmassen in Nordamerika und Sibirien sind eigentlich dauerhaft gefroren – tauen aber bei steigenden Temperaturen langsam auf. Dabei setzen Mikroorganismen jede Menge Kohlendioxid sowie Methan frei, das den Klimawandel 30-mal stärker befeuert. Je wärmer es rund um den Nordpol wird, desto mehr Dauerfrostboden weicht auf.

Was schwindende Wälder bedeuten?

Mehr Wärme und weniger Regen könnte die Regenwälder am Amazonas und die Nadelwälder des Nordens in Buschlandschaften verwandeln. Damit würden diese grünen Lungen kein Kohlendioxid mehr binden, sondern welches freisetzen und den Treibhauseffekt weiter anheizen.

Was passiert, wenn der Golfstrom abnimmt?

Die schmelzenden Grönlandgletscher schwächen den Golfstrom, der warmes Wasser aus der Karibik in den Nordatlantik bringt. Das wird die Wetter-Extreme in Europa zunehmen lassen. Zusätzlich bedroht die Versauerung des Meerwassers Korallen und Schalentiere, was ganze Ökosysteme kippen lassen könnte.

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