Brotbackautomaten liegen im Trend. Immer mehr Menschen wollen wissen, was "drin" ist im Brot. Und das Selberbacken perMaschine hat noch weitere Vorteile. Jeden Tag, sogar sonntags, kommt frisches Brot auf den Tisch. Außerdem: gegenüber dem herkömmlichen Backofen verbraucht der Automat wenig Strom. Für ein Brot muß man etwa eine Drittel Kilowattstunde rechnen.
Die Idee der Brotbackautomaten stammt aus Japan. 1987 wurde das erste Gerät von der Firma Panasonic auf dem deutschen Markt angeboten. Inzwischen gibt es verschiedene Anbieter mit einer Fülle von Modellen.
Wer sich zum Kauf eines Backautomaten entschließt, sollte sich vorher vor allem über die Brotgröße im Klaren sein. Wenn der Backeinsatz nur für ein 750-Gramm-Brot geeignet ist, darf man die Zutatenmengen nicht überschreiten, sonst läuft der Teig über und gerät auf die Heizelemente. Mit einem Behälter für 1000 Gramm ist der Hobbybäcker dagegen flexibler. Solche Einsätze sind meist auch für kleinere Brote geeignet. Für größere Familien werden darüber hinaus Automaten für Brote bis 1500 Gramm angeboten.
Das Schöne am Brotbackautomaten ist die Arbeitserleichterung. Die Zutaten werden genau nach Anweisung der Reihe nach in die Form gegeben - alles weitere erledigt die Maschine selbsttätig: je nach Programmwahl Rühren, Kneten oder Gehen lassen (bei Hefeteig) mit der entsprechenden Ruhezeit. Will man dem Brot noch weitere Zutaten - wie zum Beispiel Rosinen - zugeben, ertönt gegebenenfalls ein Signal zu einem späteren Zeitpunkt. Dann läßt sich der Deckel öffnen und die Zutaten kommen hinein. Anschließend wird nur noch vorsichtig durchgemischt.
Alle Geräte besitzen drei Bräunungsstufen: hell, mittel und dunkel. Die Form der Brote ist dem Teigbehälter entsprechend kastenförmig und daher gewöhnungsbedürftig. Außerdem entsteht durch das Rührwerk immer ein Loch in der Unterseite des Brotes.
Vorsicht bei verderblichen Zutaten
Alle Hersteller werben mit einer Vorprogrammierung von bis zu 13 Stunden. Das heißt: Man kann schon am Vortag einstellen, wann das Brot vordem Frühstück gebacken werden soll, damit es warm auf den Tisch kommt. In diesem Fall müssen natürlich die entsprechenden Zutaten schon am Abend zuvor in die Maschine gegeben werden. Dabei dürfen keine leicht verderblichen Lebensmittel - wie zum Beispiel Milch - verwendet werden.- Und Vorsicht: Einige Hersteller warnen davor, das Gerät unbeaufsichtigt laufen zu lassen - ein Widerspruch zum nächtlichen Vorprogrammieren, den man vor dem Kauf klären sollte.
Der Bedienungsanleitung liegt fast immer, neben speziellen Tips, ein umfangreicher Rezeptteil bei. Die darin beschriebenen Mengenangaben sollten für ein gutes Backergebnis unbedingt eingehalten werden.
Nur bedingt geeignet sind die Automaten allerdings für Vollkorn. Manche Hersteller geben zwar ein Vollkornprogramm an. Beim Blick in die zugehörigen Rezepte wird aber klar, daß es sich um Mischbrote mit einem geringen Anteil Vollkornmehl - also keine reinen Vollkornbrote handelt. Meist lassen sich nur mit Weizenvollkornmehl hundertprozentige Vollkornbrote backen. Roggenvollkornbrote sind teilweise als Backmischung zugelassen.
Die Stärken der Automaten liegen auf anderen Gebieten: Mit dem Teigprogramm ist es beispielsweise möglich, Brötchen- oder Pizzateig vorzubereiten und dann im Backofen auszubacken. Aber auch hier gilt: der Maschine sollten keine zu schweren Teige zugemutet werden. Selbst Marmelade oder Fleisch läßt sich laut Herstellerangaben in einigen Geräten zubereiten.
Beim Kauf sollte man darauf achten, daß die Rührwerksführung und die Basis, auf der der Behälter steht, besonders stabil sind: Hier gab es schon Beanstandungen, speziell wenn Kunststoffe verwendet wurden. Der Brotbehälter ist in der Regel antihaftbeschichtet, oft auch das Rührwerk, so läßt sich das Brot besser aus der Form stürzen.
Die Geräte tragen alle das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit sowie das CE-Zeichen. Kunststoffdeckel sind mit einer Kennzeichnung versehen. Eine Rücknahmepflicht des Handels für Elektro-Kleingeräte nach vollendeter Lebensdauer gibt es bisher nicht. Einige Kommunen bieten jedoch an, Elektroschrott durch Recyclingunternehmen verwerten zu lassen.
Wer nun noch mehr über das Backen mit dem Brotbackautomaten wissen möchte, kann entweder einen Kurs besuchen, wie ihn einige Hersteller und örtliche Energieunternehmen anbieten. Oder sich Anregungen aus diversen Büchern geben lassen.
Lese- und Rezepttips
- Margret Blum: Backen mit dem Brotbackautomaten; Falken-Verlag, 1997.
- Brigitte Fischer/Rose Marie Donhauser: Brotbackautomat - Über 70 Gourmetrezepte, , Ludwig-Verlag, 1997.
- Marianna Buser: Brot und Brötchen selber backen; MIDENA-Verlag; 1998.
- Renate Vincent: Schnell ein frisches Brot, Mosaik-Verlag, 1998.
- Boris Bansemer (Hrsg.): Rezepte für Brotbackautomaten - Lieblingsbrote von Prominenten", Ausgabe für Le Caf, Falken-Verlag 1996/98.
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