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spezial: Zusätze in Lebensmitteln - Bio-Lebensmittel

Künstlich vitaminisierte Bio-Lebensmittel gibt es – mit Ausnahme mancher Baby-Produkte – nicht. Ist auch nicht nötig: Es gibt genug natürliche Zutaten, mit besonders vielen Vitaminen und Mineralstoffen.

Ohne synthetische Vitamine

Die EU-Öko-Verordnung macht klar: In Öko-Lebensmittel dürfen isolierte Mineralstoffe und Vitamine nur zugesetzt werden, wenn dies gesetzlich vorgeschrieben ist. Dies ist derzeit nur bei Babynahrung der Fall (siehe unten). Für alle anderen Produkte gilt: Synthetische Nährstoffe sind nicht zulässig.

Sehr wohl erlaubt sind vitaminreiche Lebensmittel als Zutat. Das bekannteste ist die Acerolakirsche mit ihrem extrem hohen Vitamin C-Gehalt. Sie findet sich als Saft, Mark, Extrakt oder Pulver in Bio-Säften ebenso wie in Bonbons. Hagebutten- und Sanddornmark sind weitere wichtige Lieferanten für Vitamin C und natürliches Beta-Carotin. Der Sanddorn enthält auch relevante Mengen Vitamin E, ebenso Weizenkeimöl.

Um ein Lebensmittel als vitaminreich oder als Multivitaminsaft ausloben zu können, muss es bestimmte Mindestgehalte aufweisen. Wenn man standardisierte Vitamine hinzugeben darf, ist das kein Problem. Bio-Hersteller dagegen müssten laufend ihre Vitamingehalte analysieren, weil die bei Lebensmitteln natürlicherweise schwanken. Da dies verhältnismäßig aufwendig ist, verzichten sie auf die Auslobungen.

Anders ist das mit Kalzium-Drinks, deren Basis Reis- und Sojagetränke darstellen. Der Mineralstoff kommt mit der kalziumhaltigen Meeresalge Lithothamnium calcareum ins Getränk. Die Auslobung als Kalzium-Drink ist kein Problem, da sich das Mineral gut dosieren lässt. Aus Algen stammt auch das Jod, das sich in manchem Salz im Bioladen-Regal findet.

Bei den Nahrungsergänzungsmitteln im Bioladen sind die eingesetzten Nährstoffe ebenfalls natürlichen Ursprungs. Der größte Teil stammt von Pflanzen aus ökologischem Anbau oder zertifizierter Wildsammlung. Oft werden sie als Pflanzenpresssäfte oder Elixiere nahezu unverarbeitet angeboten.

Vitamine fürs Baby

Die EU hat 1999 für Babynahrung Mindestgehalte an Vitaminen vorgeschrieben. In den meisten Fällen, etwa bei Gläschenkost, können die Werte mit natürlichen Zutaten ohne Probleme erreicht werden. Bei Säften helfen Acerolakirschen- oder Karottensaft, um die Werte für die Vitamine C und A einzuhalten. Bei Getreidebreien müssen die Bio-Hersteller synthetisches Vitamin B1 zugeben. Für Milchpulver als Ersatz für Muttermilch schreibt das Gesetz eine ganze Liste an Vitaminen und Mineralsalzen vor.

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