Umwelt

Die Zukunft von Bio

BIOFACH Welche Highlights gab es auf der weltgrößten Bio-Messe? Unsere Mitarbeiter Johanna, Judith und Marc-Alexander waren für Sie dort.

Wie schmeckt Eiersalat ohne Ei? Die, die ihn beim „Show-Cooking“ von Vegan-Koch Björn Moschinski probiert haben, waren begeistert! Der vegane Eiersalat schmeck-te jedenfalls überraschend echt.

Die vegane Erlebniswelt, die es in diesem Jahr zum ersten Mal gab, war ein Hauptanziehungspunkt der BioFach – der Weltleitmesse für die Bio-Branche. Auch unsere Online-Redakteurin und Veganerin Johanna Emge zog es in die Halle. Denn dort wurden viele neue vegane Produkte vorgestellt. Und täglich zeigten Köche vor einem großen Publikum, wie man ohne Tierprodukte kochen kann. „Hier bekomme ich nicht nur Inspiration für kreative Gerichte, sondern lerne auch viele neue Proukte kennen“, sagt die 28-Jährige.

Aber nicht nur das Leben ohne tierische Lebensmittel waren Themen auf der BioFach: Immer gefragter werden sogenannte Free-from-Produkte, also Nahrungsmittel für Menschen mit Allergien oder Unverträglichkeiten. Wie groß das Angebot in den Bio-Läden mittlerweile ist, war auf der Messe sehr gut zu sehen. Viele Hersteller bieten eine stetig wachsende Palette an „frei von“-Produkten ohne Gluten, ohne Laktose und ohne Ei an.

Wesentlicher Bestandteil der BioFach ist seit Jahren die Vivaness – die Internationale Fachmesse für Naturkosmetik. Rund 200 Aussteller präsentierten in den vier Tagen hier Neues aus den Bereichen Wellness, Körperpflege und Heilmittel. Und in den Foren und Diskussionsrunden wurde laut nachgedacht: zum Beispiel über den Trend vegane Naturkosmetik – und darüber, mit welchem Hype die Branche danach rechnet.

Was ist echtes Bio?

Insgesamt folgten in diesem Jahr 2 348 Aussteller aus 76 Ländern der Einladung der Veranstalter nach Nürnberg. Auf der Messe, die nur für Fachbesucher geöffnet hat, fanden auch viele Diskussionsforen statt, in denen wichtige Zukunftsfragen gestellt wurden: Was bedeutet echtes Bio wirklich? Wohin geht der ökologische Landbau? Solche Fragen standen im Mittelpunkt der mehr als 100 Veranstaltungen. Einige davon hat unser Mitarbeiter Alexander Reinbold besucht. Den größten Andrang gab es bei den Diskussionen zum geplanten Freihandelsabkommen TTIP und zur Totalrevision der EU-Öko-Verordnung. „Die Verbände laufen Sturm dagegen, denn einmal umgesetzt, würde der Bio-Anbau wohl deutlich zurückgehen“, sagt der Redakteur.

Und dennoch: Bio boomt. Das zeigen die Zahlen, die in Nürnberg vorgestellt wurden. Knapp acht Milliarden Euro Umsatz machte die Branche 2014 – ein Plus von 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, gab der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft bekannt. Und auch der Naturkosmetikmarkt wächst. Erstmals wurde die Umsatzschwelle von einer Milliarde Euro überschritten, ein Plus von zehn Prozent im Vergleich zu 2013. Gute Zeiten für Start-ups, findet unsere Marketingfachfrau Judith Bez. „Die jungen Firmen stecken unglaublich viel Herzblut und Handarbeit in die Präsentation ihrer Produkte.“ Bio, sagt sie, sei doch vor allem dies: "Handarbeit mit Liebe zum Detail."

Neue Beauty-Produkte: Zur BioFach gehört auch die Kosmetikmesse Vivaness. (© Nürnberg Messe)

Marc-Alexander Reinbold (38)

„Mich interessierten vor allem die politischen Foren und Vorträge. Hier wurde diskutiert, was die Branche umtreibt. Ein Hauptthema war in diesem Jahr die Neufassung der EU-Öko-Verordnung.“

mein Tag auf der Messe

Zisch und weg

Maca, Matcha, Moringa – die Superfoods haben es mir wirklich angetan. Nachdem im letzten Jahr Hanfsamen, Erdmandeln und Chia ihren Weg in meine Küche und vor allem auf den Frühstückstisch gefunden haben, war ich besonders auf die BioFach-Trends gespannt.

Und wurde nicht enttäuscht: Matcha de Coco von Dr. Goerg, Mango-Maca-Frühstücksbrei von Rosengarten, Schisandra-Beeren von Pure Raw – der Geschmack steht den Namen in nichts nach. Erst sauer, dann bitter, leicht scharf im Abgang. Gut für die Gesundheit soll das sein, anregend für die Geschmacksnerven ist es auf jeden Fall. Und die Goji Beeren von Vitavitee werden sogar in Deutschland angebaut.

Zum Runterspülen gönne ich mir dann eine der zahlreichen neuen, leckeren Bio-Limonaden oder Schorlen mit viel Power – das ist alles, was ich nach einem langen Messe-Tag voller neuer Eindrücke, vielfältiger Gerüche und netter Bekanntschaften zum wieder Fit werden brauche.

Neben hübsch und frisch gestalteten Etiketten sind auch die Zutaten echte Hingucker. Und es prickelt und bitzelt an jeder Ecke: Kirsche-Aronia vom Riedenburger Brauhaus, BioZisch Matcha oder „Margret & Karl“ Rhabarber-Schorle von Voelkel, Pflaume-Kardamom von Wostok oder Apfel-Mate vom kleinen, aber feinen Leipziger Unternehmen Maki – zisch und weg.

Judith Bez (29)

„Für mich war der Gemeinschaftsstand ‚Junge Innovative Unternehmen‘ besonders spannend. Die Standkosten bekamen die Bio-Start-ups hier übrigens zum großen Teil erstattet.“

Veröffentlicht am

Kommentare

Registrieren oder einloggen, um zu kommentieren.

Das könnte interessant sein

Unsere Empfehlung

Ähnliche Beiträge