- Wasser in der Landwirtschaft
- Grundwasser: Die unsichtbare Wasserquelle
- Wasserknappheit
- Was versteht man unter virtuellem Wasser?
- Nitrat ins Grundwasser
- Ist Bio Wasser besser als Leitungswasser?
- Mythos energetisiertes Wasser?
- Sprudelig oder still? Alles über Mineralwasser
- Fragen & Antworten rund um Wasser
Wasser ist die Grundlage allen Lebens und dennoch unterschätzen wir seine Rolle im Öko-System oft. Und auch, wie schwer es ist, einmal verunreinigte Gewässer wieder sauber zu bekommen. Neben Dürren und sinkendem Grundwasserspiegel sind Schadstoffe nämlich der dritte Faktor, der den Zugang zu sauberem Trinkwasser für alle gefährdet.
Trinkwassergefährdende Stoffe wieder zu entfernen ist sehr teuer und es braucht dafür spezielle Aufbereitungsanlagen der Wasserwerke. Viel besser wäre es also, wenn diese Chemikalien gar nicht erst in unser Trinkwasser gelangen. Der BUND hat in einer aktuellen Wasser-Untersuchung bundesweit zehn Leitungswasserproben und fünf im Handel erhältliche Mineralwasser untersucht. In neun der zehn Leitungswasser-Proben und in drei von fünf Mineralwassern fanden sie Ewigkeits-Chemikalien. Der BUND schreibt dazu:
"Am häufigsten wurde die PFAS Chemikalie Trifluoressigsäure gefunden. Auch weitere, sehr langlebige Chemikalien, die nicht zur PFAS Gruppe gehören, wurden gefunden."
Auch eine weitere Studie warnt vor Trifluoressigsäure: Die Institutionen Global 2000, das Pesticide Action Network Europe und Générations Futures untersuchten europaweit Trinkwasserproben. In 94 Prozent davon wiesen sie TFA nach. In Deutschland waren die Proben aus Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen am stärksten belastet. In Europa fehlt bisher ein Grenzwert für TFA im Trinkwasser. Die Studienverantwortlichen und der BUND fordern deshalb, dass das europäische Wassergesetzgebung angepasst wird.
Chemikalien sind leider nicht das einzige Problem. Die konventionelle Landwirtschaft bringt mit ihrer Gülle auch Antibiotika aus der Massentierhaltung auf die Äcker - die von dort aus ins Grundwasser gelangen. In Gewässern wie Bächen und Badeseen haben Wissenschaftler:innen darüber hinaus Bakterien aus Tierställen gefunden, gegen die keine Antibiotika mehr wirken.
Wasser in der Landwirtschaft
Ohne Wasser wächst nichts. Kein Gemüse, kein Getreide, kein Gras für Nutztiere. Ohne Wasser ist Landwirtschaft nicht möglich. Doch ausgerechnet die Landwirtschaft verursacht viele Wasserkrisen – sie verschwendet und verschmutzt es.
Weltweit fließen 70 Prozent des genutzten Süßwassers in die Landwirtschaft.
In Kalifornien etwa verbraucht die Landwirtschaft 80 Prozent des gesamten Wasserbedarfs des Bundesstaates. Ehrlich gesagt sieht es hierzulande nicht viel rosiger aus: Unser externer Wasserabdruck muss sich ändern. Was sich hinter dem Begriff verbirgt und welche Lösungen es im Bio-Landbau gibt, lest ihr hier.
Grundwasser: Die unsichtbare Wasserquelle
Die Grundwasservorkommen der Welt sind ungleich verteilt - und in vielen Regionen verbraucht der Mensch viel mehr, als neu hinzukommt. Denn wir leben oft nicht mehr angepasst an die natürlichen Bedingungen. Was passiert, wenn sich die Grundwasserspeicher leeren und warum kommende Generationen wahrscheinlich sprachlos sein werden, dass wir mit Trinkwasser Toiletten spülten...
Wasserknappheit
Die weltweite Wasserkrise spitzt sich zu: Bis 2025 könnten zwei Drittel der Weltbevölkerung unter Wasserknappheit leiden - aufgrund von Übernutzung, Klimawandel und Verschmutzung. Der steigende Wasserbedarf und die ungleiche Verteilung der Ressourcen verursachen schon heute Nutzungskonflikte. Wer verbraucht (zu) viel Wasser und wie können wir die kostbare Ressource schonen?
Bio-Landbau kann den Wasserverbrauch um bis zu 30 Prozent reduzieren.
Was versteht man unter virtuellem Wasser?
Virtuelles Wasser bezeichnet das Wasser, das zur Produktion von Lebensmitteln und anderen Gütern verwendet wird. Es steckt also in vielen Produkten, die wir täglich konsumieren.
Zur Herstellung eines einzigen Hamburgers werden etwa 2.400 Liter virtuelles Wasser benötigt.
Nitrat ins Grundwasser
Nitrat sickert bei Regen ins Grundwasser - und belastet so die Umwelt. Rund ein Viertel des Grundwassers in Deutschland hat einen zu hohen Nitratgehalt. Aber was bedeutet "belastet" in diesem Zusammenhang und warum Wasser Bio braucht? Wir erklären es - am Beispiel Leipzigs, wo das Wasser in den 1990er Jahren in akuter Gefahr schwebte. Soviel vorweg: Das Beispiel zeigt, wie ökologische Landbau-Kriterien geholfen haben, das Nitrat-Problem zu lösen.
Ist Bio Wasser besser als Leitungswasser?
Wasser kann als Lebensmittel bestimmte Bio-Kriterien erfüllen, etwa dank nachhaltiger Gewinnung und Abfüllung. Dass es Bio-Mineralwasser geben darf, ist übrigens das Ergebnis eines juristischen Kleinkriegs, den in letzter Instanz der Bundesgerichtshof entschied. Lest hier mehr darüber, welche Bio-Regeln für Wasser gelten.
Mythos energetisiertes Wasser?
Manche Menschen trinken ihr Wasser aus Karaffen, in denen Edelsteine liegen, oder benutzen Geräte, um es zu energetisieren. Wir erklären die Theorien darüber, wie man Wasser beleben kann.
Sprudelig oder still? Alles über Mineralwasser
Viele Bio-Mineralwasser im Naturkosthandel haben nur eine ganz leichte Mineralisation und schmecken weich. Wir informieren euch von A wie amtliche Anerkennung über M wie Mineralwasser als Bratöl-Ersatz bis Q wie Quellwasser. Und haben Tipps, welches Mineralwasser sich für Trinkfaule, Veganer:innen, Sportler:innen und Co eignet.
Fragen & Antworten rund um Wasser
Warum gibt es Wasserprobleme?
Wasserprobleme entstehen durch
- Verschmutzung
- Übernutzung
- ungleiche Verteilung der Wasserressourcen
Industrie, Landwirtschaft und Haushalte verbrauchen oft mehr Wasser, als sie dürften. Der Klimawandel verschärft diese Probleme, indem er Dürren und extreme Wetterereignisse häufiger macht.
Welche Konflikte gibt es um Wasser?
Konflikte um Wasser entstehen oft in Regionen mit knappen Ressourcen. Staaten, Gemeinden und Menschen streiten um Wasserzugang und -verteilung, besonders in trockenen Gebieten. Diese Konflikte können zu politischen Spannungen und sozialen Unruhen führen, wenn der Zugang zu sauberem Wasser bedroht ist.
Gesamtgesellschaftlich werden deshalb Lösungen, Wasser zu sparen, zu säubern und zu schützen immer wichtiger. Im Städtebau gelingt das zum Beispiel mit dem Prinzip von Schwammstädten: Bis vor ein paar Jahren setzte man noch auf Versickerung oder leitete Regenwasser gleich in die Kanalisation. Pure Verschwendung, denn weg ist weg. Außerdem laufen bei Starkregen herkömmliche Systeme sehr schnell über.
Was passiert, wenn das Wasser knapp wird?
Wird Wasser knapp, leiden zuerst die Landwirtschaft und die Nahrungsmittelproduktion. Trinkwasser wird teurer und schwerer zugänglich, was besonders arme Bevölkerungsgruppen trifft. Es kommt zu gesundheitlichen Problemen und verstärkten sozialen Konflikten um die verbleibenden Ressourcen.
Was verschmutzt unser Wasser?
Verschmutzung durch Chemikalien, Abfälle und Mikroplastik belastet unsere Gewässer. Das bedroht nicht nur die Trinkwasserqualität, sondern auch Ökosysteme und die Gesundheit von Mensch und Tier.
Welcher Sektor verbraucht am meisten Wasser?
Die Landwirtschaft verbraucht weltweit am meisten Wasser. Sie benötigt große Mengen für Bewässerung und Tierhaltung. Insbesondere der Anbau von wasserintensiven Pflanzen wie Reis und Baumwolle trägt erheblich zum Wasserverbrauch bei.
Wieviel Süßwasser gibt es auf der Welt?
Nur etwa 2,5 Prozent des Wassers auf der Erde sind Süßwasser. Davon sind zwei Drittel in Gletschern und Polarregionen gebunden. Nur ein kleiner Bruchteil steht als Trinkwasser zur Verfügung. Dieses kostbare Gut muss daher besonders geschützt und effizient genutzt werden.
Was passiert, wenn das Wasser im Meer wärmer wird?
Wird das Meerwasser wärmer, schmelzen die Polkappen schneller und der Meeresspiegel steigt. Wärmeres Wasser beeinflusst auch das Wetter und führt zu extremeren Wetterereignissen. Korallenriffe und marine Ökosysteme leiden, was die Artenvielfalt und Fischbestände gefährdet.
Wie schädlich ist Nitrat im Wasser?
Nitrat im Wasser kann gesundheitsschädlich sein, besonders in hohen Konzentrationen. Es entsteht durch landwirtschaftliche Düngemittel und kann zu Nitrit umgewandelt werden, das besonders für Säuglinge gefährlich sein kann. Denn sie haben ein weniger saures Magenmilieu.
Deutsche Trinkwasserversorger überwachen den Nitratgehalt und halten ihn im Trinkwasser unter den gesetzlichen Grenzwerten. Beim Grundwasser sieht es anders aus. Das Umweltbundesamt schreibt dazu:
"In Deutschland weisen ca. 17 Prozent der Messstellen des repräsentativen EUA-Grundwassermessnetzes (Messnetz für die Berichterstattung an die Europäische Umweltagentur) Nitratgehalte über dem Schwellenwert von 50 mg je Liter auf.
An Messstellen, in deren Einzugsgebiet viele landwirtschaftliche Nutzungen vorkommen (Ackerflächen, Grünland und Sonderkulturen wie z.B. Gemüseanbau), überschreiten ca. 27 Prozent der Messstellen den Schwellenwert."
Kann man Leitungswasser ohne Bedenken trinken?
Ja, in Deutschland kann man Leitungswasser ohne Bedenken trinken. Es unterliegt strengen gesetzlichen Vorgaben und wird regelmäßig auf Schwellenwerte, z.B. zu Nitrat, geprüft. Große Trinkwasserversorger müssen diese Kontrollen teilweise mehrmals täglich durchführen.
Die Vier-Stunden-Regel der Verbraucherzentralen schützt vor Keimen aus den Wasserleitungen: Lasst etwas Wasser ablaufen, wenn der Wasserhahn zuletzt vor mehr als vier Stunden benutzt wurde, und füllt erst dann euer Glas mit Trinkwasser.
Ist Flaschenwasser besser als Leitungswasser?
Flaschenwasser ist nicht grundsätzlich besser als Leitungswasser. Beide haben Vor- und Nachteile. Flaschenwasser ist praktisch für unterwegs, aber die Verpackung belastet die Umwelt. Leitungswasser ist kostengünstig, umweltfreundlich und unterliegt in Deutschland strengen Kontrollen, weshalb es eine gute Wahl für den täglichen Gebrauch ist.
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