Umwelt

6 Fakten über Herbizide 

77 Prozent der Deutschen wollen, dass der Einsatz von Pestizden in der Landwirtschaft aufhört. Das betrifft auch Pflanzenvernichtungsmittel, sogenannte Herbizide. Aus guten Gründen.

Pestizide sorgen für satte Gewinne: in der konventionellen Landwirtschaft und bei Chemie-Unternehmen. Verlierer sind Boden, Grundwasser, Pflanzen, Tiere und – wie wir inzwischen wissen – unsere Gesundheit. Denn Ackergifte fliegen in ganz Deutschland durch die Luft. Das hat unlängst eine Studie herausgefunden, die das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft und das Umweltinstitut München in Auftrag gegeben haben. Sechs Fakten, warum Herbizide schädlich sind.

So unterscheiden sich Herbizide von anderen Vernichtingsmitteln

Herbizide machen die Hälfte aller in Deutschland verkauften Pestizide aus. Sie töten Wildkräuter ab, während Insektizide Schadinsekten vernichten und Fungizide Pflanzen vor Pilzen schützen sollen.

Wie gelangen Herbizide vom Acker ins Wasser?

Viele Herbizide sind giftig fürs Wasserleben. Oft gelangen sie trotz Abstandsauflagen in kleine Bäche und Teiche und beeinträchtigen das Leben dort. Manche Herbizide sickern auch bis ins Grundwasser. In jeder fünften Messstelle lassen sich Herbizide und andere Pestizide nachweisen, meist solche, die schon vor Jahren verboten wurden.

Darum schaden Herbizide der Artenvielfalt

Wildkräuter in der Agrarlandschaft bieten Insekten Lebensraum und ernähren Vögel. Deren Lebensgrundlage fällt weg, wenn die Pflanzen weggespritzt werden. So tragen Herbizide massiv zum Artensterben bei.

So einfach bekommen neue Pflanzenvernichtungsmittel eine Zulassung

Zugelassen werden Pestizide meist auf Grundlage von Herstellerstudien, die die Behörden oft unkritisch übernehmen. So kommt es, dass manche Mittel erst nach Jahrzehnten als gefährlich eingestuft und verboten werden. Umweltschützer fordern, dass die Hersteller für unabhängige Studien zahlen sollen.

Darum sind Herbizide auch für Menschen ungesund

Einige Herbizide sind akut giftig, andere schaden langfristig der Gesundheit, etwa das als wahrscheinlich krebserregend geltende Glyphosat oder das erst kürzlich als fortpflanzungsschädigend verbotene Glufosinat. Es darf jedoch wie andere problematische Herbizide weiter exportiert werden.

Das machen Bio-Bauern besser

Bio-Bauern entwurzeln oder verschütten Wildkräuter mit dem Striegel oder der Hacke hinter dem Traktor. Das funktioniert auch, wenn schon die Reihen mit Getreide oder Gemüse wachsen. Bei kleinen Feldern und empfindlichen Kulturen hacken sie mit der Hand.

Was ist Glyphosat?

Glyphosat ist das meistverbreitete Herbizid der Welt und höchst umstritten. Die wichtigsten Fakten über das Pflanzenvernichtungsmittel - kurz erklärt.

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