Wellness für die Augen
Creme, Balsam, Fluid – die Hautpartie um die Augen können Sie mit einer Palette von Pflegeprodukten verwöhnen. Wer gesundheitliche Risiken minimieren will, setzt auf Naturkosmetik. // Astrid Wahrenberg
Bloß nicht in die Sonne blinzeln! Wer will schon Knitterfalten um die Augen provozieren. Wir tun es natürlich trotzdem. Lässt sich ja auch gar nicht vermeiden. Die ersten Fältchen tauchen dort ohnehin ab Mitte 20 von ganz allein auf. Denn in der feinen, dünnen Hautpartie liegen nur wenige Talk- und Schweißdrüsen, was sie prinzipiell eher trocken und damit faltenanfällig macht.
Außerdem ist das stützende Geflecht aus elastischen Fasern hier nicht sehr dicht, weshalb die Spannkraft der Haut im Vergleich zu anderen Partien schon relativ früh nachlässt. Das ist bei allen Hauttypen so.
Wer die empfindliche Haut um die Augen schützen möchte, der kann aus einem breiten Angebot an Kosmetikprodukten wählen. Die Produktbeschreibungen versprechen, frühen Falten entgegen zu wirken, vorhandene Fältchen zu glätten und die Haut in ihren Funktionen zu unterstützen. Weil die Cremes, Lotionen und Gele in unmittelbarer Nähe des Auges aufgetragen werden, müssen sie besonders reizarm sein. Die Schleimhäute im Auge können beispielsweise mit Rötungen und Tränenfluss reagieren.
Fette müssen gut spreiten
Andererseits müssen die in Augencremes verwendeten Öle und Fette gut spreiten, das heißt, sich gut auf der Haut verbreiten und rasch ein Glättegefühl erzeugen. Unerwünscht und unangenehm sind allerdings solche, die ins Auge kriechen und einen Film bilden, der die Sicht für Stunden trübt. Die konventionelle Kosmetik setzt hier unter anderem auf Silikonöle, die allerdings petrochemisch hergestellt sind. Bei den nativen Fetten der Naturkosmetik gibt es eine Reihe von Produkten mit unterschiedlichen Spreiteigenschaften. Jede Anwenderin sollte sie einmal getestet haben, um zu wissen, was sich für sie eignet: Kokosöl gehört zu den schnell spreitenden Ölen.
Die eigene Haut kennenlernen
Etwas weniger schnell breiten sich Avocadoöl, Sesam- oder Traubenkernöl aus. Nachtkerzen-, Borretsch-, Hanf-, Jojoba- und Wildrosenöl sowie Bienenwachs und Shea-Butter gehören zu den eher langsam spreitenden Ölen und Fetten. Zu den Eigenschaften der „langsam Spreitenden“ zählt, dass sie die Haut nachhaltig glätten und pflegen. Allerdings: Sie verteilen sich nicht ganz so gut.
Was die Sache noch komplizierter macht: Für Augencremes werden Öle und Fette mit unterschiedlichen Spreiteigenschaften kombiniert. Wie gesagt: Es lohnt sich, die bunte Produktpalette des Naturkosmetikmarktes auszuprobieren – und es macht auch Freude, den eigenen Hauttyp so, auf verwöhnende Weise, kennen- zulernen.
Aufschlussreich ist der Blick auf die Zutatenliste. Zum Beispiel wegen etwaiger gesundheitlicher Gefahren: Ein dickes Plus für Naturkosmetik ist, dass sich chemisch-synthetische Konservierungsmittel wie Formaldehyd-Abspalter, die Schleimhäute und Augen reizen, nicht darin finden.
Auch halogenorganische Verbindun-gen, die Allergien auslösen können, sind tabu; genauso polyzyklische Moschus-Verbindungen, die in konventionellen Produkten manchmal als Duftstoff zugesetzt sind. Sie können sich im Fettgewebe anreichern. Manche stehen sogar unter Verdacht krebserregend zu sein.
Zu den kritischen Inhaltsstoffen konventioneller Augenpflegeprodukte zählen auch Polyethylenglykole, kurz PEG, die als Emulgatoren verwendet werden. Sie können Fremdstoffe in die Haut einschleusen. All das kommt in Naturkosmetik nicht hinein und außerdem auch keine billigen Öle und Fette aus der petrochemischen Industrie.
Viermal natürliche Augenpflege
Naturkosmetische Augenpflegeprodukte lassen sich prinzipiell in vier Gruppen einteilen:
Öl-in-Wasser-Emulsionen: Vor allem Feuchtigkeit, aber auch Fett liefern cremige Öl-in-Wasser-Emulsionen, Fluids sowie dünnflüssige Balsame. Neben Wasser oder wässrigen Pflanzenauszügen finden sich darin verschiedene Pflanzenöle und -fette sowie bewährte Feuchtigkeitsspender, darunter vor allem pflanzliches Glyzerin und Aloe vera. Heil- und Teepflanzen-Auszüge etwa aus Wundklee, Augentrost und Schwarzem Tee beruhigen empfindliche Haut, sollen Schwellungen bekämpfen und Rötungen lindern. Manche Emulsionen und Fluids enthalten außerdem pflanzliche Hyaluron-Säure und/oder pflanzliche Lipide, die Fältchen aufpolstern und damit mindern.
Wasser-in-Öl-Emulsionen: Überwiegend Fett liefern Wasser-in-Öl-Emulsionen beziehungsweise reichhaltige Balsame. Neben Pflanzenölen und -fetten enthalten sie Heilpflanzenauszüge. Die Öle und Fette der Balsame liefern hautverwandte Fettsäuren sowie die Vitamine A und E. Sie geben ein glattes Hautgefühl und bieten Schutz vor äußeren Einflüssen wie Kälte. Heilpflanzen-Auszüge beruhigen die Haut. Ihr Nachteil: Die fettreichen Produkte ziehen langsam ein und eignen sich nicht für ein anschließendes Augen-Make-up, weil es darauf verlaufen würde.
Gele: Viel Feuchtigkeit bringen Gele auf die Haut. Sie sind meist fettfrei und durchsichtig. Sie enthalten wässrige Substanzen, Heilpflanzenauszüge sowie insbesondere Feuchtigkeitsspender wie Aloe vera und pflanzliches Glyzerin.
Meeresalgen und Xanthan, ein von Mikroorganismen produziertes natürliches Verdickungsmittel, das gleichzeitig Feuchtigkeit spendet, geben ihnen eine gelartige Beschaffenheit. Diese Produkte haben einen erfrischenden, kühlenden Effekt, der in erster Linie beim Verdunsten von Wasser auf der Haut entsteht. Die Gele ziehen rasch ein.Pads: Erfrischend wirken flüssige Augenpflegeprodukte, die mit Pads auf die geschlossenen Augenlider aufgebracht werden. Sie beleben müde Augen und überanstrengte Augenlider, etwa nach der Computerarbeit. Neben Wasser sind Heilpflanzen- und Teeauszüge enthalten, etwa aus Schwarz- und Kamillentee.
Tupfen, nicht reiben
Um die zarte Haut um die Augen nicht zu strapazieren, sollen Augencremes, -fluids, -gele oder -balsame nicht wie eine Gesichtscreme verrieben oder gar einmassiert werden. Man tupft die Pflegeprodukte nur leicht auf die Haut, verteilt sie sanft und klopft sie dann mit den Fingerkuppen in die Haut ein. Damit sie eine sichtbare Wirkung zeigen können, sollten Augenpflegeprodukte mindestens zwei Wochen lang täglich angewendet werden.
Übung 1: Augen rollen
Mit dieser Übung verschaffen Sie Ihren Augen im Nu Entspannung. Gleichzeitig beugen Sie Spannungskopfschmerzen vor.
1
Das Kinn parallel zum Boden halten. Geradeaus blicken. Die Schultern zeigen nach vorne. Atmen Sie ein. Blicken Sie ganz nach rechts, und atmen Sie aus – Kopf und Schultern werden dabei nicht bewegt.
2
Atmen Sie ein, blicken Sie zum Boden – den Kopf dabei nicht bewegen. Atmen Sie aus. Atmen Sie ein, führen Sie die Augen nach links, atmen Sie aus. Das Kinn weiter parallel zum Boden halten. Nur die Augen-muskeln verrichten die Arbeit.
3
Atmen Sie ein, blicken Sie zur Decke. Atmen Sie aus und blicken Sie wieder geradeaus. Nun beginnen Sie von neuem mit dem Blick nach rechts. Wiederholen Sie den Zyklus mindestens fünfmal.
Übung 2: Augen flackern
Diese Übung ergänzt die erste. Auch diese verschafft Erholung durch den bewussten Wechsel von Anspannung und Entspannung.
1
Legen Sie beide Zeigefinger horizontal unterhalb der Augenbrauen auf. Setzen Sie die Daumen vor die Ohren, und fixieren Sie Haut und Muskeln, ohne sie dabei auseinander zu ziehen.
2
Schließen Sie langsam die Augen und bereiten Sie sich auf die kommende Muskelanspannung über den Augen vor. Atmen Sie dabei normal weiter. Öffnen und schließen Sie nun die Augen in schneller Folge.
3
Durch Öffnen und Schließen entsteht ein Flackern wie bei einem Film der 20er-Jahre. Spüren Sie die Muskelbeanspruchung gegen den Widerstand Ihrer Finger. Entspannen Sie die Augen eine Weile. Wiederholen sie das Ganze zwanzig Mal.
Übungen aus
Kommentare
Registrieren oder einloggen, um zu kommentieren.