Leben

Nachhaltig spülen: 7 Fakten für Küche und Umwelt

Spülmittel, Schwämme, Wassertemperatur: Wie kleine Handgriffe beim Abwasch einen Unterschied machen – und worauf es wirklich ankommt.

1. Sind Spülmaschinen nachhaltiger?

Laut einer Studie der Uni Bonn verbraucht eine Spülmaschine im Schnitt 50 Prozent weniger Wasser und 28 Prozent weniger Energie als händisches Spülen. Doch daran gab es Kritik. Denn die graue Energie, also Herstellungskosten und Transport, blieben dabei außen vor. Zudem kommt es auf richtige Befüllung und Energieeffizienz sowie den Spülgang an.   

2. Worauf achten bei Spülmittel?

Egal ob Hand oder Maschine – für umweltbewusstes Spülen braucht es die richtigen Spülmittel. Die sollten keine Phosphate und schwer abbaubare synthetische Tenside auf Erdölbasis enthalten, um das Abwasser weniger zu belasten. Nachhaltige Spülmittel reinigen etwa durch Zuckertenside oder Fettalkoholsulfate, die beide abbaubar sind und aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Außerdem wird bei umweltschonenden Spülmitteln auf künstliche Duft- und Konservierungsstoffe sowie Formaldehyd verzichtet. 

Mensch wäscht sich mit schäumender Seife

Aus der cosmia

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3. Ist mit Hand spülen besser?

Ist von Hand spülen also umweltfreundlicher? Zumindest haben wir dabei die Ökobilanz besser selbst im Griff. Der Bund der Energieverbraucher fand heraus, dass energiebewusstes Spülen von Hand bis zu 70 Prozent weniger Energie, Spülmittel und Gesamtkosten und etwa gleich viel Wasser verbraucht wie die Spülmaschine. 

4. Ist Kaltes Wasser sinnvoll?

Energie sparen durch Spülen in kaltem Wasser – ist das sinnvoll und wird das Geschirr dabei richtig sauber? Viele nachhaltige Spülmittel sind mittlerweile für den Einsatz in kaltem oder lauwarmem Wasser optimiert. Allerdings reinigt Wasser ab 45 Grad das Geschirr erst richtig, da sich erst dann Fett gut entfernen und Bakterien zuverlässig abtöten lassen. Ganz kalt sollte also in der Regel nicht gespült werden. Um Energie und Wasser zu sparen gilt: Geschirr vorher einweichen, nicht unter fließendem Wasser spülen, sondern ein Spülbecken einlassen und Nachspülen am besten in einer Schüssel mit klarem und kaltem Wasser. 

5. Auf umweltschonenden Siegel achten?

Um ein wirklich nachhaltiges Spülmittel in den Einkaufskorb zu legen, gibt es bestimmte Siegel als Richtlinie. Das „Nature-Care-Product“- Siegel ist das strengste. Bei „Ecocert“ müssen mindestens 95 Prozent der Inhaltsstoffe natürlich sein. Der „Blaue Engel“ vom Umweltbundesamt zertifiziert Produkte ohne schädliche Konservierungsmittel und Duftstoffe. Außerdem gelten „Ecogarantie“ und „EU-Ecolabel“ als Siegel für Nachhaltigkeit.

6. Geht Spülen plasikfrei?

Konventionelle Spülschwämme, -bürsten und -lappen sind echte Wegwerfprodukte und alles andere als umweltfreundlich. Ärzte raten, sie jede Woche zu ersetzen, da sich in einem Küchenschwamm im Schnitt 360 Bakterienarten tummeln. Doch die gute Nachricht: Immer mehr nachhaltige Alternativen schonen nicht nur Ressourcen, sondern lassen sich auch umweltfreundlich entsorgen. So können wir mittlerweile auf plastikfreie Luffaschwämme und Spülbürsten aus Holz zurückgreifen. Als umweltfreundliche Lappen eignen sich welche  aus Baumwolle. Oder: einfach alte T-Shirts oder Laken zerschneiden und zum Spülen nutzen. 

Eine Hand hält einen Putzschwamm.

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7. Wie Spülmittel richtig dosieren?

In puncto Nachhaltigkeit sollte man beim Spülen auch darauf achten, wie viel (oder wenig) Spülmittel man verwendet. Viel Schaum bedeutet nicht saubereres Geschirr. Bei der Dosierung kommt es immer auf die Angabe auf der Spülmittel-Verpackung an. Meist reichen bei einem Handspülmittel ca. 5 Milliliter auf 5 Liter Wasser aus. Auch festes Spülmittel wird immer beliebter, da es ergiebig ist und wenig bis keinen Müll produziert. Bei Spülmaschinensalz sollte die angegebene Befüllmenge der Maschine beachtet werden. 

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