Energie

Strom sparen: Mythen untersucht

Energiesparen ist die Disziplin der Stunde. Doch manche Tipps entpuppen sich als Energiefresser.

Auch der gute Wille kann in die Irre führen. In den schlimmsten Fällen verirrt man sich im Labyrinth der Tipps. Da kann sich die Absicht des Einsparen-Wollens schnell ins Gegenteil umkehren. Wir decken acht Energiesparmythen auf, zusammengestellt aus dem Buch „Energiesparen leicht gemacht“ aus dem Oekom Verlag.

Mythos 1: Kurzwaschprogramm

In der Kürze liegt bekanntlich die Würze, aber Achtung vor erhöhtem Energieverbrauch! Bei der aufgezwungenen Eile prahlt die Waschmaschine mit Leistung. Diese Höchstleistung erfordert mehr Energie.

Mythos 2: Leerer Kühlschrank

Wenn ich weniger zum Kühlen reinstelle, dann muss der Kühlschrank doch weniger kühlen ... falsch gedacht! Jedes Produkt im Kühlschrank ist ein Dominostein in der Kühlkette: Sie erreichen ihre Kühltemperatur und bei jedem Neuankömmling im Schrank helfen sie bei der Kühlung mit und bilden gemeinsam eine Mauer gegen die warme Luft von draußen.

Kochtopf auf den Herd

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Mythos 3: Energiesparlampen

Auch hier täuscht der Name! Energiesparlampen sind nämlich nicht die hellsten Sterne am Himmel und verbrauchen 80 Prozent mehr Strom als moderne LED-Leuchtmittel.

Mythos 4: Lampen anlassen

Angeblich sind Glühbirnen Sensibelchen, welche den Geist aufgeben, wenn man sie zu oft an- und ausschaltet. Dies war früher der Fall. Inzwischen verkürzen Schaltzyklen die Lebensdauer der Lampen nicht mehr.

Mythos 5: Sparsamer Bildschirmschoner

Dass der Bildschirmschoner Strom spart, stimmt heute nicht mehr. Seinen Ursprung hat dieser Mythos aus der Zeit, als Computer noch Röhrenbildschirme hatten. Da bestand die Gefahr, dass sich das Bild einbrennt. Der Bildschirmschoner hat das verhindert. Bei modernen Bildschirmen verbraucht er einfach nur Strom.

Mythos 6: Alte Geräte lange nutzen

Alte Geräte nutzen, bis sie kaputt sind? Nein, denn so manches Relikt bezieht Unmengen an Strom. Dass man Geräte nicht jedes Jahr auswechseln muss und soll, ist klar. Neu ist jedoch nicht gleich energieeffizient! Großgeräte wie Waschmaschinen und Kühlschränke sollten auf jeden Fall aktuellen Energiesparvorgaben entsprechen. Hier kann sich der Tausch also lohnen. Am besten ist es, wenn man den Energieverbrauch vorab ausrechnet und dann bewusst entscheidet.

Mythos 7: Sparsamer Single-Haushalt

Singles verbrauchen am wenigsten Strom? Das ist nicht korrekt: Von allen Haushaltsgrößen haben Single-Haushalte im Schnitt sogar den höchsten Stromverbrauch pro Kopf. Zwar steigt der gesamte Stromverbrauch mit steigender Personenzahl im Haushalt an, doch sinkt gleichzeitig der Pro-Kopf-Verbrauch, weil die meisten Geräte zusammen genutzt werden. Übrigens: In Wohnungen verbraucht die gleiche Personenzahl fast ein Drittel weniger Strom als in einem Einfamilienhaus, da dort zusätzliche Verbrauchsquellen, z.B. in der Garage oder im Garten, dazu kommen.

Mythos 8: Energie wird daheim verbraucht

Tatsächlich wird immer mehr Strom außerhalb verbraucht – in den Rechenzentren. Laut des Fachmagazins Science fällt hier bereits ein Prozent des weltweiten Energieverbrauchs an. In Deutschland benötigten die Rechenzentren 2020 laut Borderstep-Institut 16 Milliarden kWh Strom. Ein Großteil unseres digitalen Stromverbrauchs fällt übrigens bei Online-Games, Online-Videos und Videokonferenzen an.

Mehr zum Energiesparen

Kostenlose Online-Seminare zum Energiesparen mit guten Tipps im Alltag bietet die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. www.verbraucherzentrale.nrw

Die „Mythen übers Stromsparen“ in diesem Artikel stammen aus dem Buch: Gege, Maximilian (Hrsg.): Energiesparen leicht gemacht. Oekom Verlag, 2022, 96 Seiten, 12 €

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Kommentare

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son.of.the.sun

Bei OLED / AMOLED Displays (v.a. an einigen Dummphones verbaut) brennt sich das Bild auch nach längerer Zeit ein. Spielt aber keine Rolle, weil das nur die festen Minisymbole oben in der Statusleiste sind in erster Linie, nach einigen Jahren. Bei Motorola war das jedenfalls mal so ... OLED / AMOLED bei TVs gibt es auch, aber die sind glaube ich weniger stark verbreitet, da die recht teuer sind. Die Kontrastwerte sind bei den Displaytyps auch viel höher, was im Freien von Vorteil sein kann bei Sonneneinstrahlung im Ggs. zu LCD.

Zum Thema Stromverbrauch: für Rad- und Wandertouren als Navi hält meins mit diesem Displaytyp (AMOLED) geschätzt mind. doppelt so lange, wie vergleichbare LCD Displays. Warum? Weil bei LCD jeder einzelne Bildpunkt beleuchtet wird, also auch schwarze, die beim anderen Displaytyp ganz einfach ausgeschaltet bleiben und somit auch keinen Strom verbrauchen. Das sind zwar nur Minimengen letztendlich, aber unterwegs mit einer Steckdose nur alle 3-4-5 Tage zusammen mit einer Powerbank macht das einen deutlichen Unterschied von der Laufzeit her im Dunkelmodus.

Das interessiert wahrscheinlich zwar keinen, weil es eh zuviel Infos sind, aber hier sind die Details zu finden:

interelectronix.com/de/displayunterschiede-oled-lcd-oder-amoled-kurz-erklaert.html

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