Warum Boden sichern wichtig ist
Ackerland ist knapp und teuer. Für viele Bio-Betriebe ist es kaum noch möglich, eigenes Land zu kaufen. Kulturland bietet eine Lösung: Bürger:innen und Bio-Bäuer:innen investieren gemeinsam in Äcker, die dauerhaft an ökologisch wirtschaftende Höfe verpachtet werden. Ein Modell, das Landwirtschaft und Gesellschaft zusammenbringt und Hoffnung macht in Zeiten von Flächenkonkurrenz, Höfesterben und wachsendem Investitionsdruck.
Der Ursprung der Kulturland Genossenschaft
Gegründet wurde die Genossenschaft vor elf Jahren – aus persönlicher Erfahrung. Bio-Bauer Thomas Schmid musste zusehen, wie die Preise für sein gepachtetes Land in die Höhe stiegen. Er wusste: „Allein schaffen wir das nicht.“ Gemeinsam mit Expert:innen entwickelte er die Idee der solidarischen Bodensicherung. Heute ist Kulturland das Vermächtnis eines Visionärs und das Ergebnis gemeinschaftlicher Arbeit.
Bürger:innen investieren in nachhaltige Landwirtschaft
Ab 500 Euro kann jede:r Anteile an Boden bei Kulturland erwerben. Wer dabei sein möchte, kann gezielt ein Projekt auf der Internetseite auswählen und dort investieren. „Die Rendite ist nicht monetär, sondern ökologisch und sozial“, erklärt Stephan Illi, einer der Kulturland-Vorstände. Der investierte Betrag bleibt für fünf Jahre bei der Genossenschaft, danach kann er wieder entnommen werden. Kulturland kauft das Land für regional eingebundene Bio-Höfe, diese bekommen dann einen dauerhaften Pachtvertrag zu günstigen Bedingungen.
Unser Ziel ist es, möglichst viele Bio-Höfe zu unterstützen.
Förderung junger Betriebsgründer:innen
Am Stadtrand von Münster entsteht aktuell der Bio-Hof Biolee – gegründet von einem jungen Paar mit zwei kleinen Kindern. Ohne eigenes Land wäre das Projekt gescheitert. Kulturland will 6,5 Hektar für sie kaufen. „Biolee zeigt, wie schwer es ist, ohne Hof-Erbe in die Landwirtschaft zu kommen“, so Illi.
Wachstum mit gemeinwohlorientiertem Ziel
Kulturland will weiter wachsen und mehr Bio-Höfen unter die Arme greifen. „Unser Ziel ist es, möglichst viele regional eingebundene Höfe zu unterstützen“, sagt Stephan Illi. Im Fokus stehen kleine und mittlere Betriebe, die Artenvielfalt fördern, in Kreisläufen denken, soziale Verantwortung übernehmen. Um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden, braucht es aber mehr: mehr Unterstützer:innen, mehr Kapital – und vor allem auch mehr politischen Rückhalt. Bislang trägt Kulturland vieles, was eigentlich staatlich unterstützt werden müsste. „Es kann nicht sein, dass wir als Genossenschaft das Land kaufen müssen, damit Öko-Landbau möglich bleibt“, so Illi. Deshalb setzt sich Kulturland künftig zusätzlich vermehrt für klare politische Verantwortung und Sichtbarkeit für die Bio-Höfe ein. Denn Illi und sein Team sind davon überzeugt: „Land gehört in gute Hände.“
Fragen und Antworten rund um Kulturland
Über Kulturland
Kulturland bringt Bio-Bäuer:innen und Verbraucher:innen an einen Tisch. Gemeinsam kaufen sie Ackerflächen – nicht als Investment, sondern um Bio-Höfen Land zu sichern. Interessierte können auf der Crowdinvest-Plattform zwischen rund 50 Projekten wählen. Die Genossenschaft hat aktuell rund 3000 Mitglieder.
www.kulturland.de
Was ist die Kulturland Genossenschaft und wie funktioniert sie?
Die Kulturland Genossenschaft kauft landwirtschaftliche Flächen aus der Spekulation, bringt sie in Gemeinschaftseigentum und verpachtet sie langfristig an ökologische Höfe. Unterstützer:innen können mit Genossenschaftsanteilen ab 500 Euro mitwirken.
Ab welcher Mindestbeteiligung kann ich dabei sein?
Mit 500 Euro lässt sich eine Genossenschaftsanteil zeichnen. Ihr Geld fließt in ein konkretes Projekt oder unterstützt freie Flächen — und bleibt mindestens fünf Jahre gebunden.
Bekomme ich Rendite auf meine Beteiligung?
Nein – die Rendite ist überwiegend ideeller Art (ökologisch, sozial). Das Modell strebt keine finanzielle Gewinnverzinsung an; das Ziel ist die Sicherung von Boden und praktische Förderung von Bio-Landwirtschaft.
Welche Höfe können mit Kulturland zusammenarbeiten?
Ökologische Betriebe mit regionaler Einbindung und nachhaltigem Betriebskonzept. Höfe werden ausgewählt, wenn sie die Voraussetzungen zur langfristigen Pacht und naturverträglichen Bewirtschaftung erfüllen.
Wie sicher ist mein Geld und was passiert nach fünf Jahren?
Die Anteile sind nicht spekulativ, das Kapital bleibt im Gemeinschaftssystem. Nach fünf Jahren kann der Betrag zurückgeholt werden – sofern dies mit den Bedingungen der Genossenschaft möglich ist. Die langfristige Sicherung des Bodens steht im Vordergrund.
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