Ein Shampoo darf das Haar nicht angreifen
Susanne Kehrbusch (42) aus Kevalaer ist ganzheitlich biologische Friseurmeisterin und Buchautorin.
Ein Bio-Shampoo enthält keine Stoffe aus der Petrochemie, wie Silikon, Paraffine, synthetische Konservierungsstoffe oder künstliche Farbstoffe. Es sollte biologisch abbaubar und nicht an Tieren getestet sein. Es enthält somit keine „LD 50“-Bezeichnung auf dem Etikett. Diese natürlichen Shampoos greifen die Haar- und Hautstruktur nicht an. Außerdem sind die Wechselwirkungen der Inhaltsstoffe untereinander gering. Ein ideales Reinigungsmittel enthält nicht mehr als 12 Inhaltsstoffe.
Welche Naturprodukte haben sich besonders bewährt?
Als Tenside haben sich die Zuckertenside hervorgetan, sie sind haut- und haarverträglich. Selbst Allergiker können sich damit pflegen. Grundsätzlich dient ein Shampoo vor allem der Reinigung. Wer sein Haar pflegen möchte, kann zum Beispiel zu einer Ölpackung greifen. Auch die Pflege mit Aloe-Vera in Sprühflaschen macht das Haar schöner. Besonders Kuren mit Weizenproteinen regenerieren das Haar. Denn das Weizeneiweiß ähnelt dem menschlichen Haarprotein.
Für wen sind Haarwaschmittel ganz ohne Tenside geeignet?
Ein tensidfreies Waschen ist mit Mineral-erden möglich. Es gibt sie unter verschiedenen Namen, etwa Rassoul, Ghassoul, Lavaerde oder grüne Mineralerde. Im Prinzip wird das Haar mit dem Pulver sauber gerieben. Dies ist eine ideale Methode für Menschen mit Hautproblemen und Allergiker. Sie ist aber auch für alle anderen Haut- und Haartypen geeignet. Mit einer Einschränkung: Diese Mineralerden eignen sich nicht für chemisch behandeltes Haar. Da kann sich das Haarbild sogar verschlechtern. Die behandelten Haare müssen vor der Anwendung erst auswachsen.
Worauf sollte man bei Färbemitteln achten?
Pflanzenfarbstoffe sind ideale Färbemittel, sie enthalten rein pflanzliche Komponenten und erhöhen nicht das Krebs- und Allergierisiko. Hinzu kommt, dass die Gerbsäure der Pflanzen einen reparierenden Effekt hat und die Schuppenschicht der Haare glättet. Allerdings gehört die erste Pflanzenfärbung in Profihände, denn es kann zu unerwünschten Grünstichen kommen. Danach ist eine Heimanwendung kein Problem mehr. Mit Pflanzenfarben kann man nicht heller färben, aber durchaus viele Farbnuancen ins Haar bringen. Es muss ja nicht immer rot sein. Es gibt über 38 verschiedenen Möglichkeiten.
Wie Naturlocken entstehen
Die Haare wachsen aus der „Haarzwiebel“, das ist das untere Ende der Haarwurzel. Dort werden ständig neue Zellen gebildet und nach oben geschoben. Das Haar formt sich dabei. Seine Wuchsrichtung bestimmt der Haarfollikel. Das ist der kleine Schlauch im Unterhautfettgewebe, aus dem das Haar herauswächst. Beim Durchdringen der unterschiedlichen Hautschichten kann dieser Schlauch in eine schräge oder gerade Lage kommen. Wächst er schräg, entstehen gewellte oder gelockte Haare.
Buchtipps
- Susanne Kehrbusch: Alles klar mit Haut und Haar, Emu Verlag 2003, ISBN 3-89189-083-4, 11 Euro.
- Reinhold Kopp: Das Geheimnis schöner Haare, Kösel Verlag 2001, ISBN 3-466-30541-1, 15,95 Euro.
- Stefanie Faber: Das Rezeptbuch für Naturkosmetik, Heyne 2002, ISBN 3-453-41352-0, 7,95 Euro.
- Max Lüscher: Der 4-Farben-Mensch, Goldmann Verlag 2003, ISBN 3-44213610-5, 9 Euro.
Kommentare
Registrieren oder einloggen, um zu kommentieren.