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Finanzwende e.V.: „Finanzpolitik muss sich ändern“

Finanzwende e.V. will Schluss machen mit intransparenten Märkten und übermächtiger Finanzlobby. Stattdessen: mehr Kontrolle, mehr Nachhaltigkeit – und mehr Einfluss für Bürger:innen.

Unnötig komplex, zu einflussreich und wenig öffentlich: So beschreibt Daniel Mittler, einer der Geschäftsführer von Finanzwende e.V., die Finanzbranche. Zuvor war Mittler für Greenpeace international und den BUND tätig. Jetzt hilft er gemeinsam mit dem Team von Finanzwende, der Finanzkriminalität entgegenzuwirken und Finanzmärkte sozialer, nachhaltiger und verständlicher zu machen. „Wir möchten, dass es politisch ein Gegengewicht zur Finanzlobby gibt und eine Instanz, die für Bürger:innen aktiv ist“, so Mittler. 

Einsatz für die Bürger:innen

Finanzwende e.V. bietet Verbraucher:innen auf der Website Orientierung, unter anderem bei nachhaltigen Geldanlagen oder Schuldenfragen. „Zudem engagieren wir uns juristisch, etwa gegen unfaire Praktiken der Finanzindustrie“, erklärt Daniel Mittler. So erhielt zum Beispiel ein Riester-Sparer mit Hilfe der Organisation sein rechtmäßiges Geld, nachdem zuvor seine Rente gekürzt worden war. „Gemeinsam mit der Verbraucherzentrale NRW streben wir hier ein Grundsatzurteil an“, erklärt Mittler.

»Klimakrise und ein potenziell Instabiler Finanzmarkt hängen zusammen.«

Daniel Mittler, Finanzwende e.V.

Mehr Umwelt statt nur Finanzen

Auch Umweltschutz steht auf der Agenda der Organisation. Sie hat zum Beispiel aufgedeckt, dass Banken oft mit Nachhaltigkeit werben,  obwohl sie sich eigentlich nicht dafür einsetzen. „Unser Engagement führte konkret dazu, dass Banken ihre Werbung änderten“, sagt Daniel Mittler. Finanzwende setzt sich auch für eine strengere Finanzaufsicht ein, um Greenwashing zu sanktionieren und nachhaltige Produkte zu stärken. „Unser Ziel ist ein langfristig denkender Finanzmarkt, der realen Wandel fördert“, so Mittler. Der Verein versucht, den  Markt zum nachhaltigen Umdenken für Mensch und Umwelt zu bewegen, damit etwa Klimaziele vorangetrieben und nicht ausgebremst werden.

Über Finanzwende e.V.

2018 gründete der ehemalige Bundestagsabgeordnete Gerhard Schick die Bürgerbewegung Finanzwende e.V. Mittlerweile gehören ihr über 14 000 Mitglieder an. Und die Organisation will weiter wachsen. Interessierte können sich mit Fördergeldern, ehrenamtlichem Engagement oder der Teilnahme an Aktionen und Petitionen beteiligen. 

Das steht jetzt an

2025 ist das Jahr der Cum-Cum-Aufklärung – ein massiver Steuerbetrug von Banken, bei dem dem Staat Milliarden verloren gingen. „Dieses Jahr entscheidet, denn 2026 droht die Vernichtung wichtiger Beweise, weshalb wir auf schnelle Ermittlungen drängen“, erklärt Daniel Mittler. Nur so kann der Staat das Geld zurückholen. Ein weiterer Schwerpunkt in diesem Jahr dreht sich um Greenwashing: Die Finanzdienstleistungsaufsicht soll hier aktiver vorgehen. Dazu hat Finanzwende mehrere Analysen geplant. „Außerdem fordern wir Steuergerechtigkeit, denn die größte Steuersubvention kommt aktuell den Reichsten zugute“, so Mittler. Die Organisation hat zudem eine zentrale Forderung an die nächste Bundesregierung: „Wir konnten verhinderen, dass Ex-Finanzminister Lindner Banken 2,3 Milliarden Euro schenkt. Nun kämpfen wir dafür, dass dieses Geld endlich zur Schuldentilgung genutzt wird.“ 

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