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Vergleich: Wie öko sind die Wahlprogramme?
Am 23. Februar 2025 wird gewählt. Wir haben für euch zusammengefasst, was in den Wahlprogrammen der Parteien zu den Themen Landwirtschaft, Klima- und Energiepolitik sowie Umweltschutz steht. Dazu haben wir uns alle Parteien angeschaut, die aktuell im Bundestag vertreten sind.
#1 Landwirtschaft
SPD
Die SPD legt ihren Schwerpunkt auf einer nachhaltigen Landwirtschaft, die Umweltressourcen schont und klimaangepasst arbeitet. Detailliert sind keine expliziten Verbote oder Maßnahmen genannt.
CDU / CSU
Die CDU/CSU bekennt sich zu einer modernen Landwirtschaft, die Effizienz und technologische Innovation betont. Die ökologische Landwirtschaft wird als ein Teil des Gesamtsystems anerkannt, ohne konkrete Zielvorgaben zur Ausweitung zu nennen. Digitalisierung und Präzisionslandwirtschaft stehen im Fokus. Die CDU/CSU unterstützt den Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel und möchte Zulassungsverfahren beschleunigen. Konkrete Aussagen zu Patenten auf Saatgut sind nicht im Programm zu finden, jedoch betont die Partei die Bedeutung von Innovationen und Wettbewerb in der Pflanzenzüchtung.
Bündnis 90 / Die Grünen
Bündnis 90/Die Grünen setzen auf eine grundlegende Transformation der Landwirtschaft. Der ökologische Landbau soll stark ausgebaut werden, begleitet von klaren Zielvorgaben für den Anteil der ökologischen Landwirtschaft. Nachhaltigkeit und Tierwohl stehen im Zentrum, ebenso wie der Abbau von Subventionen für industrielle Landwirtschaft. Die Grünen fordern eine Kennzeichnungspflicht für gentechnisch verändertes Saatgut und Lebensmittel und lehnen Saatgut-Patente auf Leben ab. Sie setzen sich für eine Halbierung des Pestizideinsatzes bis 2030 in der Landwirtschaft ein.
Die Linke
Die Linke fordert eine Agrarwende hin zu regionaler und ökologischer Landwirtschaft. Der Einsatz von Pestiziden soll stark reduziert werden, und die Förderung kleiner und mittelständischer Betriebe wird betont. Bio-Landwirtschaft wird als wichtiger Bestandteil der Versorgung und des Umweltschutzes gesehen. Die Linke lehnt sowohl Patente auf Leben als auch den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen strikt ab. Zudem fordert sie ein Verbot von Glyphosat und Neonikotinoiden sowie eine Reduktion von Pflanzenschutzmitteln um mindestens 50 % bis 2030.
FDP
Die FDP setzt auf Innovation und Marktmechanismen in der Landwirtschaft. Bio-Anbau wird als Teil eines pluralistischen Ansatzes anerkannt, jedoch ohne staatliche Lenkung zugunsten bestimmter Produktionsweisen. Digitalisierung und Technologie spielen eine Schlüsselrolle. Die FDP unterstützt den Einsatz neuer genomischer Techniken wie der Genschere CRISPR-Cas9 und will sich für vereinfachte und beschleunigte Zulassungsverfahren einsetzen. Auch die Zulassungsprozesse für Pflanzenschutzmittel will die FDP vereinfachen und beschleunigen.
BSW
Das BSW setzt auf Regionalität und will bürokratische Hürden in der Landwirtschaft abbauen. Umweltfreundliche Praktiken sollen durch Anreize gefördert werden, ohne die Wirtschaftlichkeit der Betriebe zu gefährden. Das BSW lehnt Agrogentechnik sowie Patente auf Leben klar ab; Saatgut soll frei nachbaubar sein, wobei der Erhalt alter und regionaler Sorten besonders gefördert werden soll. Pflanzenschutzmittel sollen bezahlbar sein, wobei deren Sicherheit durch unabhängige und transparente Verfahren ohne Hersteller-Einfluss sichergestellt werden soll. Öko- bzw. Bio-Landwirtschaft werden im Wahlprogramm nicht erwähnt.
AfD
Der AfD kommt es nicht darauf an, ob Lebensmittel aus biologischer oder konventioneller Produktion kommen. Sie möchte sich für die Förderung von Familienbetrieben in der Landwirtschaft einsetzen und lehnt die EU-Agrarpolitik ab. Dabei legt sie Wert auf nationale Entscheidungsfreiheit und möchte die Landwirtschaft entbürokratisieren. Die AfD unterstützt Forschung an neuen genomischen Techniken wie CRISPR, der Einsatz von Gentechnik soll jedoch streng überwacht werden. Gleichzeitig sollen alte Kultursorten genutzt werden. Pflanzenschutz soll unter Berücksichtigung „guter fachlicher Praxis“ erfolgen.
#2 Klimaschutz und Energie
SPD
Die SPD verfolgt das Ziel, Deutschland bis 2040 klimaneutral zu machen. Sie priorisiert den Ausbau erneuerbarer Energien und stellt soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt der Transformation. Bio-Aspekte könnten hier vor allem in der Förderung nachhaltiger Energiequellen und Kreislaufwirtschaft erkennbar sein.
CDU/CSU
Die CDU/CSU plant Klimaneutralität bis 2045 und setzt auf Technologieoffenheit in den Bereichen Wasserstoff, CCS-Technologien und erneuerbare Energien. Bio-Aspekte werden nicht ausdrücklich hervorgehoben, stattdessen wird ein breites Energiemix-Konzept verfolgt.
Bündnis 90 / Die Grünen
Das Ziel der Grünen ist Klimaneutralität bis 2035. Sie planen einen schnellen Ausstieg aus fossilen Energien und setzen auf 100% erneuerbare Energien. Bio-basierte Energien und Kreislaufwirtschaft sind zentrale Elemente.
Die Linke
Die Linke strebt Klimaneutralität bis 2035 an und will fossile Subventionen abschaffen. Der Ausbau erneuerbarer Energien und die Rekommunalisierung von Energieversorgungssystemen stehen im Vordergrund.
FDP
Die FDP verfolgt Klimaneutralität bis 2045 durch Technologieoffenheit, insbesondere durch Wasserstoff und CO2-Speicherung. Bio-Anwendungen werden nicht explizit gefördert, stehen jedoch in Verbindung mit Marktlösungen.
BSW
Das BSW fordert eine technologieoffene Klimapolitik, bei der neben erneuerbaren Energien auch sparsamere Verbrennermotoren und alternative Kraftstoffe gefördert werden. Die aktuelle Energiewende lehnt das BSW als „falsch konstruiert“ ab.
AfD
Die AfD bezeichnet den menschengemachten Klimawandel als „politisch konstruiert“ und sieht keine Notwendigkeit für CO2-Reduktion. Sie fordert den Wiedereinstieg in Kernenergie und setzt auf fossile Energien als zentrale Säulen der Energieversorgung. Subventionen für erneuerbare Energien lehnt die AfD ab.
#3 Umwelt- und Naturschutz
SPD
Im Bereich Umwelt- und Naturschutz legt die SPD Wert auf verbindliche Ziele und konkrete Maßnahmen, um Artenverlust zu verhindern. Biodiversität und ökologische Standards werden durch gesetzliche Vorgaben und Förderprogramme unterstützt.
CDU/CSU
Der Fokus liegt auf pragmatischen Lösungen und einem Gleichgewicht zwischen Naturschutz und wirtschaftlicher Nutzung. Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität werden erwähnt, stehen aber oft in Verbindung mit Freiwilligkeit und Anreizsystemen, anstatt auf strenge Regulierungen zu setzen.
Bündnis 90 / Die Grünen
Naturschutz hat bei den Grünen oberste Priorität. Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität und klare Vorgaben zum Erhalt von Lebensräumen werden betont. Gesetze und Programme sollen ökologische Standards durchsetzen.
Die Linke
Die Partei will den Flächenverbrauch drastisch senken und den Naturschutz gesetzlich stärken. Der Erhalt der Biodiversität und der Ausbau naturnaher Lebensräume sind zentrale Forderungen.
FDP
Die Partei betont freiwillige Maßnahmen und Innovationsförderung. Strenge Regulierungen oder gesetzliche Vorgaben für den Naturschutz stehen nicht im Fokus.
BSW
Das BSW priorisiert den Schutz von Agrarflächen und setzt auf eine nachhaltige Nutzung von Wäldern, Grünland und Mooren. Aufforstungsprogramme mit klimaresistenten Baumarten sowie Hochwasserschutzmaßnahmen sollen helfen, den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken. Die Partei ist gegen Photovoltaik-Anlagen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen.
AfD
Beim Naturschutz sollen für die AfD nationale Interessen und lokale Gegebenheiten im Vordergrund stehen. Sie lehnt den Ausbau von Wind- und Solaranlagen auf landwirtschaftlichen Flächen sowie in Wäldern ab, da sie diese als schädlich für Natur und wildlebende Arten betrachtet.
Links zu allen Wahlprogrammen

Informiert euch über die politischen Ziele und Vorhaben der Parteien zur Bundestagswahl 2025. Hier findet ihr die Links zu allen Wahlprogrammen.
- CDU/CSU: Zum Wahlprogramm
- SPD: Zum Wahlprogramm
- Bündnis 90/Die Grünen: Zum Wahlprogramm
- FDP: Zum Wahlprogramm
- Die Linke: Zum Wahlprogramm
- BSW: Zum Wahlprogramm
- AfD: Zum Wahlprogramm
Vergleicht die Inhalte und entscheidet, welche Partei eure Stimme erhält!
Diese Übersicht ist ein Service für unsere Leser:innen, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen und soll keine Wahlempfehlung sein. Wir haben die aktuell verfügbaren Wahlprogramme als Grundlage für diesen Vergleich herangezogen (Stand: 28. Januar 2025, siehe Links in der Infobox), erheben aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Aktualität.
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