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Sind Bio-Blumen besser?

Blumensträuße sind nach wie vor sehr beliebte Geschenke. Aber können wir Blumen eigentlich guten Gewissens kaufen? Wir haben Hintergründe und Tipps für euch.

Über 3 Milliarden Euro geben die Deutschen pro Jahr für Schnittblumen, Gestecke und Kränze aus – mehr als dreimal so viel wie für langlebige Zimmerpflanzen, deren Umsatz 2023 bei etwa 1,7 Milliarden Euro lag. Im Jahr 2023 wurden nach Angaben von Statista rund 1,19 Milliarden Rosen nach Deutschland importiert, mit einem Gesamtwert von ca. 290 Millionen Euro. Die Hauptlieferländer sind die Niederlande, Kenia, Äthiopien und Ecuador. Doch nicht nur der oft weite Transportweg ist problematisch, wenn wir Blumen kaufen.

Pestizid-, Energie- und Wasserverbrauch

Der Pestizid-Einsatz beim Blumenanbau gefährdet nicht nur lokale Ökosysteme, sondern auch Arbeiter und Pflückerinnen. Die Antwort ist also: Ja, Bio macht das mit den Blumen und ihrem Anbau besser, denn Glyphosat und Co. kommen bei Öko-Landwirten nicht auf die Felder. Wie ist es mit dem Wasserverbrauch? Blumenfelder verdrängen Kleinbauern und saugen das Grundwasser ab: 375 volle Bade­wannen Wasser braucht man für einen Hektar konventionelle Rosen pro Tag. Bleibt die Frage nach dem Transport: Viele Schnittblumen werden aus Kenia, Sambia, Kolumbien oder Ecuador nach Europa ge­flogen und an Blumenbörsen weiter gehandelt. Dabei werden sie auch noch durchgehend gekühlt. Der Energieverbrauch ist also kolossal.

Ein Trecker sprüht Pestizide auf eine Wiese

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Warum Pestizide echt übel sind 

Pflanzenschutzmittel klingt erst einmal harmlos. Doch Pestizide sind Gifte, und Gifte können zwischen Schädlingen und Nützlingen nicht unterscheiden. 5 Gründe, warum Pestizide nicht auf den Acker gehören.

Wo gibt es Bio-Blumen?

Wir empfehlen daher: Heimische Bio-Blumen. Die gibt es auch mit Bio-Siegeln von Bioland oder Demeter. Weniger bei Florist:innen, sondern ab Hof, auf dem Wochenmarkt oder im Online-Versand. 
Händler findet ihr unter www.bio-zierpflanzen.de.

Eine Möhre in der Erde in Nahaufnahme.

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Sind Fairtrade-Blumen auch gut?

In Äthiopien und Kenia arbeiten zahlreiche Fairtrade-zertifizierte Betriebe im Blumen- und Stecklingsanbau. Weltweit gibt es 75 solcher Blumenfarmen in sechs Ländern Afrikas und Lateinamerikas, die insgesamt rund 75.000 Beschäftigte haben.
Diese Betriebe sind verpflichtet, gerechte Löhne zu zahlen, ihre Mitarbeiter:innen vor Pestiziden zu schützen und Versammlungsfreiheit zu gewährleisten. Die erzielten Fairtrade-Prämien werden genutzt, um den Wasserverbrauch zu reduzieren, den Chemikalieneinsatz zu begrenzen und den Einsatz von Nützlingen zu fördern. Der Kauf von Fairtrade-Blumen ist daher eine bessere Wahl, auch wenn sie nicht unbedingt biologisch angebaut sind. Deutschland ist weltweit der größte Markt für Fairtrade-Blumen; 2023 trug rund jede dritte in Deutschland verkaufte Rose das Fairtrade-Siegel. 
Auch zum 14. Februar 2025, dem Valentinstag, bleibt die Rose unangefochten die Nummer eins unter den verschenkten Blumen.

Trockenblumen als Alternative zu Schnittblumen

Trockenblumen in verschiedenen Farben auf weißem Grund.

Tipp: Trockenblumen liegen voll im Trend und bieten eine nachhaltige Alternative zu frischen Schnittblumen. Sie halten oft jahrelang und können ohne den Einsatz von Chemikalien getrocknet werden.

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Die zweite Staffel des Schrot&Korn-Podcasts "Weltretter Bio?" startet! Ein blühendes Paradies auf dem Balkon: Wie gelingt das und welche Pflanzen eignen sich dafür am besten? Wir haben beim Garten Fräulein nachgefragt.

Dieser Artikel wurde von der Redaktion aktualisiert.

Veröffentlicht am - aktualisiert am 18.02.2025

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