Rund drei Milliarden Euro geben die Deutschen pro Jahr für Schnittblumen, Gestecke und Kränze aus – etwa dreimal so viel wie für langlebige Zimmerpflanzen. 2016 war ein Rekordjahr für Rosen: 1,5 Milliarden wurden importiert, viele davon aus Afrika. Doch nicht nur die lange Reise ist ein Problem, wenn wir Blumen kaufen.
Pestizid-, Energie- und Wasserverbrauch
Der Pestizid-Einsatz beim Blumenanbau gefährdet nicht nur lokale Ökosysteme, sondern auch Arbeiter und Pflückerinnen. Die Antwort ist also: Ja, Bio macht das mit den Blumen und ihrem Anbau besser, denn Glyphosat und Co. kommen bei Öko-Landwirten nicht auf die Felder.
Wie ist es mit dem Wasserverbrauch? Blumenfelder verdrängen Kleinbauern und saugen das Grundwasser ab: 375 volle Badewannen Wasser braucht man für einen Hektar konventionelle Rosen pro Tag.
Bleibt die Frage nach dem Transport: Viele Schnittblumen werden aus Kenia, Sambia, Kolumbien oder Ecuador nach Europa geflogen und an Blumenbörsen weiter gehandelt. Dabei werden sie auch noch durchgehend gekühlt. Der Energieverbrauch ist also kolossal.
Wo gibt es Bio-Blumen?
Wir empfehlen daher: Heimische Bio-Blumen. Die gibt es auch mit Bio-Siegeln von Bioland oder Demeter. Weniger bei Floristen, sondern ab Hof, auf dem Wochenmarkt oder im Online-Versand. Händler findet ihr unter www.bio-zierpflanzen.de.
Sind Fairtrade-Blumen auch gut?
In Äthiopien und Kenia ziehen 66 als fair zertifizierte Betriebe Blumen und Stecklinge. Sie müssen gerechte Löhne zahlen, ihre Mitarbeiter vor Pestiziden schützen und Versammlungen ermöglichen. Mit Hilfe der erzielten Prämien sollen sie weniger Wasser verbrauchen, den Chemieeinsatz begrenzen und Nützlinge verwenden.
Fairtrade-Blumen zu kaufen, ist also besser, aber längst nicht bio.
Die Deutschen kaufen übrigens weltweit am meisten Blumen mit dem Fairtrade-Siegel, fast die Hälfte der 750 Millionen verkauften Stiele. Die Nachfrage nach Weihnachtssternen hat sich innerhalb eines Jahres fast verfünffacht.
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