Leben

7 Tipps fürs Sommerhaar

Sonne, Wind und Meer – für uns sind sie Urlaubsvergnügen, für unsere Haare dagegen reiner Stress. Mit unseren naturkosmetischen Tricks überstehen die Haare den Sommer glänzend.

Während Nase, Schultern und Bauch sorgfältig gecremt werden, ist das Haar Sonne, Wind und Wasser oft schutzlos ausgesetzt. Doch zu viel Sonne schädigt auch die Haare, besonders in Verbindung mit Salzwasser und Wind. Das Fatale ist: Der Haut merkt man den Sonnenbrand an, den Haaren nicht. Dass sie trotzdem verbrennen, liegt an ihrem Aufbau, der einem Tannenzapfen ähnelt. Sind die Haare intensiver Sonne ausgesetzt, greifen die UV-Strahlen die äußere Schuppenschicht an und rauhen sie auf.

Unsere Haare bestehen zu weniger als zehn Prozent aus Wasser. Schon zu häufiges Waschen nimmt ihnen den natürlichen Fett- und Feuchtigkeitsgehalt. Tagelange Sonneneinstrahlung reduziert den Feuchtigkeitsgehalt der Haare erheblich, sie wirken – gerade in der Kombination mit Wind und Salz- oder Chlorwasser – trocken und ausgelaugt. Doch auch wenn der Friseur des Vertrauens weit entfernt ist, kann man mit der richtigen naturkosmetischen Grundausstattung im Gepäck und einigen Tricks das Beste aus den Urlaubshaaren machen.

Vor der Reise: Was soll in den Koffer?

Nur kein Aufwand bei der Urlaubsfrisur! Langwieriges Styling raubt wertvolle Urlaubszeit. Statt aufwendiger Technik gehören in jedem Fall naturkosmetische Helfer in den Koffer: Die Naturkosmetik ist so vielfältig wie die Natur selber. Milde Pflegeshampoos mit Bambus oder Jojobaöl sind natürliche Feuchtigkeitsspender für trockenes Haar, Spülungen mit Extrakten aus Weizenkeimen glätten die Haarstruktur und geben Glanz.

Haarkuren und -öle mit Wirkstoffen aus Neemblättern, Aprikosenkernen oder Kokosnuss pflegen durch Sonne, Wind und Salzwasser strapaziertes Haar besonders intensiv. Auch Accessoires wie Haarbänder, Spangen, Tücher oder Kämmchen sollten im Gepäck nicht fehlen. Mit diesen Hilfsmitteln kann der Look im Handumdrehen verändert werden. Und wer weiß: Vielleicht inspiriert die Urlaubsstimmung ja zu Frisuren, für die zu Hause Zeit und Mut fehlen. Um Spliss vorzubeugen, sollte man bei mittellangen bis ganz langen Haaren vor dem Urlaub die Spitzen schneiden lassen.

Locker binden

Zu straff gebundene Haare können brechen. Besser als dünne Zopfgummis sind Stoffhaarbänder ohne Metallverschlüsse.

Trotz Sonne, Salz und Wind: Schöne Haare im Strandurlaub

Belastungen wie Sonne, Wind, Salzwasser oder Chlor können dem Haar ganz schön zusetzen. Wer seinen Haaren etwas Gutes tun möchte, sollte von Beginn an zu feuchtigkeitsspendendem Shampoo greifen und sich einmal in der Woche eine Intensivkur, etwa mit Sheabutter oder Mangoextrakten, gönnen. Pflanzenöle schützen vor Sonne, Salz und Chlor – wer es weniger fettig mag, greift zu einem Sonnenhut mit breiter Krempe.

Die Haarspitzen freuen sich über eine kokosnuss- oder arganölhaltige Haarspitzenpflege: einfach in die Spitzen massieren, über Nacht einwirken lassen und am Morgen mit mildem Shampoo gründlich auswaschen. Bei ganz besonders strapaziertem Haar eignet sich die Pflege auch als Ölpackung für den ganzen Schopf. Der Alleskönner Aloe vera oder hochwertige Öle wie Nachtkerzen- oder Traubenkernöl können vor und nach dem Sonnenbad ähnlich wie Haargel angewendet werden. Doch Vorsicht: nur wenige Tropfen in den Händen verreiben und sanft in Haar und Kopfhaut einmassieren.

Süß statt salzig

Nach dem Baden in Chlor- oder Salzwasser sollte man die Haare mit Süßwasser ausspülen, damit sie nicht spröde werden.

Waschen: Es muss nicht immer Schaum sein

Weil bei täglicher Haarwäsche der natürliche Fett- und Feuchtigkeitsgehalt leidet, sollte man seine Haare nicht unbedingt mehr als zweimal pro Woche waschen. Das gilt im Strandurlaub umso mehr, denn Sonne und Meer reduzieren Feuchtigkeit und Fett noch weiter. Darum sollte man zu besonders schonenden Haarpflegemitteln greifen: Wascherde auf der Basis von tensidfreien Tonmineralien etwa bindet Schmutz- und Fettpartikel, ohne die natürliche Schutzschicht der Haare anzugreifen.

Naturkosmetische Shampoos schäumen weitaus weniger als das konventionelle Pendant, weil sie auf der Basis von Zucker- oder Kokostensiden hergestellt sind. Sie reinigen das Haar ganz sanft. Naturfriseure empfehlen, die Haare ausgiebig zu bürsten: das gibt Volumen und reinigt das Haar gleichzeitig. Wer möchte, kann auch einfach mal auf Shampoo verzichten und nicht zu heißes bis kaltes Wasser zum Waschen benutzen. Gerade kaltes Wasser wirkt bei feinem Haar Wunder: die Muskeln, die jedes einzelne Haar umfassen, ziehen sich zusammen – schon deshalb haben die Haare mehr Stand und Volumen.

Weniger ist mehr

Eine kleine Portion Shampoo – etwa so groß wie eine Kirsche – ist für eine Haarwäsche vollkommen ausreichend.

Trocknen und Stylen: Nicht noch mehr heiße Luft!

Reisende, die in den Süden fahren, können den Föhn getrost zu Hause lassen. Die Haare an der Luft trocknen zu lassen, ist grundsätzlich schonender als zu föhnen. Nasse Haare sind sensibel, denn Wasser löst ihre stabilisierende Hülle vorübergehend auf: das Haar reagiert dann sehr empfindlich auf heiße Luft oder kräftiges Trockenrubbeln. Beides schädigt nicht nur die äußere Schuppenschicht, auch die Kopfhaut wird gereizt.

Wer meint, ohne Föhn nicht stylen zu können, sollte wenigstens einen Abstand von mindestens 20 Zentimetern zwischen Haar und Föhn einhalten, niedrigere Temperaturen wählen und nicht gegen die Wuchsrichtung föhnen. Frisch gewaschenes Haar lässt sich jedoch auch mit Spangen oder Haarklammern in eine schöne Form bringen. Nasse Haare, strähnchenweise gedreht und locker zu kleinen Kringeln hochgesteckt, ergeben im trockenen Zustand einen Lockenschopf. Auch einfache Stylings wie Zöpfe oder ein lässiger Dutt sind ideale Sommerfrisuren.

Locker binden

Zu straff gebundene Haare können brechen. Besser als dünne Zopfgummis sind Stoffhaarbänder ohne Metallverschlüsse.

Lecker und gesund: Urlaubsküche für die Haare

Um gesunde Haare bilden zu können, brauchen die Haarwurzeln besonders viele Nährstoffe. Das Blut liefert ihnen Vitamine und Eiweiße, Spurenelemente und Mineralstoffe, also alles, was in einer ausgewogenen Vollwerternährung reichlich vorhanden ist. Auf Reisen in ferne Länder kann man auch über den kulinarischen Tellerrand gucken. Und da die Schönheit der Haare durch den Magen geht, sollte man ein wenig darauf achten, was die regionale Küche an Gesundem zu bieten hat: So lässt sich Genuss mit dem Anspruch an gesunde Kost am besten verbinden.

Gerade der Mittelmeer-Raum bietet eine riesige Auswahl an Köstlichkeiten: Olivenöl, Knoblauch, Mangold, Fenchel, Artischocken! Frischer Fisch und Salz aus dem Meer! Zitronen und Orangen, Kräuter wie Thymian, Oregano, Basilikum – die Liste ließe sich beliebig fortsetzen und Selbstversorger können richtig aus dem Vollen schöpfen. Doch auch wer durch eine Vollpension an ein Buffet gebunden ist, kann sich auch dort nach Herzenslust sprichwörtlich die Rosinen herauspicken: Frisches Obst und Gemüse sind eigentlich immer zu haben.

Starke Haare

Haare brauchen Eiweiß, denn sie sind aus Proteinen aufgebaut. Soja, Getreide und Milchprodukte machen sie kräftig.

Zeit für Experimente: In Ruhe die Pflege wechseln

Wer seine Haarpflege weg von Silikon hin zu naturkosmetischen Pflegeprodukten umstellen möchte, findet im Urlaub möglicherweise endlich Zeit und Gelegenheit dazu. Denn für die Abkehr von konventionellen Haarpflegeprodukten braucht es einen etwas längeren Atem. Die Silikone lassen die Haare zwar glänzen, versiegeln aber die Oberfläche von Haar und Kopfhaut so sehr, dass ein Austausch von Nährstoffen kaum mehr möglich ist. Die hartnäckigen Silikoneinlagerungen lassen sich durch milde Bio-Shampoos erst nach und nach auswaschen.

Danach kommt der „silikonfreie“ Zustand des Haares zum Vorschein: es kann erst einmal stumpf, spröde oder fettig wirken. Je nach Zustand des Haares kann die Umstellung der Pflege bis zu mehreren Wochen dauern. Naturfriseure empfehlen eine individuell abgestimmte Pflege: Fettiges Haar darf ruhig auch häufiger gewaschen werden. Wer Traubenkern-, Mandel- oder Jojobaöl in die Haarspitzen knetet, gibt stumpfen Haaren wieder Glanz.

Mit Geduld und Styling

Durchhalten: An besonders schlimmen „Bad Hair Days“ kann man die Frisur mit einem schön bedruckten Tuch stylen.

Bis in die Spitzen: Haare als „Energiebarometer“

Es gibt Tage, da hängen die Haare schlaff herunter, an anderen stehen sie wüst ab oder lassen sich partout nicht frisieren: „Bad Hair Days“ können einem die Stimmung schon ein wenig vermiesen. Psychologen meinen, dass sich am Haar Gemütszustände wie etwa Bedrücktheit, Wut oder Unentschiedenheit ablesen lassen. Die Lebensweise wirkt sich auf die Haare aus: was wir essen, was uns stresst, was uns freut und was uns ärgert. Zu viel Stress, eine unausgewogene Ernährung oder zu wenig Bewegung lassen die Haare leiden.

Eine bewusste Lebensweise mit Ruhe- und Erholungsphasen, Gelassenheit und einem angemessenen Maß an Genuss hingegen tut dem Haar ebenso wie dem Rest des Körpers gut. Die Auszeit im Urlaub kann genau der richtige Zeitpunkt für Reflektion und Entspannung sein: Wie könnte man seinen Tagesablauf besser gestalten? Worüber regt man sich unnötig auf? Wer seiner Seele etwas Gutes tut, dem stehen auch die Haare nicht mehr zu Berge.

„Good Hair Days“

Gibt es einen guten Friseur am Urlaubsort? Mit neuer Frisur bringt man auch ein neues Lebensgefühl mit nach Hause.

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