Kosmetik

Rasieren oder wachsen lassen?

Rasur oder Natur: Körperbehaarung ist mehr als eine Stilfrage. Warum Haare bleiben dürfen, wie ihr umweltfreundlich rasiert und welche Pflege sinnvoll ist.

Rasieren oder wachsen lassen: Was spricht für Körperhaare?

Haare abrasieren oder dran lassen – das ist eine persönliche Entscheidung. Viele lassen ihre Körperhaare bewusst stehen, aus ästhetischen Gründen, Wohlfühlfaktor oder als Zeichen für Selbstbestimmung. Auch aus gesundheitlicher Sicht spricht vieles für Körperbehaarung: Haare schützen die Haut vor Reibung, Schmutz und Bakterien. Außerdem helfen sie bei der Temperaturregulation, indem sie Wärme speichern und bei Hitze Schweiß abtransportieren. Regelmäßiges Rasieren kann dagegen schon mal unerwünschte Nebenwirkungen haben: Rasurbrand, eingewachsene Haare, Mikroverletzungen und Irritationen sind keine Seltenheit, besonders bei empfindlicher Haut. Hinzu kommt: Das natürliche Hautmikrobiom, also die Schutzschicht aus Mikroorganismen, bleibt ohne Rasur stabiler und widerstandsfähiger – ein wichtiger Faktor zur Vorbeugung von Infektionen. Auch aus ökologischer Sicht lohnt es sich, Haare dran zu lassen: weniger Rasur bedeutet weniger Verbrauch an Rasierern, Klingen und Pflegeprodukten und somit weniger Verpackungsmüll und Wasserverbrauch. Kurz gesagt: Wer auf das Rasieren verzichtet, stärkt nicht nur seine Haut, sondern entlastet auch Umwelt, Zeitkonto und Geldbeutel.

Rasierhobel statt Plastik: Umweltfreundlich und langlebig

Wenn es doch die Rasur sein soll, dann am liebsten so umweltfreundlich wie möglich: Das geht am besten mit einem Rasierhobel. Diese klassische Variante der Nassrasur kommt ganz ohne Plastik aus: Die meisten Modelle bestehen aus Edelstahl oder Holz. System- und Einwegrasierer sind dagegen meist aus Kunststoff. Bei guter Pflege hält der Rasierhobel viele Jahre. Nur die scharfe Klinge wird regelmäßig ausgetauscht. Sie besteht aus recycelbarem Edelstahl und ist zudem günstiger als herkömmliche Systemklingen. Zwar erfordert der Umgang mit dem Rasierhobel etwas Übung, doch wer sich darauf einlässt, reduziert Müll und spart langfristig Geld.

Rasur an Achseln, Beinen & Intimbereich: Darauf solltet ihr achten

Nicht jede Körperzone lässt sich gleich gut rasieren und jede hat eigene Bedürfnisse. Unter den Achseln ist die Haut besonders empfindlich. Warmes Wasser, Rasierseife oder -öl und eine scharfe Klinge helfen, Irritationen zu vermeiden. Da die Haare in verschiedene Richtungen wachsen, empfiehlt sich unter den Achseln auch das Rasieren aus mehreren Winkeln. Die Haut an den Beinen ist dagegen robuster und der Haarwuchs gleichmäßiger. Ein Peeling vorab beugt eingewachsenen Haaren vor. Wer ein besonders glattes Ergebnis an den Beinen erzielen will, kann gegen den Strich rasieren. Wer empfindliche Haut hat, sollte lieber mit dem Strich gehen. In jedem Fall wichtig: gleichmäßige Züge und wenig Druck. Rasieren im Intimbereich erfordert besondere Vorsicht: Hier am besten nur mit dem Haarwuchs rasieren, um Irritationen und kleine Verletzungen zu vermeiden. Wichtig sind eine scharfe und saubere Klinge sowie sanfte pH-neutrale Rasurprodukte, die auf das empfindliche Milieu des Intimbereichs abgestimmt sind.

Nachhaltige Rasurprodukte: Welche Pflege passt zu eurer Haut?

Wer sich rasiert, kann dabei sowohl auf die Hautpflege als auch auf die Umwelt achten. Besonders nachhaltig sind feste Rasierseifen. Sie sind sehr ergiebig und halten dementsprechend lange. Für empfindliche Haut oder den Intimbereich eignet sich Rasieröl oder -creme: Beides erleichtert das Gleiten der Klinge und pflegt gleichzeitig. Und: Beim Kauf der Rasurprodukte am besten auf Naturkosmetik-Siegel achten, wie etwa Natrue, Cosmos , BDIH, Ecocert oder Demeter – sie garantieren Produkte ohne Mikroplastik, synthetische Duftstoffe oder aggressive Zusätze. Wenn die Produkte dann auch noch nachhaltig verpackt sind, zum Beispiel in Glas, Metall oder Papier, wird Rasieren so haut- und umweltfreundlich.

Richtige Pflege nach der Rasur: Was beruhigt gereizte Haut?

Nach der Rasur ist weniger oft mehr – vor allem, wenn es um die Inhaltsstoffe geht. Besonders wohltuend sind Produkte mit Aloe vera: Sie kühlen, spenden Feuchtigkeit und beruhigen Rasurbrand. Calendula und Kamille wirken entzündungshemmend, fördern die Wundheilung und helfen bei gereizter Haut – ideal als Hydrolat oder in naturkosmetischen Cremes. Für eine Extraportion Pflege sorgen pflanzliche Öle wie Jojoba- oder Mandelöl: Diese sind rückfettend, reizfrei und perfekt für empfindliche Zonen. Sheabutter schützt und regeneriert, besonders bei trockener Haut. Wer zu Unreinheiten neigt, profitiert von Produkten, die Hamamelis oder Sandelholzöl beinhalten – beide beruhigen und wirken antibakteriell. Auch Haferextrakt ist ein Geheimtipp: Er lindert Juckreiz und stärkt die Hautbarriere.

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Häufige Fragen und Antworten zum Thema Rasur:

Wie oft sollte man sich rasieren?

Das hängt vom Haarwachstum und persönlichen Vorlieben ab. Wer glatte Haut bevorzugt, rasiert etwa alle 2–4 Tage. Empfindliche Haut braucht ggf. längere Pausen.

Welche Rasur-Methode ist am nachhaltigsten?

Der Rasierhobel gilt als nachhaltigste Option: Langlebig, plastikfrei und mit recycelbaren Klingen. In Kombination mit fester Rasierseife entsteht kaum Müll.

Was tun gegen Rasurbrand?

Aloe vera, Kamille oder Calendula beruhigen gereizte Haut. Wichtig: saubere Klinge, wenig Druck und passende Rasurpflege verwenden.

Wie rasiert man den Intimbereich richtig?

Immer mit dem Haarwuchs rasieren, sanfte Naturkosmetikprodukte verwenden und eine scharfe Klinge nutzen. So lassen sich Irritationen vermeiden.

Was hilft bei eingewachsenen Haaren?

Regelmäßiges Peeling beugt vor. Bei akuten Fällen helfen beruhigende Produkte mit Hamamelis oder Haferextrakt. Nicht kratzen oder drücken.

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