Was braucht es für ein gelungenes Make-up? Auf den Social-Media-Kanälen finden sich etliche Schminkvideos, die zeigen, wie man mit seinem „Alltagsgesicht“ zur Laufstegschönheit avanciert. Der erste und wichtigste Schritt dabei? Die perfekte Grundierung! Denn wie bei einem Gemälde bildet die Foundation die Basis für alle weiteren Farbtupfer auf Lippen, Wangen und Augen. Sie kaschiert Rötungen, Unreinheiten und lässt die Haut ebenmäßig aussehen.
Das perfekte Produkt für den eigenen Teint zu finden, ist gar nicht so einfach... Foundation, Make- up, Grundierung oder Base – viele Begriffe werden hier synonym für den gleichen Produkttyp verwendet. Oder gibt es Unterschiede? Aber welches Produkt passt zum eigenen Hauttyp? Zur Verwirrung trägt außerdem bei, dass Make-up zweierlei Bedeutungen hat: Einmal steht es für die Grundierung, zum anderen aber auch für dekorative Kosmetik und Schminke allgemein.
Welche Foundation für welchen Hauttyp?
- Flüssige Foundation ist der Make-up-Klassiker für jeden Hauttyp.
- Cremige Foundation und Kompakt-Foundation im Tiegel haben oft eine höhere Deckkraft als die flüssige Variante.
- Lose und gepresste Puder eignen sich zum Mattieren. Mineralpuder gelten als verträglich, auch bei sensibler Haut und Rosazea.
Make-up-Artistin Theresa Schütz, die auf Naturkosmetik spezialisiert ist, achtet bei der Auswahl der Produkte ganz besonders auf den Hauttyp. „Bei empfindlicher, trockener oder reifer Haut verwende ich gerne flüssiges Make-up“, verrät sie. Inhaltsstoffe wie Sheabutter, Aprikosen- oder Avocadoöl sowie Hyaluronsäure pflegen und spenden Feuchtigkeit. Fettige Haut profitiert dagegen von Puder-Make-up. Weißer Ton (Kaolin), Kieselerde, Silica, Talkum oder Seidenpulver absorbieren überschüssiges Fett. Kräuterextrakte wie Wundklee und Schwarztee beruhigen die Haut.
Das naturkosmetische Make-up sorgt auch optisch für mehr Natürlichkeit. „Es verbindet sich mit dem Hautton und lässt die Haut durchschimmern, sodass das Gesicht nicht maskenhaft wirkt“, sagt Schütz. Außerdem lasse es die Haut atmen. Konventionelle Foundations arbeiten meist mit Silikonen. Sie bleiben auf der Haut liegen. In der Naturkosmetik sind solche chemisch-synthetischen Öle und Fette, Mikroplastik sowie bedenkliche chemische Konservierungsstoffe verboten.
„Um den passenden Farbton zu finden, testet man die Foundation am Übergang von Wangen zum Hals.“
Damit die Grundierung natürlich wirkt, sollte sie dem Hautton entsprechen. „Am besten testet man die Foundation im Übergang von Wangen zum Hals“, rät Theresa Schütz. Verschwindet der Farbton am Hals, ist die richtige Nuance gefunden. Wichtig ist auch die Technik: „Gut in die Haut einarbeiten, damit sich nichts in den Fältchen absetzt“, so Schütz. Sie arbeitet am liebsten mit einem Pinsel. Mit kreisenden Bewegungen verteilt sie die Foundation auf der Haut. Nach ein paar Minuten verschmilzt das Produkt mit den Hautfett.
Was sind BB- und CC-Cremes?
Für ein dezentes Tages-Make-up sind BB- und CC-Cremes perfekt. BB steht für Blemish Balm oder Beauty Balm, CC für Colour Correction oder Complexion Correction. Beide Cremes sind pflegend und mit mineralischen Pigmenten getönt, wobei CC-Cremes eine etwas höhere Deckkraft als BB-Cremes aufweisen. Solche Produkte kaschieren kleine Unreinheiten und Rötungen und wirken sehr natürlich. Ein zusätzlicher Nutzen ist der integrierte UV-Schutz mit mineralischen Pigmenten wie Titandioxid und/oder Zinkoxid. Der Lichtschutzfaktor liegt je nach Produkt bei 10 bis 50.
Produkte für einen schönen Teint
Step-by-Step: Wie trage ich Foundation richtig auf?
- Feuchtigkeitspflege auf dem gereinigten Gesicht auftragen und einziehen lassen.
- Darüber eventuell einen Primer verteilen. Er soll die Haut optimal auf die nachfolgende Grundierung vorbereiten und dafür sorgen, dass das Make-up länger hält.
- Jetzt kommt die passende Grundierung: Flüssige Foundation: Mit den Fingern, einem Schwamm oder Pinsel ausgehend von den Wangen zu den äußeren Konturen in kreisenden Bewegungen in die Haut einarbeiten. Wichtig: Damit die Foundation hält, muss sie mit einem transparenten Puder fixiert werden.
Loses Puder-Make-up: Eine Messerspitze loses Puder in den Deckel geben und mit den Borsten des Pinsels aufnehmen. Den Pinsel aufrecht stellen und sanft in die Borsten einklopfen. Das Puder mit kreisenden Bewegungen in die Haut einarbeiten.
Gepresstes Puder-Make-up: Mit einem Pinsel oder einer Puderquaste eine kleine Menge aufnehmen und einarbeiten.
Tipp: Weniger ist mehr! Wer sich dennoch eine höhere Deckkraft wünscht, trägt das Make-up lieber zweimal auf.
Abschminken nicht vergessen!
Egal welche Foundation zum Einsatz kommt, vor dem Zu-Bett-Gehen sollte das Abschminken zum festen Ritual gehören, damit Regenerationsmechanismen der Haut ungestört ablaufen können. Nachts fährt der Organismus die Zellteilung hoch, die Haut wird stärker durchblutet, Zellschäden werden repariert. Mit speziellem Make-up-Entferner lässt sich selbst wasserfestes Make-up gründlich und gleichzeitig sanft entfernen.
Dabei ist Make-up-Entferner hauptsächlich für die geschminkten Augen nötig. Die Foundation lässt sich auch sehr gut mit einer Reinigungsmilch oder -lotion entfernen. Wichtige Helfer darin sind pflanzliche Öle wie Mandel- und Jojobaöl. Aloe vera spendet Feuchtigkeit und beruhigt die Haut.
Pinsel richtig reinigen
In den feinen Pinselhärchen bleiben Schminkreste, Hautschuppen und Hautfett hängen. Wegen der Hautgesundheit und damit der Pinsel lange hält, ist die Pinsel-Reinigung besonders wichtig. Dafür eignet sich am besten eine Bio-Kernseife, die gibt es zum Beispiel von Sonett.
Damit die Form erhalten bleibt und keine Haare abbrechen, sollte der Pinsel sanft behandelt werden: Etwas von dem Reinigungsmittel in die Handfläche geben und den Pinsel vorsichtig mit kreisenden Bewegungen darauf hin- und herbewegen und einschäumen. Darauf achten, dass die Härchen nicht zu stark verbiegen. Den Schaum gründlich ausspülen und den Pinsel in einem trockenen Handtuch sanft ausdrücken. Bei Zimmertemperatur trocknen lassen.
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