Kosmetik

Pflege für kalte Tage

Ob Fett oder Feuchtigkeit, Sauna oder Fußbad: Was eure Haut im Winter braucht und wie euch wohlig warm wird.

Selbst unempfindliche Haut kann im Winter sensibel reagieren. Denn die Kälte bewirkt, dass sie schwächer durchblutet wird und weniger Talg produziert. Eisiger Wind und Heizungsluft trocknen die Haut zudem aus. Das kann so weit führen, dass die oberste Hautschicht rissig wird, aufspringt und heftig zu jucken beginnt, weiß die Dermatologin Anne Lukas zu berichten. „Jetzt im Winter kommen nicht nur viele Neurodermitiker zu mir, sondern auch Menschen mit normaler Haut, die unter Trockenheit und Kälte leiden. Ich sehe oft Austrocknungs-Ekzeme, zum Beispiel an den Unterarmen und an den Unterschenkeln.“

Mehr Fett und Feuchtigkeit

Wenn die Temperaturen draußen unter acht Grad sinken, profitiert die Haut daher von reichhaltigeren Cremes mit einem höheren Fettanteil. Ideal sind Produkte auf Basis von Mandel-, Oliven- und Jojobaöl oder Shea- und Kakaobutter. Sie helfen, die fetthaltige Schutzschicht der Haut zu erhalten und dadurch Feuchtigkeit zu bewahren.

Dabei unterstützen auch natürliche Feuchtigkeitsbewahrer in der Creme wie Hyaluronsäure, Glyzerin und Mittagsblumen-Extrakt oder die Aminosäure Ectoin, mit der sich manche Bakterien vor dem Austrocknen schützen. „Die Hautpflege sollte aber keine Paraffine enthalten,“ erklärt Dermatologin Anne Lukas, denn darunter finde keine Heilung statt. Für zertifizierte Naturkosmetik sind solche künstlichen Fette sowieso tabu.

Was ist Cold Cream?

Anders als der Name vermuten lässt, ist Cold Cream nicht als Kälteschutz im Winter gedacht. Die traditionelle Rezeptur mit viel Fett und Bienenwachs soll sehr trockene und empfindliche Haut vor Feuchtigkeitsverlust bewahren und sie zugleich kühlen. Einzelne rote oder raue Stellen an Händen oder Wangen kann man damit aber auch gut punktuell behandeln.

Eine Extradosis Pflege brauchen in der kalten Jahreszeit auch eure Lippen, Hände und Füße. Denn sie sind besonders dünnhäutig und besitzen nicht so viele Talgdrüsen. Rissige Fersen werden in dicken Wollsocken nicht besser und spätestens im Frühjahr zum optischen Problem. Deshalb beugt lieber jetzt mit bienenwachshaltiger Creme oder veganer Fußbutter vor.

Kälteschutz für Kerle

Die Haut von Männern ist zwar dicker und fettiger als die von Frauen, trockene Kälte macht aber auch ihr auf Dauer zu schaffen. Insbesondere, wenn sie nach der Rasur empfindlich und gereizt ist. Gesichtscreme ist daher auch für Männer empfehlenswert. Ebenso Bodylotion, gerade für Dauer- und Warmduscher. Auch Naturkosmetik bietet inzwischen eine gute Auswahl an Männer-Serien an.

Ein dichter Bart wärmt zwar das Gesicht, verlangt im Winter aber auch ein wenig mehr an Zuwendung. Bartträger sollten sich daher ein gutes Bartöl oder einen Bartbalsam gönnen. Die Produkte pflegen nicht nur das Gesichtshaar, sondern machen auch die Haut an Kinn und Wangen weicher und widerstandsfähiger gegen Trockenheit und Kälte.

Sonnenschutz im Winter?

Sonnenschutz ist im Winter vor allem in den Bergen ein Muss. Da sind sich die Dermatologen einig. Im schmuddeligen Flachland-Winter hingegen droht zwar kein Sonnenbrand, doch die schädliche UV-A-Strahlung, die die Haut altern lässt und Krebs verursachen kann, ist trotzdem vorhanden. Daher kann eine ohnehin gestresste und blasse Winterhaut von einem UV-A-Schutz profitieren.

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Farbe für blasse Winterhaut

Fahle oder fleckige Winterhaut kann nicht nur Pflege, sondern auch einen Hauch Farbe vertragen. Weil Natürlichkeit weiter im Trend ist, greift ihr am besten zu leicht deckenden Foundations oder getönten Feuchtigkeits-Cremes – mit Mineralpigmenten, Vitaminen und pflegenden Pflanzenölen.

Wer sich dann immer noch zu blass fühlt, darf den Rougepinsel auch mal kräftiger kreisen lassen. Erröten ist in diesem Winter nämlich total in! Knallrote Lippen übrigens auch. Zum Glück gibt’s mittlerweile auch Lippenpflegestifte mit Farbe, die nicht nur die zarte Lippenhaut vor Kälte schützen, sondern auch noch gute Laune machen.

Aufwärmen in Wanne und Sauna

Laut anthroposophischer Lehre müssen wir fehlende Wärme und Licht selbst in unserem Inneren bilden, um gesund und heiter durch den Winter zu kommen. Um die Organwärme aufrechtzuerhalten, tut zum Beispiel ein warmes Bad sehr gut. Das Schweben im Wasser und duftende Badeöle verstärken unser Wohlbefinden. Weil die Haut aber beim Baden aufquillt und Fett und Feuchtigkeit verlieren kann, gilt die Baderegel „Nicht zu lange, nicht zu oft und nicht zu heiß“ – und bitte einen rückfettenden Badezusatz wählen.

Auch in der Sauna wird der Körper bis ins Innerste durchwärmt und hier profitiert sogar auch die Haut. Eine Studie der Universitätshautklinik Jena belegt, dass die Hautschutzbarriere durch regelmäßiges Saunieren gestärkt und die Haut besser durchfeuchtet wird. Mit einem sanften Peeling lösen sich abgestorbene Schüppchen und nach dem Saunagang saugt die noch warme Haut die anschließende Pflege sofort auf.

Diese Produkte schützen die Haut bei Kälte und schenken Wohlgefühl

  1. Teebaum-Balsam, von Bergland: Ideal für extrem trockene, raue Hautpartien.
  2. Badeschaum Rosenblüte, von Ayluna: Macht das wärmende Bad zum Dufterlebnis.
  3. Foundation, von Dr. Hauschka: Ob blass oder mit Restbräune – gibt´s in sieben Farbtönen.
  4. Winter-Handcreme Nr. 53, von Bioturm: Intensiver Schutz für strapazierte Hände.
  5. Tinted Moisturising Cream 3in1 Q10, von Lavera: Vereint Feuchtigkeit mit einem Hauch Farbe.
  6. Aroma Sauna Lemongrass Zeder, von Primavera: Entfaltet bei Hitze intensiv-holzige Noten.
  7. Natural Refill Blush Rose Please, von Benecos: Vegan, zum Nachfüllen und mit leichter Textur.
  8. Smooth Color Kiss 02 Soft Red, von Sante: Für samtig weiche Lippen, mit zartem Rot-Ton.
  9. Pflege­butter Sanddorn, von CMD Naturkosmetik: Schmilzt auf trockener wie auf feuchter Haut.
  10. Erholungsbad Edeltanne, von Weleda: Fein-würzige Aromen entführen in die Ruhe des Waldes.
  11. Ätherisches Cajeput-Öl, von Farfalla: Klärt die Luft, befreit den Atem, für Wohnräume und Sauna.
  12. Snow and Fun Sonnencreme LSF 50+, von Eco Cosmetics: Leicht getönt, schützt beim Wintersport.

Häufiger Kneippen, weniger frieren

Nie mehr frieren im Winter, wäre das nicht schön? Unter den Frostbeulen sind vor allem Frauen. Sie haben weniger Muskelmasse, die Wärme erzeugt, als Männer. Ihre Haut ist dünner und kühlt schneller aus. Übrigens nicht nur bei Kälte, sondern auch bei Stress und mangelnder Flüssigkeitszufuhr wird das warme Blut in den Rumpf und die inneren Organe gepumpt – und der Rest des Körpers kühlt aus.

Um die Durchblutung dauerhaft anzukurbeln, hilft zum Beispiel Kneippen. Gemeint sind altbewährte Warm-Kalt-Methoden wie Wechselduschen. Dabei erst die Beine, dann die Arme zum Herzen hin abbrausen, zunächst warm (36 bis 38 Grad), dann kalt (15-18 Grad), dann wieder warm und so fort. Gegen Eisbeine und -füße wirken Wechselbäder Wunder. Langfristig helfen solche Methoden aber nur, wenn man sie regelmäßig mehrmals die Woche praktiziert.

Tipp bei Schnee

Sollte Schnee liegen, dann traut euch ruhig mal barfüßig hinein und zieht anschließend warme Socken an. Im Nu gibt’s warme Füße!

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