Kosmetik

Es geht auch ohne aggressive Chemikalien

Lust auf Farbe im Haar? Es geht auch ohne aggressive Chemikalien. Ob blond, ob rot, ob braun – Abwechslung auf dem Schopf ist angesagt: Fast jede zweite Frau greift regelmäßig zum Farbtopf, um der Natur auf die Sprünge zu helfen. Wer seine Haarpracht nicht komplett auf eine völlig andere Farbe trimmen möchte, ist mit Pflanzenhaarfarben gut bedient. Die eigene Haarfarbe intensivieren, die ersten grauen Haare abdecken oder modisch up to date sein – das alles sind Gründe für den Griff nach Haarfärbemitteln

Lust auf Farbe im Haar?

Es geht auch ohne aggressive Chemikalien

Ob blond, ob rot, ob braun - Abwechslung auf dem Schopfist angesagt: Fast jede zweite Frau greift regelmäßig zum Farbtopf,um der Natur auf die Sprünge zu helfen. Wer seine Haarpracht nichtkomplett auf eine völlig andere Farbe trimmen möchte, ist mitPflanzenhaarfarben gut bedient.

Die eigene Haarfarbe intensivieren, die ersten grauen Haare abdeckenoder modisch up to date sein - das alles sind Gründe fürden Griff nach Haarfärbemitteln. Statt zum Friseur zu gehen, verpassensich heute viele - zumeist Frauen - die Färbeprozedur in Eigenregie.Entsprechend groß ist die Auswahl an verschiedenen Mitteln im konventionellenHandel: Tönung, Schaumtönung, Intensiv-Coloration, Färbung,Pflanzentönung…. Kaum jemand blickt hier noch durch. Grundsätzlichunterscheidet man:

  • Tönungen
  • Chemische Haarfarben
  • Pflanzenhaarfarben

Tönungen bringen für etwa sechs bis acht Wochen Farbe ins Haar.Die künstlichen Farbpigmente, die das Haar oberflächlich umlagern,werden mit jeder Wäsche etwas mehr herausgelöst. Die eigene Haarfarbekann in Nuancen verändert beziehungsweise intensiviert werden. ExtremeFarbwechsel - zum Beispiel von dunkelblond auf platinblond - sindnicht möglich.

Chemische Haarfarben färben dauerhaft. Mit ihnen kann dem Haar fastjede gewünschte Farbe gegeben werden. Man erkennt sie daran, daßzwei Komponenten - Farbpigmente und Fixiermittel - zusammengemischtwerden müssen. Chemie im Fixiermittel, meist Wasserstoffperoxid undAmmoniak, bringt die Haare zum Aufquellen, die natürlichen Pigmentewerden herausgelöst. An ihre Stelle werden künstliche Farbpigmentemit der gewünschten Farbe eingeschleust. Bei dauerhaften Färbungenmuß der Haaransatz immer wieder nachgefärbt werden. Die Einwirkzeitliegt je nach gewünschtem Färbeergebnis zwischen 15 und 45 Minuten.

Bei empfindlichen Menschen können die chemischen Substanzen Hautund Augen reizen und zu allergischen Reaktionen führen. Kritisch beurteiltwerden auch die zur Färbung verwendeten Oxydationsstoffe Alpha-Naphtol,Hydrochinon und Phenylendiamin. Sie hatten im Tierversuch Krebs verursacht.Eine neuere Studie der Krebsgesellschaft USA, bei der die Daten von fast600.000 Frauen ausgewertet wurden, konnte diesen Verdacht jedoch nicht bestätigen,berichtete die Zeitschrift Natürlich 5/98.

Pflanzenhaarfarben sorgen ebenfalls für einen dauerhaften Farbton.Dazu sind manchmal aber mehrere Färbedurchgänge nötig. Fürdie Anwendung wird das Pflanzenpulver mit Wasser zu einem Brei angerührtund dann aufgetragen. Anders als chemische Färbemittel zerstörensie die Haarstruktur und eingelagerten Pigmente nicht. Die Farbstoffe ausKräutern, Rinden, Zweigen, Blättern, Früchten und Henna legensich wie ein Film um jedes einzelne Haar - so entstehen Glanz und Volumen,das Haar wird dicker. Die schützende Schicht erschwert allerdings modischeHaarveränderungen: Dauerwellen greifen in pflanzengefärbtem Haarschlecht.

Das Färbeergebnis bei Pflanzenfarben fällt individuell ausund läßt sich nicht exakt voraussagen. Die Farbwirkung ist immerabhängig vom Naturton, der Struktur des Haares und eventuellen Vorbehandlungenwie Dauerwelle oder Tönung. Deshalb empfehlen die Hersteller vorherdie Färbung einer Probesträhne. Grundsätzlich gilt: Die eigeneHaarfarbe läßt sich, wie bei Tönungen auch, mit Pflanzenhaarfarbennicht aufhellen. Dazu wäre wiederum Chemie nötig. Bei der Färbungvon grauem Haar ist zu beachten, daß es mit der sanften Färbungnicht deckend übertönt wird. Es bleibt nach der Färbung heller,als nicht ergrautes Haar.

Die Einwirkzeit für Pflanzenhaarfarben liegt je nach gewünschtemFärbeergebnis zwischen 15 Minuten und zwei Stunden.

Nicht alle Pflanzenhaarfarben sind frei von Chemikalien

Im Naturkosthandel bieten Logona und Sante reine Pflanzenhaarfarben an.Sie enthalten ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe und sindfrei von synthetischen Farb-, Konservierungs- und Duftstoffen. Logona läßtdie Rohstoffe regelmäßig auf Pestizid- und Schwermetall-Belastungenuntersuchen. Nachdem vor einigen Jahren bei Henna, das im Nachbau auf Baumwollfeldernwächst, höhere Pestizidwerte festgestellt wurden, verwenden beideHersteller in ihren Mischungen ausschließlich Henna aus kontrolliertbiologischem Anbau. Sante mischt in sein Farbpulver Algin, ein natürlichesVerdickungsmittel. Das bringt Anwendungsvorteile: Beim Anrühren desPulvers mit Wasser entsteht ein cremiger Brei. Er läßt sich besserim Haar verteilen, tropft nicht und haftet stärker. Zugesetzte Weizenproteinesollen den Farbglanz und die Brillanz der Haare verstärken. Bei Logonakommen nur die Pflanzenzutaten in die Tüte. Zur Verbesserung der Geschmeidigkeitder Paste und für einen zusätzlichen Pflegeeffekt empfiehlt dasUnternehmen die Beimischung von einigen Tropfen Pflanzenöl.

Verbraucherfreundlich ist bei beiden Herstellern die Volldeklarationin deutscher Sprache. Allergiker können so genau prüfen, welcheStoffe enthalten sind.

Außerdem gibt es im Naturkosthandel Pflanzenhaarfarben von NCMCosmetic und Tol Kosmetik. Leider stellte uns die Firma Tol aus unbekanntenGründen keine Informationen zu ihrem Färbeprodukt zur Verfügung.

Das Haarfärbemittel Biotinta von NCM Cosmetic ist keine reine Pflanzenhaarfarbe.Die beiden in der Packung enthaltenen Komponenten Farbpulver und Fixiermittelweisen bereits darauf hin, daß es sich um ein chemisches Mittel handelt.Im Unterschied zu konventionellen Produkten bestehen die Pigmente hierbeijedoch aus natürlichen Rohstoffen. Das Fixiermittel enthält Wasserstoffperoxidund viele weitere chemische Komponenten, unter anderem auch das als krebserregenddiskutierte Hydrochinon und das für sein allergenes Potential bekannteResorcin. Wer es ganz genau wissen will, muß für die Entschlüsselungder einzelnen Zutaten jedoch einen Chemiker bemühen: Die Inhaltsstoffesind nach der international gültigen INCI-Liste zusammengestellt. DasFachchinesisch ist für die meisten AnwenderInnen jedoch unverständlichund deshalb wenig hilfreich.

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