Kosmetik

Duschgel

Raus aus dem Bett und unter die Dusche. Der kurze Schauer am Morgen, nach der Arbeit oder dem Sport gehört für viele Menschen zum Alltag. Klar ist ein Bad in der Wanne entspannender, aber wann ist dafür schon Zeit.

Raus aus dem Bett und unter die Dusche. Der kurze Schauer am Morgen, nach der Arbeit oder dem Sport gehört für viele Menschen zum Alltag. Klar ist ein Bad in der Wanne entspannender, aber wann ist dafür schon Zeit. Wer unter der Dusche nicht nur wach sondern auch sauber werden möchte, greift zu Duschbad, -gel, -creme oder -shampoo. Die Hersteller von Naturkosmetik bieten dafür eine große Auswahl.

Die Produkte unterscheiden sich nicht nur in der Verpackung oder den namensgebenden Heilkräuterauszügen. Schon bei der Grundlage des jeweiligen Pflegemittels gehen die Hersteller unterschiedliche Wege. Manche bieten ein Dusch-Öl an. Hier bilden pflanzliche Öle die Basis, teils pur, teils mit Wasser vermischt. Neben der Reinigung steht die rückfettende Wirkung für die Haut im Vordergrund. Auch bei Duschcremes ist der Fettanteil und damit die hautpflegende Wirkung noch relativ hoch. In Duschgelen und Duschbädern sind zwar noch Öle vorhanden, allerdings in geringen Anteilen, weswegen sie sich in der Deklarationsliste meist weit hinten befinden. Es handelt sich in der Regel um Öle, denen besonders hautpflegenden Eigenschaften zugeschrieben werden oder die spezielle Wirkstoffe enthalten. Die Palette ist vielfältig: Das bekannte Jojobaöl, Öl aus den Modeheilpflanzen Sanddorn und Schwarzkümmel, der Klassiker Ringelblume und viele mehr.

Um Öl in Wasser stabil zu verteilen, braucht es einen Emulgator. Lecithin aus gentechnikfreien Sojabohnen gehört zum Standard, aber auch Fettalkohole, Milchsäureester oder Glyceryl-Laurate erfüllen diese Funktion. Bei hohem Wasseranteil braucht es Verdicker, Gelbildner und ähnliche Hilfsstoffe, um eine angenehm dickflüssige Grundlage zu bekommen. Zu diesen Stoffen gehören Xanthan, Zellulose, Alginat, manche Polyglycerinester aber auch Salz.

Tenside mit Grauschleier

Entscheidend für die Reinigungswirkung sind die Tenside. Denn Wasser alleine kann zwar Schweiß und Staub abwaschen, nicht aber Fett oder tief sitzende Verschmutzungen. Das erledigen Tenside so gründlich, dass die Haut danach fast fettfrei ist - falls die rückfettende Wirkung des Duschbades nicht reicht. Um zu verhindern, dass auch der Säureschutz der Haut angegriffen wird, sind die Duschprodukte in der Regel auf den pH-Wert der Haut (5,5) eingestellt. Deshalb findet sich Zitronensäure relativ oft in der Zutatenliste. Manche Hersteller verwenden dafür auch Molke. Um ihre Aufgabe zu erfüllen, brauchen Tenside eine gewisse Aggressivität. Das Augenbrennen bei manch einem herkömmlichen Duschbad aber auch Hautreizungen können die Folge sein. Zudem sind die meisten Tenside Produkte aus der Erdölchemie. Manche Naturkosmetik-Hersteller verzichten deshalb völlig oder weitgehend auf Tenside und bieten keine Duschprodukte an. Die meisten anderen setzen auf Tenside, die aus pflanzlichen Rohstoffen hergestellt wurden. Zucker und Kokosfett sind die wichtigsten. Diese Tenside gelten als milder und hautverträglicher als konventionelle Erdölprodukte. Die strengen Richtlinien für das neue Logo "kontrollierte Naturkosmetik" lassen überhaupt nur vier Tenside auf Zuckerbasis zu. Abgesehen vom höheren Preis für diese Tenside ist vielen Herstellern auch die Auswahl zu eingeschränkt. Nur CMD hat bisher zwei Duschprodukte auf dem Markt, die den Richtlinien entsprechen. Einige Hersteller arbeiten daran. Andere Anbieter dagegen greifen immer noch auf Tenside zurück, die fragwürdig sind. Natrium- und Ammoniumlaurylsulfate etwa werden von der Zeitschrift Öko-Test als "nicht empfehlenswert" eingestuft, weil sie eine irritierende Wirkung haben. Biokosma, CMD, Lavera und Logona setzen Laurylsulfate in einzelnen Produkten ein, was manchmal nur an der englischen INCI-Deklaration erkennbar ist. Begründet wird der Einsatz von den Herstellern mit den guten Wascheigenschaften. Zudem werde das Laurylsulfat nur in geringen Mengen in Tensidmischungen eingesetzt, die hautverträglich seien. Biokosma, Eubiona, Styx und Vel.vet verwenden als Tenside zum Teil sogenannte PEG-Derivate. Substanzen aus dieser Stoffgruppe können die Haut durchlässiger machen und Schadstoffe in den Körper einschleusen. Die Hersteller erklären das Festhalten an diesen Stoffen mit den schlechteren Produkteigenschaften alternativer Tenside. Diese würden die Erwartungen ihrer Kunden in puncto Pflege oder Frisierbarkeit der Haare nicht erfüllen.

Haare duschen mit

Viele Produkte sind als Gel plus Shampoo deklariert. Sie enthalten meist noch einige typische Shampoowirkstoffe. Doch bis auf stark rückfettende Dusch-Öle eignen sich im Prinzip alle Produkte auch zum Haare waschen. Die Haare wirken vielleicht nicht so füllig und glänzend wie bei einem Shampoo, sauber sind sie danach allemal.

Oft gehört das Duschprodukt zu einer Körperpflege-Serie, die auf einer bestimmten Pflanze aufbaut. Sehr beliebt sind Rose, Sanddorn, Aloe, Orange oder Sandelholz. Die verschiedenen Pflanzenextrakte und Öle haben vor allem hautpflegende Funktion. Doch auch für den Duft sorgen bei den meisten Produkten die Extrakte und Öle von Blüten, Blättern und Früchten.

Leo Frühschütz

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