Schnitzel, Käsestulle, Eierpfannkuchen: Für diesen Genuss sterben Tiere. Die Frage des Tierwohls diskutieren wir dabei schon (viel zu) lange. Aspekte wie rechtlose Arbeiter und Akkordarbeit rücken erst in letzter Zeit stärker in den Fokus. Es ist klar: Schlachten ist ein Geschäft ...
Einst fand das Schlachten dort statt, wo die Tiere lebten – auf dem Bauernhof. Metzger kauften einige Tiere, um sie zu schlachten und zu verarbeiten. In den Städten entstanden ab 1900 kommunale Schlachthöfe, weil die vielen Hinterhofschlachtereien zunehmend hygienische Probleme verursachten. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelten sich in Deutschland größere Metzgereien oder Viehhändler zu Konzernen, die schlachteten und die Tiere weiter verarbeiteten. Heute schlachten drei dieser Konzerne, Tönnies, Vion und Westfleisch, 58 Prozent aller Schweine und 48 Prozent aller Rinder. Die Top Ten der Konzerne kommen auf einen Marktanteil von mehr als Dreiviertel. Auch bei Geflügel teilt sich eine Handvoll Konzerne den Markt auf.
Diese Konzentration gibt es auch in anderen landwirtschaftlichen Bereichen. Sie ist das Ergebnis klassischen betriebswirtschaftlichen Denkens: Wer größer ist, kann effektiver und billiger produzieren, die Mitbewerber unterbieten und weiter wachsen. Tierwohl und Arbeitsrechte sind dabei in erster Linie Kostenfaktoren. Gemacht wird nur, was gesetzlich vorgeschrieben ist und selbst das nicht immer. Und bei Bio?
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