Bio wächst weiter: Im Jahr 2020 bewirtschafteten 35.413 Höfe in Deutschland 1.698.764 Hektar Fläche ökologisch – Tendenz steigend. Damit die Richtlinien entsprechend eingehalten werden, unterstützen zahlreiche Verbände und Kontrollstellen die Landwirte mit Beratung vor Ort. Erst wenn alle Kriterien auf dem Acker, im Stall und bei der Verarbeitung erfüllt sind, bekommen die Betriebe das Zertifikat. Damit die Standards auch dauerhaft eingehalten werden, erfolgen regelmäßige Prüfungen. Wie das abläuft, haben wir hier zusammengetragen.
Diese Kontrollstellen überprüfen Bio-Betriebe
Jeder Betrieb, der Bio-Lebensmittel anbaut, verarbeitet, importiert oder handelt, wird mindestens einmal im Jahr von einer Öko-Kontrollstelle überprüft. In Deutschland erledigen das 19 Kontrollstellen mit zusammen über 600 Kontrolleuren und Zertifizierern. Sie kontrollieren bei ihren Inspektionen auch die Vorgaben der Verbände wie Bioland, Naturland oder Demeter für ihre Mitglieder.
Warum Zertifizierer die Mengen überprüfen
Die Kontrolleure inspizieren die Betriebe und deren Dokumentation. Sie prüfen, dass ein Landwirt nicht mehr Bio verkauft als auf seinen Feldern wächst und ein Verarbeiter für seine Bio-Produkte auch genug Bio-Rohstoffe eingekauft hat. Wichtig bei Mischbetrieben: Bio und konventionell müssen streng getrennt sein.
Warum Proben der Lebensmittel so wichtig sind
Neben den Bio-Unternehmen ziehen auch die Kontrollstellen regelmäßig Proben und lassen sie auf Pestizide und andere unerlaubte Stoffe analysieren. 2016 waren es 3100, nur in zwei Prozent davon fanden sie Rückstände, woraufhin weiter untersucht werden musste.
Um diese Regeln geht es bei Bio
Die Kriterien für Bio-Betriebe legt die EU-Öko-Verordnung fest. Anbauverbände wie Bioland, Naturland und Demeter haben zusätzliche, in vielen Bereichen strengere Vorgaben.
Warum Bio-Importe ein Risiko darstellen
Die Kontrollen in anderen EU-Ländern und außerhalb der EU funktionieren nicht immer so gut wie in Deutschland. Deshalb kommt es immer mal wieder zu Betrugsfällen. Betroffen sind oft Futtermittel oder Getreide, bei denen sich der Importeur auf Zwischenhändler verlässt und selbst keinen Kontakt zu den Landwirten hat.
Was bei Verstößen gegen die Bio-Richtlinien passiert
Stoßen die Kontrolleure auf Unregelmäßigkeiten, wird der Betrieb ermahnt und muss sie abstellen. Bei 42.000 Bio-Betrieben kam das 2016 in Deutschland 551 mal vor. Davon waren 91 Fälle so gravierend, dass einzelnen Erzeugnissen oder gar dem gesamten Betrieb das Bio-Zertifikat aberkannt wurde.
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