Huch, das brennt! Wenn so ein scharfer Shot die Kehle hinunter rinnt, bekommen Viren und Bakterien die Rote Karte. Denn die hoch konzentrierten, alkoholfreien Shots mit Ingwer und Kurkuma können helfen, die Immunabwehr zu mobilisieren. Damit sind sie besonders interessant in der kalten Jahreszeit, wenn alle Welt hüstelt und niest.
Was Inhaltsstoffe von Ingwer und Kurkuma bewirken
Studien belegen, dass die Inhaltsstoffe von Ingwer und Kurkuma, insbesondere Gingerol und Curcumin, Viren abtöten oder das Immunsystem unterstützen. Neuere Untersuchungen der TU München mit Immunzellen und Ingwerauszügen zeigten, dass Gingerol als wichtige geschmacksgebende Komponente des Ingwers und Hauptursache seines scharfen Geschmacks, weiße Blutkörperchen scharf schaltet, die an der Bekämpfung unerwünschter Eindringlinge beteiligt sind. Dazu brauche es nicht einmal besonders hohe Konzentrationen, so die Forscher:innen. Was nun noch fehlt, ist der allgemeine wissenschaftliche Segen. Zur Absicherung müssten erst weitere Studien ‚mit echten Probanden‘ und ‚Ingwer als Lebensmittel‘ und nicht nur mit einzelnen, daraus isolierten Stoffen durchgeführt werden. Ähnlich sieht die Lage bei Kurkuma aus.
Was Ingwer kann
Scharfstoffe heizen dem Stoffwechsel ein. Sie machen wach ganz ohne Koffein. Es gibt Hinweise, dass sich Ingwer kurzfristig blutdruckerhöhend, aber langfristig blutdrucksenkend auswirkt. Eindeutig anerkannt ist der Effekt von Ingwer gegen Übelkeit, etwa bei Reisekrankheit.
Was Kurkuma kann
Der gelben Wurzel werden viele positive Wirkungen bescheinigt: antimikrobiell, antioxidativ, antientzündlich, antirheumatisch, herz-, kreislauf-, leberschützend. Doch ist Curcumin ein sehr sensibler Wirkstoff, der schnell abgebaut und nur in geringem Umfang vom Körper aufgenommen wird. Piperin, der wichtigste Scharfstoff aus Pfeffer, hilft die Verwertung zu verbessern. Deshalb wird vielen Shots das Gewürz zugegeben.
Wie Shots in Bio-Qualität hergestellt werden
Im Idealfall werden die scharfen Wurzeln möglichst frisch gepresst oder klein geschnitten. Dann wird mit anderen Säften gemischt, rasch abgefüllt und schonend konserviert. Dafür pasteurisieren Hersteller entweder bei Temperaturen bis zu 90 Grad Celsius, was anschließend ein Lagern bei Raumtemperatur für etwa ein bis zwei Jahre erlaubt. Wird bei niedrigeren Temperaturen und kürzer pasteurisiert, sind die Shots etwa zwölf Wochen gekühlt haltbar. Oder die Shots werden mit dem sogenannten HPP-Verfahren (High Pressure Pasteurisation) behandelt. Die Hochdruckpasteurisierung läuft bei rund 6 000 bar und gilt als besonders schonend, weil sie Mikroorganismen zerstört, jedoch Geschmacksstoffe, Vitamine und Enzyme erhält. Solche Bio-Shots haben sogar Rohkostqualität. Im Kühlschrank bei etwa fünf Grad Celsius halten sie sich circa acht bis zwölf Wochen.
Wie viele Shots am Tag?
Ayurveda und die Traditionelle Chinesische Medizin setzen auf bioaktive Stoffe aus Ingwer und Kurkuma bei Gelenkbeschwerden, Kopfschmerzen oder Menstruationsbeschwerden. Hersteller von Shots empfehlen ein bis zwei Portionen pro Tag, je ungefähr 30 bis 60 Milliliter. Wer empfindliche Schleimhäute oder Magenprobleme hat, sollte jedoch auf hohe Konzentrationen von Ingwer und Kurkuma verzichten.
Vitamin C in Shots
Einige Bio-Shots liefern die allgemein empfohlene Tagesration an Vitamin C, ca. 80 Milligramm. Hierfür wird natürliches Vitamin C in Form von Acerolamark, Sanddorn oder Aronia zugesetzt. Bei konventionellen Produkten dagegen kommt unter anderem synthetische Ascorbinsäure, vorwiegend als Antioxidationsmittel, zum Einsatz.
Wie alkoholfreie Shots schmecken
Je nach Rezept können Shots ganz unterschiedlich schmecken, mal süßer, mal säuerlicher, mal schärfer. Die einfachste Variante ist ein Mix aus Apfelsaft mit Ingwer. Kurkuma wird gerne mit Mango oder Orange kombiniert. Ab und zu kommen Süßungsmittel wie Agavensirup zum Einsatz. Etwas häufiger finden weitere Superfood-Zutaten den Weg in die Flasche, darunter Granatapfel, Ananas, Aronia, Ginseng, Weizengras, Zimt und Guarana. Es gibt also genug Abwechslung, und das ist gut, denn der Winter kann lang werden und ein alkoholfreier Shot nach dem Essen, der auch noch gesund ist, macht das Leben bunter. In Sachen Schärfe und Zündstoff können Ingwershot & Co. mit den traditionellen Kurzen in jedem Fall mithalten.
Wie fair sind die Arbeitsbedingungen in der der Ingwerproduktion?
Faire Arbeitsbedingungen sind in der Ingwerproduktion leider nicht selbstverständlich. Einige Bio-Hersteller sichern dies jedoch ausdrücklich zu. Bio-Ingwer wird ohne Kunstdünger und Pestizide angebaut, um Rückstände zu vermeiden und Mensch und Umwelt zu schützen. Bio-Ingwer stammt meist aus Peru. Einzelne Bio-Hersteller pressen Ingwer-Shots aus in Deutschland angebauten Pflanzen.
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