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Was ist eine Fruchtfolge ?

Wir alle mögen Abwechslung – auch der Acker. Warum es gut für den Boden ist, wenn der Bauer jedes Jahr andere Feldfrüchte aussät, und welche Vorteile sich daraus für die Umwelt ergeben.

Die Geschichte der Landwirtschaft ist geprägt vom Wechsel der Feldfrüchte. Im Mittelalter dominierte die Dreifelderwirtschaft, ab Mitte des 18. Jahrhunderts die Vierfelderwirtschaft. Diese Anbaumethoden hatten sich etabliert, weil sich der Boden auf diese Weise erholen konnte und somit stabile Erträge ermöglichte. Erst in jüngster Zeit haben sich sogenannte Monokulturen verbreitet – dank künstlicher Dünger und Agro-Chemie. Sechs gute Gründe, die für eine ausgewogene Fruchtfolge sprechen, wie der Bio-Landbau sie praktiziert.

Der Unterschied zwischen Fruchtfolge und Monokultur

Für Bios selbstverständlich: Wenn Weizen, Bohnen, Gerste und Raps jährlich wechselnd auf einem Ackerstück wachsen, hat man eine Fruchtfolge. Das Gegenteil dazu ist die Monokultur: Dabei steht eine Pflanzenart, beispielsweise Mais, über mehrere Jahre auf dem gleichen Standort.

So kommen Nährstoffe in den Boden

Nicht alle Pflanzen einer Fruchtfolge werden verkauft oder verfüttert. Gründüngungen wie Klee, Senf oder Sortenmischungen werden in den Boden eingearbeitet, um Nährstoffe für die nächsten Kulturen zur Verfügung zu stellen.

Fruchtfolgen schützen vor Erosion

Unterschiedliche Pflanzen lockern die Bodenstruktur und halten ihn gleichzeitig zusammen. Wind oder starker Regen können dem Boden nicht mehr so gefährlich werden wie zum Beispiel bei Mais-Monokulturen.

Fruchtfolgen fördern ein gesundes Bodenleben

Regenwürmer und Käfer wollen fressen und freuen sich über ein vielfältiges Nahrungsangebot, also unterschiedliche Pflanzenreste. Sind sie vital und aktiv, zersetzen sie organische Masse zu Humus – der dann wieder die Nutzpflanzen nährt und wachsen lässt

Idealer Wechsel der Feldfrüchte

Starkzehrer und Nährstoffmehrer wechseln, um den Boden nicht auszulaugen: Weizen oder Kartoffeln ziehen viele Nährstoffe heraus, Klee oder Erbsen binden Stickstoff im Boden. Bewährt hat sich ein Wechsel zwischen Blatt- und Halmfrüchten, wie Zuckerrübe – Weizen – Ackerbohne – Weizen.

Das braucht die Pflanze: Nährstoffe kurz erklärt

  • Stickstoff (N) ist ein Bestandteil aller Eiweiße und des grünen Farbstoffes Chlorophyll, den die Pflanzen für die Fotosynthese benötigen.
  • Phosphor (P) ist das Schlüsselelement für die Energieversorgung der Pflanze und ein unverzichtbarer Baustein für Zellwände, Erbgut und einige Eiweiße.
  • Kalium (K) regelt den Wasserhaushalt der Pflanze, fördert den Transport von Zucker und Stärke und macht die Pflanze widerstandsfähiger gegen Krankheiten.
  • Zusätzlich brauchen Pflanzen für viele Stoffwechselprozesse auch Magnesium, Calcium und Schwefel sowie Spurenstoffe, etwa Kupfer, Mangan oder Zink.

Das tut Nützlingen gut

Pflanzenwechsel sorgen auch dafür, dass Schädlinge oder Krankheiten reduziert und Nützlinge gefördert werden. Pilze wie das Mutterkorn oder Unkräuter wie Kletten oder Labkraut haben so kaum eine Chance. Abwechslung auf dem Acker lässt außerdem das Bienenherz höher schlagen.

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