1. Wie bio ist Bio-Saatgut?
Die EU-Öko-Verordnung schreibt lediglich vor, dass Bio-Betriebe Bio-Saatgut verwenden müssen, sofern es welches gibt. Dafür genügt es, dass konventionell gezüchtetes Saatgut auf einem Bio-Betrieb vermehrt wurde. Nur die Vermehrung des Saatguts für den Anbau muss also bio sein. Öko-Saatgut-Züchter wollen mehr.
2. Bio-Züchtung braucht Zeit
Öko-Züchter kreuzen Pflanzen mit den gewünschten Eigenschaften und suchen unter deren Nachkommen diejenigen aus, bei denen diese Eigenschaften am deutlichsten zu sehen sind. Das wiederholen sie mehrere Jahre, bis die Eigenschaften fest ausgeprägt sind. Das dauert acht bis zwanzig Jahre und kostet rund 600 000 Euro je Sorte.
3. Hybrid- oder samenfestes Saatgut?
Öko-Züchtungen sind samenfest: Bauern und Gärtner können die Samen der angebauten Pflanzen mit gutem Ertrag im nächsten Jahr erneut aussäen. Nachbau nennen das die Bauern. Bei Hybrid-Sorten dagegen verlieren sich die Eigenschaften in der nächsten Generation, sodass weder sinnvoller Nachbau noch Weiterzüchtung möglich sind.
4. Gemüse aus samenfestem Saatgut
In den Bio-Läden ist Gemüse aus samenfestem Saatgut oft eigens gekennzeichnet. Erkennen lässt es sich auch daran, dass das jeweilige Gemüse meist weniger einheitlich ist.
5. Saatgut: Worauf achten Bio-Züchter?
Auf die Ziele kommt es an: Konventionell gezüchtete Pflanzen brauchen Pestizide und mineralischen Dünger, um gute Erträge zu liefern. Ökologische Züchtung setzt auf widerstandsfähige Sorten, die optimal an die Bedingungen des Öko-Landbaus angepasst sind.
6. Bio-Saatgut züchten: So geht's
Öko-Züchter sind unabhängig von Konzernen und werden in ihrer Arbeit von Stiftungen und der Naturkostbranche unterstützt. Viele Öko-Züchter haben sich in den Vereinen „Kultursaat“ und „Saat:gut“ zusammengeschlossen.
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