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Veganer Käse: Wie geht das?

Käse aus Cashew, Soja oder Mandeln: Die Alternativen erobern die Regale. Doch was steckt drin und sind sie gesund?

Was ist veganer Käse und warum heißt er nicht so?

Veganer Käse ist eine Käsealternative aus rein pflanzlichen Zutaten. Nicht gleichzusetzen mit ‚Analogkäse‘. Der wurde bekannt als billiges Käseimitat auf Pizza, Lasagne oder überbackenen Käsebrötchen und bestand meist aus billigem Speiseöl und vielen Zusatzstoffen. In den veganen Bio-Käsealternativen sind die Grundzutaten Cashewkerne, Mandeln, Soja, Kokosöl oder Blumenkohl. Weil laut EU-Verordnung nur Produkte aus tierischer Milch ‚Käse‘ heißen dürfen, ist das Wort ‚Käse‘ für vegane Produkte nicht erlaubt. Im Bio-Ladenregal stehen daher zum Beispiel Mascarvone, Genussscheiben oder Melt me. Die Grundzutat muss auf Produkten gut sichtbar angegeben sein.

Wie wird veganer Käse gemacht?

Für Scheiben-, Reibe- und Schmelzkäse werden die pflanzlichen Zutaten gemixt, erhitzt, teilweise mit Reifungskulturen versetzt und schließlich in Form gebracht. Spezielle Bakterienkulturen kommen auch bei der Herstellung veganer Camemberts zum Zuge. Sie sorgen für guten Geschmack und Textur.

Wollt ihr selbst mal veganen Käse machen? Ganz leicht geht Parmesan. Dazu 100 g Cashewkerne, 2 EL würzige Hefeflocken, ½ TL Kräutersalz in der Küchenmaschine fein krümelig hacken, fertig.

„32 Prozent der Deutschen essen regelmäßig oder gelegentlich pflanzenbasierten Käse.“

Umfrage des Vereins ProVeg International im Juni 2023

Wie gesund ist veganer Käse?

Je nachdem woraus der vegane Käse hergestellt wurde, enthält er sehr wenig Protein. Varianten aus Cashew, Mandeln oder Soja haben mehr davon zu bieten. Calcium ist kaum enthalten. Cholesterinfrei sind sie alle. Normaler Käse ist relativ salzhaltig. Das ist bei veganen Alternativen nicht anders. Die Verbraucherzentrale Hamburg fand in einigen Produkten viele gesättigte Fettsäuren, die als gesundheitlich ungünstig gelten. Bio-Produkte schnitten dabei besser ab. Es empfiehlt sich ein Blick auf die Nährwertangaben. Und grundsätzlich Produkte mit kurzen Zutatenlisten.

Wie schmecken vegane Käsealternativen?

Wie heißt es so schön: Über Geschmack lässt sich (nicht) streiten. Manche veganen Käsealternativen sind angetreten, „echtem“ Käse möglichst nah zu kommen, andere setzen sich bewusst neue Maßstäbe. Um so zu schmecken wie das Original ist im Zweifel ein Aromencocktail nötig. Bio-Anbieter verzichten entweder ganz auf Aromen oder setzen nur wenige natürliche ein. Veganer Weich- und Frischkäse kommt dem Original erstaunlich nah, Mozzarella- Alternativen schmecken deutlich anders.

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Kann veganer Käse auch schmelzen?

Damit veganer Käse auf dem Auflauf schön zerfließt, braucht es eine gute Bindung. In konventionellen Produkten kommt dafür sogenannte modifizierte Stärke zum Einsatz. Ein hoch verarbeiteter Zusatzstoff, der aus gentechnisch veränderten Rohstoffen stammen kann. Für Bio ist das nicht erlaubt. Trotzdem gelingt auch Bio gute Bindung zum Dahinschmelzen – unter anderem durch clevere Kombination der Grundzutaten wie Cashews, Soja und Öle.

Fünf mal veganer Käse-Genuss

Ist veganer Käse was für mich?

Wer Käse liebt, aber vegan leben möchte, ist mit den Alternativen gut bedient. Eine Bereicherung sind die veganen Käse auch für Menschen mit Laktoseintoleranz. Inzwischen sind viele Alternativen ohne Soja und ohne Gluten auf dem Markt, sodass auch Allergiker zugreifen können. Wer bei seiner Ernährung auf die Auswirkungen auf das Klima achtet, sollte die pflanzlichen Alternativen ebenfalls probieren: Veganer Käse hat nach Berechnungen des ifeu-Institutes einen deutlich kleineren CO2-Fußabdruck als sein tierisches Pendant.

Wollt ihr veganen Käse ausprobieren? Hier haben wir Rezepte für euch

Veganer Käse selbst gemacht

Cashew-Frischkäse: Cashews über Nacht in reichlich Wasser einweichen. Mit frischem Wasser abspülen und abtropfen. Knoblauch schälen und pressen. Cashews, Knoblauch, Hefeflocken, Zitronensaft und -abrieb mixen.

Veganer Käse zum Überbacken: Einfach 40 g Cashew- oder weißes Mandelmus mit 40 ml Mineralwasser, 1 TL Zitronensaft, 1 Knoblauchzehe und ½ TL Salz pürieren.

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Was ist veganer Käse und warum steht nicht das Wort Käse auf den Verpackungen?

Veganer Käse ist eine pflanzliche Käsealternative, hergestellt aus Zutaten wie Cashewkernen, Mandeln, Soja oder Blumenkohl. Der Begriff „Käse“ ist laut EU-Verordnung jedoch nur für Produkte aus tierischer Milch erlaubt. Daher tragen vegane Käsealternativen Namen wie Mascarvone oder Genussscheiben.

Wie wird veganer Käse hergestellt?

Pflanzliche Zutaten werden gemixt, erhitzt und teilweise mit speziellen Reifungskulturen versetzt, um veganen Käse herzustellen. So entstehen Scheiben-, Reibe- und Schmelzkäse. Auch vegane Camemberts werden mit Bakterienkulturen veredelt, die Geschmack und Textur beeinflussen.

Wie gesund ist veganer Käse?

Die Nährwerte variieren je nach Grundzutat. Vegane Käsealternativen aus Cashew, Mandeln oder Soja enthalten mehr Protein, Calcium ist kaum enthalten. Sie sind cholesterinfrei, enthalten aber ähnlich wie herkömmlicher Käse viel Salz und können gesättigte Fettsäuren enthalten. Ein Blick auf die Nährwertangaben lohnt sich.

Kann man veganen Käse selber machen?

Rezept Cashew-Frischkäse: Cashews über Nacht in reichlich Wasser einweichen. Mit frischem Wasser abspülen und abtropfen. Knoblauch schälen und pressen. Cashews, Knoblauch, Hefeflocken, Zitronensaft und -abrieb mixen.

Rezept für veganen Käse zum Überbacken: Einfach 40 g Cashew- oder weißes Mandelmus mit 40 ml Mineralwasser, 1 TL Zitronensaft, 1 Knoblauchzehe und ½ TL Salz pürieren.

Ist veganer Käse etwas für mich?

Veganer Käse eignet sich für Menschen, die Käse lieben, aber vegan leben oder auf Laktose verzichten möchten. Auch für Allergiker gibt es mittlerweile zahlreiche Alternativen ohne Soja und Gluten. Zudem hat veganer Käse einen kleineren CO2-Fußabdruck als Käse aus Milch, was ihn für umweltbewusste Konsumenten attraktiv macht.

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