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Acerola, Cranberrys und Goji: Gesunde Superbeeren?

Die heimische Obst-Ernte lässt noch auf sich warten – wir checken, ob sich der Griff zu Cranberry & Co. jetzt lohnt.

Cranberrys

Die leuchtend roten Moosbeeren gibt es hin und wieder auch frisch zu kaufen. Meist sind sie aber getrocknet erhältlich – und erinnern dann an Rosinen. Die Beeren punkten mit sekundären Pflanzenstoffen, die entzündungshemmend, antioxidativ und antimikrobiell wirken können. Ob sie bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten helfen, wird widersprüchlich beurteilt.

Goji

Reichlich Vitamine, nämlich C und E sowie die Vorstufe von Vitamin A, dazu viel Eisen, Kalzium und Magnesium, außerdem Ballaststoffe und Antioxidantien – die leuchtend-orangen länglichen Goji-Beeren strotzen vor wertvollen Inhaltsstoffen. Da sie aber auch den Abbau von Gerinnungshemmern beeinflussen können, sollte man den Genuss ärztlich abklären.

Aronia

Die dunkelblauen Beeren verdanken ihren Ruhm den intensiven Pflanzenfarbstoffen, Anthocyane genannt. Sie sollen die Gefäße schützen und das Zellwachstum günstig beeinflussen. Nebeneffekt: Frische Beeren können Zunge und Zähne blau färben. Zudem enthalten Aroniabeeren Vitamin C und haben Eisen, Folsäure und Zink zu bieten. 

Acerola

Frisch finden sich die orange-roten Früchte in Deutschland so gut wie gar nicht. Ihre Haut ist so dünn, ihr Fleisch so saftig – sie sind einfach nicht transportgeeignet. Meist werden sie zu Saft verarbeitet. Acerolas enthalten neben Vitamin C noch Provitamin A, Vitamin B1 und Vitamin B2. Die beiden B-Vitamine sind wichtig für den Energiestoffwechsel.

Vitamin C in Acerola

So viel Vitamin C steckt in 100 Gramm Acerola-Früchten! Somit liefert eine einzige Acerola mehr Vitamin C als eine Orange.

Worauf ihr beim Einkauf von Beeren achten solltet

Wer sich die wertvollen Inhaltsstoffe in Cranberry&Co. gönnen möchte, sollte unbedingt zu Bio greifen. Denn Obst ist leicht verderblich und wird vergleichsweise häufig mit Pestiziden behandelt. Es weist öfter Pestizidrückstände auf als Gemüse, wie das Monitoring des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit belegt. Unter anderem bei Beeren empfiehlt die Verbraucherzentrale Hamburg deshalb Bio-Ware – hier finden sich bei Untersuchungen keine beziehungsweise kaum Rückstände. Hinzukommt, dass Bio-Beeren bei niedrigen Temperaturen trocknen – was Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe schont. Und sie werden, anders als konventionelle Früchte, nicht geschwefelt.

Wirklich alles Beeren?

Aus botanischer Sicht sind Beeren Früchte, die in ihrem Fruchtfleisch mehrere Samen umschließen und aus einem oder mehreren Fruchtblättern gewachsen sind. Damit sind Cranberrys echte Beeren – genau wie übrigens Bananen und Orangen. Nicht aber Himbeeren, Erdbeeren oder Aronia. Der Einfachheit halber werden aber Früchte, die Beeren optisch ähnlich sehen, also eher klein, weich und rundlich sind, als „Beerenobst“ bezeichnet.

Egal, ob echte Beere oder Beerenobst: Getrocknet, als Zutat im Smoothie, als Fruchtriegel, tiefgefroren oder als Pulver – exotische Beeren gibt es im Bio-Laden in vielen Formen. Besonders pur ist Muttersaft: Der Direktsaft aus der ersten Pressung enthält meist noch Trubstoffe – die volle Fruchtpower also. Die sauren Muttersäfte sind gut zum Mischen geeignet. 

Kennt ihr diese Beeren?

Woher die Beeren kommen

Weil sich manche Beeren nicht oder nicht in ausreichend großem Stil in Deutschland anbauen lassen, um den Beerenhunger zu befriedigen, setzen Bio-Importeure auf Ware aus zum Beispiel Peru, China oder Brasilien. Das bringe den Bio-Landbau und auch faire Arbeitsbedingungen in diese Länder, argumentieren sie. Gut für die Bauern, aber auch für die Umwelt. 

Unser Tipp für Gartenfreunde: Manches, was ursprünglich aus fernen Ländern kommt, gedeiht auch hierzulande gut. Pflanzt Wildgehölze wie Goji, Aronia, Berberitze oder Sanddorn im eigenen Garten und schafft damit Insekten und Vögeln gleichzeitig einen Lebensraum. Bio-Pflanzen gibt es bei spezialisierten Gärtnereien oder Online-Versendern.

Lust bekommen?

Brownie mit Beerenhaube

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Beeren-Rezepte: Süßes und Herzhaftes für den Beerenhunger

Fruchtig, aromatisch und voller Vitamine: Beeren machen jedes Gericht besonders. Einfach zuzubereiten, bringen diese Rezepte Farbe und Geschmack auf jeden Tisch.

Häufig gestellte Fragen zu den Powerbeeren

Helfen Cranberrys gegen Blasenentzündung?

Cranberrys enthalten sekundäre Pflanzenstoffe mit entzündungshemmender, antioxidativer und antimikrobieller Wirkung. Ihr Nutzen bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten wird allerdings unterschiedlich bewertet.

Was steckt in Goji-Beeren?

Goji-Beeren sind reich an Vitamin C, E sowie Provitamin A, dazu Eisen, Kalzium, Magnesium, Ballaststoffe und Antioxidantien. Sie können jedoch den Abbau von Gerinnungshemmern beeinflussen – ärztliche Rücksprache empfohlen.

Ist Aronia gut fürs Herz?

Aroniabeeren enthalten Anthocyane, die die Gefäße schützen und das Zellwachstum positiv beeinflussen können. Zudem liefern sie Vitamin C, Eisen, Folsäure und Zink.

Wie viel Vitamin C liefern Acerolabeeren?

Acerolas enthalten 1700 Milligramm Vitamin C in 100 Gramm, außerdem liefern sie Provitamin A sowie die B-Vitamine B1 und B2, die für den Energiestoffwechsel wichtig sind.

Warum sollten Beeren Bio sein?

Bio-Ware enthält laut Untersuchungen keine oder kaum Pestizid-Rückstände. Getrocknete Bio-Beeren werden nicht geschwefelt – das macht sie natürlicher und bekömmlicher.

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