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Sauerteig ansetzen: So einfach geht's

Einen Sauerteigansatz selber machen, ist ziemlich einfach. Hier gibt's das Rezept und alles, was ihr sonst noch wissen solltet.

Mit Hefe backen kann jeder. Doch auch einen Sauerteig selber machen, ist kein Hexenwerk. Aber was ist eigentlich Sauerteig?

Was ist Sauerteig?

Sauerteig ist ein Teig, mit dem ihr Backwaren, insbesondere Brot, herstellen könnt. Das Besondere am Sauerteig ist, dass er regelmäßig mit Mehl und Wasser „gefüttert“ und so fortlaufend durch Milchsäurebakterien und Hefen in Gärung gehalten wird. Dabei entsteht Kohlenstoffdioxid, das den Teig auflockert. So entsteht ein vielseitiges Backtriebmittel, das Roggenteige überhaupt erst backfähig macht.

Sauerteige sind übrigens besser verdaulich, besonders haltbar, besser zu schneiden – und vor allem besonders lecker und gesund.

Rezept: So geht der Sauerteig-Starter

Um Anstellgut für Sauerteig herzustellen, verrührt ihr 3 EL Roggenvollkornmehl in einem großen Schraubglas mit 3 EL lauwarmem Wasser (ca. 27 °C). Schraubt das Glas lose zu und stellt es zwei Tage an einen warmen Ort (ca. 25 – 35 Grad Celsius) ohne direkte Sonne.

Sauerteig füttern

Rührt nach zwei Tagen 3 EL Mehl und 3 EL warmes Wasser unter und lasst den Starter wieder zwei bis drei Tage stehen.

Ab jetzt täglich mit 1–2 EL Mehl und 1–2 EL Wasser füttern. Der Sauerteig sollte in den Stunden nach der Mehlzugabe von alleine aufgehen, Bläschen bilden und angenehm süß-säuerlich duften. Nach fünf bis sieben Tagen ist euer Sauerteig-Starter reif.

Kurzanleitung zum Sauerteig ansetzen

  1. Tag 1: Mischt 100 g Roggenmehl mit 100 ml Wasser in einem Glasgefäß. Abdecken und 24 Stunden bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
  2. Tag 2 bis 4: Jeden Tag 50 g Mehl und 50 ml Wasser hinzufügen und umrühren. Weiterhin bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
  3. Tag 5 bis 7: Der Teig sollte nun Blasen bilden und säuerlich riechen. Euer Sauerteig ist jetzt einsatzbereit!

Rezepte mit Sauerteig

Jetzt geht's ans Backen. Wie wäre es mit unserem Sauerteigbrot oder unseren Sauerteigpfannkuchen? Hier findet ihr leckere und gesunde Rezepte mit Sauerteig.

Sauerteig aufbewahren

Den Sauerteig, der beim Backen übrig bleibt, könnt ihr ebenfalls in ein Schraubglas mit locker aufgesetztem Deckel füllen und in den Kühlschrank stellen. Schon etwa 50 Gramm gekühlter Sauerteig reichen, um weitere Backwaren anzusetzen. Durch die Kälte wird die Gärung stark verlangsamt und so ist der Teig „kaltgestellt“ und hält für gut eine Woche.

Achtung: Wenn der Sauerteig dunkle Flecken bekommt, bedeutet das, dass der Teig schimmelt und ihr ihn entsorgen solltet.

Sauerteig aktivieren

Ihr könnt den gekühlten Sauerteig wieder aktivieren, indem ihr ihn aus der Kühlung nehmt und mit 9 EL Mehl und 9 EL lauwarmem Wasser füttert, gründlich umrührt und einen Tag lang an einem warmen Ort ruhen lasst. Schon könnt ihr damit wieder backen.

Wenn ihr nicht jede Woche backen möchtet, solltet ihr den Teig am besten trotzdem einmal auffrischen, indem ihr ihn mit je 3 EL Mehl und Wasser füttert und ihn einen Tag lang in die Wärme stellt. Oder ihr verbackt euren Starter gleich ganz und lasst keinen Rest übrig.

Vorteile von Sauerteig

  • Gesundheitliche Vorteile: Sauerteig enthält lebende Kulturen und ist reich an Milchsäurebakterien, die gut für die Verdauung sind. Er hilft, Nährstoffe wie Mineralstoffe besser aufzunehmen.
  • Längere Frische: Sauerteigbrot bleibt länger frisch und schimmelt weniger schnell.
  • Geschmack und Vielfalt: Selbst angesetzter Sauerteig schmeckt intensiver, natürlicher und schafft eine optimale Grundlage für vielfältige und gesunde Brotsorten.

Sauerteig haltbar machen

Um Sauerteig für längere Zeit haltbar zu machen, gibt es verschiedene Methoden. Besonders bewährt hat sich der sogenannte Krümelsauer: Dabei wird der Sauerteig so weit mit Mehl vermischt, bis eine krümelige, trockene Konsistenz entsteht. Diese Krümel lassen sich im Kühlschrank bis zu drei Monate aufbewahren und bei Bedarf mit Wasser wieder aktivieren.

Eine weitere Möglichkeit ist das Trocknen des Sauerteigs. Hierfür wird der frische Sauerteig dünn auf Backpapier ausgestrichen und vollständig getrocknet. Anschließend könnt ihr die getrockneten Stücke luftdicht verpacken. Getrockneter Sauerteig ist besonders lange lagerfähig – selbst nach mehreren Jahren lässt er sich durch Zugabe von Wasser und Mehl wieder zum Leben erwecken.

Fragen rund um Sauerteig

Wie lange dauert es, Sauerteig anzusetzen?

Der Prozess dauert in der Regel etwa 5 bis 7 Tage.

Kann man für Sauerteig verschiedene Mehlsorten verwenden?

Ja, aber Vollkorn- und Roggenmehle sind für Sauerteig besonders gut geeignet, da sie reich an Nährstoffen sind. 

Warum riecht mein Sauerteig komisch?

Ein säuerlicher Geruch des Sauerteigs ist normal. Ein fauliger oder schimmeliger Geruch hingegen deutet auf eine Fehlgärung hin und der Ansatz sollte entsorgt werden.

Wie oft muss ich den Sauerteig füttern?

Bei Raumtemperatur sollte man den Sauerteig täglich füttern. Wird er Kühlschrank aufbewahrt, reicht es, ihn einmal pro Woche zu füttern.

Kann man Sauerteig einfrieren?

Ja, man kann Sauerteig in kleinen Portionen einfrieren und ihn bei Bedarf auftauen.

Kann man Sauerteig im Kühlschrank lagern?

Ja, Sauerteig kann im Kühlschrank gelagert werden, wenn er seltener verwendet wird. Vor dem Backen sollte er jedoch wieder aktiviert werden.

Wie lange ist Sauerteig haltbar?

Der angesetzte Sauerteig hält sich im Kühlschrank 7 bis 10 Tage. Für eine längere Aufbewahrung eignen sich das Einfrieren oder die Herstellung eines Krümelsauers, beide Varianten machen den Sauerteig zwischen 2 und 3 Monaten lagerfähig. Am haltbarsten ist jedoch getrockneter Sauerteig: Selbst nach mehreren Jahren kann er reaktiviert und wieder genutzt werden.

Veröffentlicht am - aktualisiert am 27.08.2024

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